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Flagge-wales

Die Flagge von Wales

Der Walisische Drache (in Walisisch: Y Ddraig Goch, der rote Drache) ist ein roter Europäischer Drache der mit dem Land Wales in Verbindung gebracht wird. Er ist vor dem silber-grünem Hintergrund auf der Flagge von Wales abgebildet.

Geschichte[]

Y Draig Aur Owain Glyndŵr

Y Ddraig Aur

Der Drache ist als Symbol seit der Herrschaft von König Cadwaladr von Gwynedd (655 bis 682) nachgewiesen[1]. Deshalb ist er auch als Roter Drache von Cadwaldr bekannt[2]. Als Ursprung werden die Dracostandarten der römischen Kohorten und die Geflügelten Schlangen der walisischen Folklore angesehen[3][4].

Vermutlich war der rote Drache die Kriegs-Standarte vieler keltischer Führer abgebildet, so auch König Arthurs. Arthurs Vater war Uther Pendragon, wobei Pendragon (von walisisch Pen Draig, Drachenkopf[5]) teilweise als Titel walisischer Helden diente[6].

Eine Variante, die der walisische Fürst Owain Glyndŵr im Wappen trug, ist der Goldene Drache (cy.: Y Ddraig Aur). Dieser hat nur zwei Beine anstatt vier und eine goldene Haut[7].

Die im Jahr 828 erschienene Historia Brittonum berichtet eine Sage um den Roten Drachen. Zu dieser Zeit war er nicht mehr nur ein Militärsymbol, sondern ein Symbol für den britonischen Widerstand gegen sächsische Invasoren. Zu dieser Zeit wird der Drache auch erstmals nachweisbar rot dargestellt, jedoch könnte eine ältere Erwähnung der Farbe im Y Gododdin (ca. 600) vorkommen[8][9]. Spätestens mit der Geschichte von Lludd a Llefelys im Mabinogion sind der Rote Drache als Symbol der Britonen und der Weiße Drache als Symbol der Sachsen fest etabliert.

In Geoffrey von Monmouths Historia regum Britanniae (1136) wird die Geschichte aus der Historia Brittonum wiederholt und der Rote Drache als Omen für die Ankunft von König Artus interpretiert[10][11]. Jedoch setzt Geoffrey den Emrys aus der Geschichte mit Merlin gleich[12].

Spätere Versionen von Monmouths Text wurden von anderen Autoren um die so genannte "Prophezeiung des Adlers" ergänzt, die einen dritten, dunklen Drachen einführt, der die Normannen symbolisiert, welche 1066 in England einmarschierten. Der dunkle Drache soll mit seinem Flammenatem die Insel verheeren und so den weißen Drachen bezwingen[13][14]. Dieses Symbol gab auch Étienne de Rouens Chronik Normannicus Draco (1167-1169) ihren Namen, kommt im Text selbst aber nicht vor. Die letzte Erwähnung eines normannischen Drachen stammt von einem anonymen Kommentator der Prophezeiung des Adlers aus dem Jahr 1259, danach verschwindet das Symbol aus den historischen Texten, da auch die normannische Kultur zunehmend in der englischen und französischen aufgeht[14].

Royal Standard of Henry VII of England (Dragon and flames)

Flagge von Heinrich VII. bei der Schlacht von Bosworth, 1401

1485 hisste Heinrich VII. den Roten Drachen von Cadwaldr während seiner Invasion Englands. Er bezwang Richard III. in der Schlacht von Bosworth und wurde so zum König von England. Später wurden der Flagge die Tudor-Farben grün und weiß hinzugefügt[15]. Der Drache ist bereits auf dem Grab von Heinrichs Vater Edmund Tudor, 1. Earl of Richmond abgebildet[16].

Flag of Wales, 1807-1953

Walisische Flagge von 1807-1953

Im Jahr 1800 bestätigte König Georg III. den Drachen als Wappen von Wales[17][18], und 1953 wurde im Zuge einer Wappenbesserung das Motto Y Ddraig goch ddyry cychwyn (cy.: Der Rote Drache geht vor) ergänzt, das aus einem Gedicht von Deio ab Ieuan Du stammt[19]. Dieses Wappen diente später als Grundlage für die Flagge von Wales[20], war jedoch nicht unumstritten, vor allem weil das Motto zweideutig war und in dem ursprünglichen Gedicht eine Metapher für den Penis eines Ochsen war[18][21][22]. 1959 wurde die Flagge durch eine neue Version ersetzt[23], und 2008 erhielt Wales ein neues Wappen ohne den Drachen[24].

Der gleiche Drache war auch in der Flagge der Y Wladfa-Kolonie walisischer Siedler in Argentinien abgebildet. Ein ähnlicher Drache ist in der Flagge der Hauptstadt von Wales, Cardiff, abgebildet.

Legenden[]

Die Legende aus der Historia Brittonum besagt, dass sich der romano-britische König Vortigern einen Turm am Dinas Emrys bauen wollte, der aber über Nacht immer einstürzte, weshalb er einen Weisen alten Mann um Hilfe bat. Dieser meinte, er sollte einen ein Kind opfern, das nicht von sterblichen Mann gezeugt wurde. Er fand ein Kind namens Emrys (lat.: Ambrosius Aurelianus). Doch Emrys verlangte den Grund für seine Opferung zu erfahren. Als man ihm diesen sagte, gab er an, dass er den wahren Grund kannte, warum der Turm immer einstürzte. Er wies Vortigern an, eine Grube graben zu lassen[8].

Als Vortigerns Leute das taten, fanden sie eine große Höhle, in der zwei Würmer (lat.: vermes), ein großer Weißer und ein kleinerer Roter, miteinander kämpften. Der Junge erklärte dem König, dass es sich hierbei um den weißen Drachen der Angelsachsen und den roten Drachen der keltischen Britannier handelt. Obwohl der rote Drache schwächer war, gewann er gegen den Weißen (ein Symbol für den Sieg der Britannier). Vortigern baute seine Festung darum an einem anderen Ort, Cair Guorthegirn[8].

Lambeth Palace Library

Der rote Drache bezwingt den weißen Drachen

Die ältere Erzählung Cyfranc Lludd a Llefelys (Die Geschichte von Lludd und Llefelys) aus dem Mabinogion beschreibt den Ursprung der Drachen. Hier bekämpft der rote Drache einen angreifenden weißen Drachen. Die Schmerzensschreie der Drachen lassen Pflanzen welken, ungeborene Kinder sterben und vertreiben Tiere. König Lludd von Britannien fragt seinen weisen Bruder Llefelys aus Frankreich um Rat, und dieser rät ihm, ein Loch zu graben, mit Met zu füllen und ein Tuch darüber zu legen. Die Drachen trinken den Met und lassen sich betrunken in das Tuch einwickeln, wodurch Lludd sie fangen und in Dinas Emrys einkerkern kann[25].

Trivia[]

Wales One Pound 1993-2000

Ein Pfund Münze die den Walisischen Drachen zeigt.

  • Auf den britischen 1-Pfund Münzen, deren Motiv bis 2008 jedes Jahr geändert wurde, war der Drache in den Jahren 1993 und 2000 abgebildet.
  • Die Dinosaurierspezies Dracoraptor hanigani, die in Wales gefunden wurde, wurde zu Ehren des walisischen Drachen benannt. Der Name Dracoraptor bedeutet übersetzt Drachenräuber.
  • Am 26. Februar 2016 wurde in Facebook ein Bild eines angeblich frisch geschlüpften walisischen Drachen im Umlauf gebracht, mit der Nachricht, dass 1000 Jahre nach deren Aussterben in Wales durch Bemühungen von Umweltschützern wieder Drachen in Wales in freier Wildbahn leben[26]. Bei dem Foto handelt es sich allerdings um den Gewinner eines Photoshop-Wettbewerbs der Website Worth1000. Das Bild selbst wurde aus Aufnahmen zweier Fledermäuse und einer Kragenechse erstellt[27].
  • The Bangor Aye, eine News-Seite aus Bangor, Wales, berichtete am 1. April 2018 als Aprilscherz, dass an der Bangor University erfolgreich ein walisischer Drache geklont wurde. Die DNA dazu soll aus einer in Bernstein eingeschlossenen Mücke entnommen worden sein[28]. Das Vorgehen, und der Name des verantwortlichen Wissenschaftlers, Dr. Henry Wu, sind eine Anspielung auf die Filmserie Jurassic Park, in der Dinosaurier auf die gleiche Art von einem gleichnamigen Wissenschaftler geklont wurden.
  • Wer in Google Maps nach der Route zwischen den beiden höchsten Bergen von Wales, Snowdon und Brecon Beacons, sucht, bekommt als zusätzliches Transportmittel den Drachen angezeigt. Dieser schafft die Strecke in Luftlinie in nur 21 Minuten[29].
  • Die Flagge von Wales 🏴󠁧󠁢󠁷󠁬󠁳󠁿 existiert seit 2010 als Emoji im Unicode. Jedoch werden die Flaggen der Länder Großbritanniens nicht von allen Plattformen unterstützt. Die Codes für die walisische Flagge sind U+1F3F4 U+E0067 U+E0062 U+E0077 U+E006C U+E0073 U+E007F.
  • Im Anime High School D×D kommt ein roter Drache namens Ddraig vor, der auf dem walisischen Drachen basiert.

Galerie[]

Quellen[]

  1. Mared Grug Llywelyn (2017), Y Ddraig yn Nychymyg a Llenyddiaeth y Cymry c.600 – c.1500, Masterarbeit, Aberystwyth University
  2. Wirt Sikes (1881), British Goblins: Welsh Folk Lore, Fairy Mythology, Legends and Traditions, J. R. Osgood, S. 393
  3. Carl Loftmark (1996), A History of the Red Dragon, Gwasg Carreg Gwalch, S. 40, ISBN 978-0863813177
  4. Brendan Daniel Sheridan (2015), The Modern Dragon: Contemporary Representations from Tolkien to Present, Masters Thesis, University of Waikato, S. 6, https://hdl.handle.net/10289/9595
  5. Geiriadur Prifysgol Cymru, University of Wales Press (2004), Vol III, ISBN 9780708315309
  6. Rachel Bromwich (2014), Trioedd Ynys Prydein, University of Wales Press, ISBN 9781783161454, https://www.jstor.org/stable/j.ctt9qhf8w
  7. Martin Hackett (2014), Lost Battlefields of Wales, Amberley Publishing Limited, ISBN 978-1445603780
  8. 8,0 8,1 8,2 Nennius (ca. 829/830), Nennius's History of the Britons in J. A. Giles (1848), Six Old English Chronicles, Henry G. Bohn
  9. Carl Lofmark (1995), A history of the red dragon, Gwasg Carreg Gwalch, ISBN 9780863813177
  10. Geoffrey von Monmouth (1136), Historia regum Britanniae, Book 7 in J. A. Giles (1848), Six Old English Chronicles, Henry G. Bohn
  11. Richard William Barber (1999), Myths and Legends of the British Isles, Boydell & Brewer, ISBN 978-0-85115-748-1
  12. Ambrosius Aurelianus: History and Tradition in Frank D. Reno (1996), The Historic King Arthur: Authenticating the Celtic hero of post-Roman Britain, McFarland & Company, ISBN 978-0786402663
  13. John Jay Parry (1937), Brut y Brenhinedd, The Medieval Academy of America, S. 30-33
  14. 14,0 14,1 Anne F. Sutton, Livia Visser-Fuchs (1992), THE DARK DRAGON OF THE NORMANS: A CREATION OF GEOFFREY OF MONMOUTH, STEPHEN OF ROUEN, AND MERLIN SILVESTER, Quondam et Futurus, Vol. 2, No. 2, S. 1-19, https://www.jstor.org/stable/27870184
  15. W.G. Perrin (1922), British Flags, Cambridge University Press
  16. William Combe (1812), The history of the Abbey Church of St. Peter's Westminster, R. Ackermann, S. 148
  17. David Maxwell Fyfe (1953), Arms for Wales; Memorandum by the Secretary of State for the Home Department and Minister for Welsh Affairs
  18. 18,0 18,1 John Davies, Nigel Jenkins (2008), The Welsh Academy Encyclopaedia of Wales, University of Wales Press, ISBN 978-0-7083-1953-6
  19. Wales (United Kingdom), Flags of the World
  20. Wales: History of Welsh Flags, Flags of the World
  21. Thomas Eriksen, Richard Jenkins (2007), Flag, nation and symbolism in Europe and America, Routledge, S. 80, ISBN 9780415444040
  22. Ronald Black (1992), Studies in honour of James Carney (1914–89), Cambrian Medieval Celtic Studies (23), James Hall, S. 109
  23. E. M. C. Barraclough (1965), Flags of the World, Frederick Warne & Co. Inc
  24. First Welsh law's royal approval, BBC News (2008)
  25. Jeffrey Gantz (1976), The Mabinogion, Penguin, ISBN 0-14-044322-3
  26. Adrian Clay (2016), Newsflash, Facebook
  27. Ralf Nowotny (2016), Drachenzähmen leicht gemacht – Gibt es wieder Drachen in England?, Mimikama
  28. Welsh Dragon successfully hatched at Bangor University, The Bangor Aye (2018)
  29. Jens (2014), Google Maps Easteregg: Drache als Transportmittel in Wales, GoogleWatchBlog