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Aktuelle Version vom 30. Juli 2020, 14:03 Uhr

Ten Ten Ancud

Statue von Trengtrengfilu am Plaza de Armas, Ancud, Chile

Trengtrengfilu (auch Ten Ten-Vilu oder Trentren-Vilu) ist der Gott (in manchen Versionen vom Chiloé-Archipel die Göttin) der Erde und der Fruchtbartkeit aus der Mythologie der Mapuche. Er bzw. sie ist ein Beschützer des Lebens und der Erde[1][2]. Der Name setzt sich zusammen aus seinem Namen Trengtreng und filu, dem Mapudungun-Wort für Schlange.

Legende[]

Laut dem Schöpfungsmythos der Mapuche war Trengtreng der Sohn des Pillan Antu. Als Strafe wurden er und Peripilláns Sohn Kaykay in Schlangen verwandelt, die verfeindet sein sollten, genau wie Peripillán und Antu es waren. Trengtrengfilu wurde zum Beschützer des Landes gemacht, während Trengtrengfilu ins Meer verbannt wurde[3].

Nach einem jahrelangen Schlaf erwachte Kaykayfilu und wurde wütend, da die Menschen undankbar waren für all die Geschenke die das Meer ihnen brachte. Als Strafe schlug er mit seinem Fischschwanz aufs Wasser und löste eine große Flut aus, die das Land überfluten und alle seine Bewohner auf den Meeresgrund schicken sollte[3].

Da baten die Menschen Trengtrengfilu um Hilfe, und dieser nahm die Menschen und Tiere auf seinen Rücken und trug sie zu den Hügeln, die hoch genug waren, um Schutz vor der Flut zu bieten. Diejenigen, die durch die Gewässer gefangen waren, wurden in Vögel und Meerestiere verwandelt, um sich zu retten. So entstanden die cahuelche, sprechende Delfine der Mapuche-Mythologie. Diejenigen, die bereits ertrunken waren, verwandelte Trengtrengfilu in sumpall (Meermenschen), und diejenigen die sich aus Angst nicht mehr bewegen konnte in mankial (Versteinerte)[3].

Doch als der Meeresspiegel noch weiter stieg, musste Trengtrengfilu die Hügel wachsen lassen. Wütend darüber griff Kaykayfilu ihn an und beide kämpften für lange Zeit, bis sie zu erschöpft waren um weiterzumachen. Kaykayfilu war danach zu schwach, um den Wasserstand weiter zu erhöhen, doch er sank nicht mehr so weit wie zuvor, wodurch Chile seine besondere Geographie erhielt[3].

Nach dem Kampf kehrte wieder Ruhe ein, bis eines Tages Trengtrengfilu mit der Einstellung der Menschen unzufrieden war und sie durch Vulkanausbrüche zwang, sich einen neuen Wohnort zu suchen. Seitdem sucht Trengtrengfilu die Welt manchmal mit Erdbeben und Vulkanausbrüchen heim, während Kaykayfilu Gezeiten und Fluten auslöst, wenn er sich im Schlaf umdreht[3].

Quellen[]

  1. Alberto Trivero (1999), Trentrenfilú, Proyecto de Documentación Ñuke Mapu
  2. Oscar Martinez Vilches (ca. 1998), Chiloe Misterioso, Ediciones de la Voz de Chiloe
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Tom D. Dillehay (2007), Monuments, empires, and resistance: the Araucanian polity and ritual narratives, Cambridge University Press, ISBN 0-521-87262-6