Drachen Wiki

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Tispak-Mushussu

Tišpak reitet Mušḫuššu

Tispak-Drache

Tišpak bekämpft einen siebenköpfigen Drachen

Tišpak war in der sumerischen Religion der Stadtgott von Ešnunna.

Kampf mit dem Drachen[]

Der Text CT 13.33-34 aus der Bibliothek des Aššurbanipal beschreibt Tišpaks Kampf mit einem Drachen (akk.: muš, Schlange bzw. labbu, Löwe). Der Text wird in die altakkadische Zeit datiert[1].

Der Text beschreibt, wie Städte, Länder und Nationen im Chaos versinken wegen einem von Enlil geschaffenen Drachen, der aus dem Meer (akk.: tâmtu) gekommen war. Der Drache war fünfzig Meilen lang und eine Meile breit, konnte Vögel aus einer Höhe von sechzig Cubits schnappen. Während er neun Cubits tief im Meer ist, berührt sein Schwanz dem Himmel. Sogar die Götter fürchten den Drachen, und so senden sie Tišpak aus, um ihn zu töten. Tišpak weigert sich zunächst, da er nichts über den Drachen weiß. Ein Gott, möglicherweise Ea, rät Tišpak, einen Sturm auf den Drachen loszulassen, bevor er auf ihn schießt. Tišpak tut wie ihm geheißen, und so floss drei Jahre und drei Monate lang das Blut des Drachen[1].

Hintergrund[]

Dass der Drache sowohl als Schlange als auch als Löwe bezeichnet wird, erinnert an die Schlange aus dem Gilgamesch-Epos, die einmal auch als "Löwe des Bodens" bezeichnet wird[1]. Auch der Mušḫuššu wird manchmal als Löwe bezeichnet[2]. Zudem sind Löwendrachen ein häufiges Mischwesen in der mesopotamischen Kunst. Vermutlich wurden die beiden Tierarten assoziiert, da beide sehr gefährlich sind und Furcht auslösen[1].

Tišpak ersetzte Ninazu im 3. Jahrtausend v. Chr. als Stadtgott von Ešnunna und übernahm dabei einige seiner Charakteristiken, z.B. die Assoziation mit Schlangen und Löwen. Er diente auch als eine Art Prototyp für den babylonischen Stadtgott Marduk. Als ca. 1760 v. Chr. Hammurapi I. die Stadt dem babylonischen Reich einverleibte, übernahm Marduk die Assoziation mit dem Löwendrachen und das Narrativ des Drachenkampfes (in Marduks Fall gegen Tiamat)[1]. Der Löwendrache Mušḫuššu wurde also von Ninazu an Tišpak und schließlich an Marduk vererbt[3].

Die Götterliste An-Anum V 278f beschreibt Bašmu als Tišpaks Wesir[4].

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Theodore J. Lewis (1996), CT 13.33-34 and Ezekiel 32: Lion-Dragon Myths, Journal of the American Oriental Society 116/1, 29. https://www.jstor.org/stable/606370
  2. Frans Wiggermann (1989), Tišpak, his seal and the dragon mušḥuššu in To the Euphrates and beyond, Routledge, ISBN 9789061918660
  3. Johannes Bach (2019), Drachen im alten Mesopotamien in Markus May, Michael Baumann, Robert Baumgartner, Tobias Eder (2019), Den Drachen denken, transcript, ISBN 978-3-8376-4663-4
  4. Frans A. M. Wiggermann (1997), Transtigridian Snake Gods in I. L. Finkel, M. J. Geller (1997), Sumerian Gods and their Representations, Styx Publications, ISBN 90-5693-005-2