The Widow's Son (en.: Der Sohn der Witwe) ist ein irisches Märchen aus Lettercran im County Donegal.
Handlung[]
Das Märchen beginnt damit, dass eine arme Witwe ihren einzigen Sohn stillte, bis er sieben Jahre alt war. Dann sandte sie ihn hinaus, um Binsen auszureissen, doch er kam zurück und behauptete, er hätte zu wenig Kraft dazu. Darum gab sie ihm weitere sieben Jahre die Brust, und wieder war er nicht in der Lage, Binsen auszureissen. Weitere sieben Jahre später versuchte er es erneut, und nun riss er das gesamte Gebüsch auf einmal aus. Dann sandte sie ihn in den Wald, Feuerholz zu holen, und als er einen Baum ausriss, kam der ganze Wald mit und er brachte die Bäume seiner Mutter[1].
Eines Tages schickte sie ihn los, um sein Glück zu finden, da sie ihm in ihrer Armut nichts bieten konnte. Doch bevor er losging, gab sie ihm einen Stock, mit dem er alles töten könne. So zog er los, und nach drei Tagen kam er an das Haus eines Königs, der ihm zu Essen gab und ihn am nächsten Tag ausschickte, um die Kühe zu hüten. Das Feld, auf das der König ihn schickte, war fast frei von Gras, und so ging er stattdessen zu einer Obstwiese auf einem Hügel, die voll von grünem Gras war[1].
Doch kaum hatte er die Wiese betreten, wurde er schon von einem Riesen angegriffen, der versuchte, ihn mit einem ganzen Baum zu schlagen. Doch der Junge schlug ihn mit seinem Stock auf einen Hieb den Kopf ab. Zurück am Haus des Königs gaben die Kühe mehr Milch als je zuvor. Am nächsten Tag erging es ihm gleich, diesmal griff ihn ein zweiköpfiger Riese an, doch auch diesem schlug er beide Köpfe ab und die Kühe gaben noch mehr Milch. Am dritten Tag köpfte er einen dreiköpfigen Riesen und die Kühe gaben so viel Milch, dass der König mehr Gefäße machen lassen musste, um alles aufzubewahren. Am vierten Tag erschien die Mutter der Riesen, die so groß wie ein Berg war und ihn mit ihrem einzelnen, riesigen Zahn angriff. Der Junge wich aus und sie blieb mit dem Zahn in einem Baum stecken, wodurch er auch sie köpfen konnte. Die Kühe gaben noch mehr Milch an diesem Abend. Am fünften Tag traf der Junge den Wächter des Riesenschlosses, doch dieser wollte ihm nichts böses und er zeigte ihm das Schloss. Es gab eine Scheune voll Gold und eine voll Silber und die schnellsten Pferde der Welt[1].
Doch die Tochter des Königs sollte am nächsten Tag einem feurigen Drachen geopfert werden, der alle sieben Jahre aus dem Meer kam und die schönste Tochter verlangte, da er ansonsten das Land im Umkreis von sieben Meilen zerstören würde. Und so ließ der Junge am nächsten Tag die Kühe grasen und lief schnell zum Riesenschloss, wo er eine Rüstung, ein Pferd und die schnellsten Schuhe der Welt erhielt. Er ritt zum Ufer, wo die Prinzessin bereits an einen Pfahl gebunden war. Er kämpfte den ganzen Tag gegen den Drachen und zwang ihn schlileßlich zurück ins Meer. Doch während des Kampfes gelang es der Prinzessin, dem Drachenkämpfer einen Schuh zu stehlen und ihm eine Locke ihres Haares zuzustecken. Vor seiner Rückkehr ließ er Rüstung und Pferd wieder am Riesenschloss zurück, und am nächsten Morgen ging er wieder los um den Drachen zu bekämpfen. Am Abend gelang es ihm, mit seinem magischen Stock den Kopf des Drachen abzuschlagen und das Blut des Monsters färbte das Meer rot. Die Menschen bejubelten den "jungen Prinzen", doch niemand erkannte ihn[1].
Der König ließ ein großes Fest feiern und lud alle Prinzen des Landes ein, um zu testen, wem der Schuh passte. Derjenige sollte das Königreich und die Prinzessin zur Frau kriegen. Doch der Schuh passte keinem der Prinzen, und so erschien der Junge am siebten Tag, gab der Prinzessin ihre Haarlocke und probierte den Schuh, der ihm perfekt passte. So durfte er die Prinzessin heiraten und ist nun der König des ganzen Landes und Herr über das Schloss der Riesen. Auch seine Mutter lebte in seinem Schluss den Rest ihres Lebens in Frieden und Überfluss[1].
Ähnliche Märchen[]
Die Drachentöter-Episode entspricht dem typischen Prinzessin und Drache-Motiv bzw. ATU 300 (Der Drachentöter). Dass der Drachentöter an seinem verlorenen Schuh erkannt wird, erinnert an andere irische Märchen, wie z.B. Páidín, The Dragon, The Black Thief of Slones und The Little Red Bull. Auch dass der Held seine Waffen drei Riesen und deren Mutter verdankte, die er früher im Märchen tötete, erinnert an Páidín.