
Der Drache wartet während Alderic sich in den Turm gräbt
The Hoard of the Gibbelins ist eine Kurzgeschichte des irischen Autors Lord Dunsany. Sie erschien im Jahr 1911 zunächst im britischen Magazin "The Sketch" und im darauffolgenden Jahr in Dunsanys Kurzgeschichtensammlung "The Book of Wonder".
Handlung[]
Die namensgebenden Gibbelins leben in einem Turm, der sich jenseits des Okeanos befindet und durch eine Brücke mit Terra Cognita, der bekannten Welt, verbunden ist. In diesem Turm horten sie Schätze in großen Mengen, sortiert in mehrere Räume. Sie nutzen diesen Schatz, um Abenteurer anzulocken, die sie dann fressen. Dazu legen sie beizeiten sogar eine Spur aus Rubinen aus, die von einer Menschenstadt bis zum Turm führt.
Der Ritter Alderic hatte so lange über den Schatz der Gibbelins nachgedacht, dass er ihn fast als seinen Besitz betrachtete. Jahrelang studierte er die Arten und Weisen, auf die jeder Möchtegern-Dieb ums Leben kam, der in den Turm einbrach. So stellte er fest, dass jeder davon durch die Tür eingetreten war. Er beriet sich mit den Ratgebern anderer Abenteurer und beschloss, deren Rat nicht zu folgen, um nicht wie die anderen zu enden. So beschloss er, weder Pferd noch Boot zu verwenden und allein durch den undurchdringbaren Wald zu reisen.
Zu diesem Zweck suchte er einen Drachen auf, der Jungfrauen tötete und die Feldfrüchte verdarb. Er trat dem Drachen zu Pferde gegenüber und dieser spieh Rauch auf ihn. Doch Alderic überzeugte den Drachen, dass noch nie zuvor ein Drache einen Ritter besiegt hat und er nur überleben könne, wenn er Alderics Reittier werden würde. Sollte er sich weigern, würde er ihn töten wie es all die Drachentöter in alten Balladen taten. So überzeugt ließ der Drache sich satteln und stimmte zu, Alderic über den unüberwindbaren Wald, weit über die Kronen der unermesslichen Bäume zu fliegen.
Inzwischen hatte sich die Kunde von Alderics Mission herumgesprochen und die Menschen freuten sich darauf, dass die Gibbelins bald besiegt sein würden. Sie hofften, dass dann die Brücke zum Turm zerstört würde und die Gibbelins zum Mond zurückkehren würden, von dem sie kamen. Ihr ganzer Reichtum würde dann den Menschen gehören.
Alderic hatte vor, die Gibbelins auf eine Art und Weise anzugreifen, die sie nicht erwarteten. Er ließ sich eine Spitzhacke schmieden und wollte ohne Boot zum Turm schwimmen, in den er sich dann mit der Spitzhacke einen Tunnel graben würde. Dies würde er unter dem Meeresspiegel tun, damit das Wasser dan den Keller des Turms flutet und die Gibbelins verwirrt. So könnte er dann nach Smaragden tauchen wie ein Perlentaucher.
Nachdem der Plan geschmiedet war, ritt Alderic auf seinem Drachen los. Sie ritten durch viele Königreiche, und der Drache schnappte nach vielen Jungfrauen, doch Alderic hielt ihn davon ab diese zu fressen. Sie flogen über den unüberwindbaren Wald und kamen in der Nacht am Rand der Welt an. Der Oceanos war an dieser Stelle schmal und seicht. Von den Gibbelins war nichts zu hören. So zog Alderic seine Rüstung aus, sprach ein Gebet und schwamm mit der Spitzhacke und seinem Schwert durch das Wasser. Auf der anderen Seite angelangt begann er seine Arbeit, und wurde dabei nicht von den Gibbelins gestört. Er arbeitete die ganze Nacht, und im Morgengrauen begann der Fluss in den Turm zu fließen. Dann warf Alderic einen Stein gegen die Tür des Turms und tauchte durch das Loch in der Wand.
Er kam in den Smaragdkeller und sah unermessliche Reichtümer. Doch als er wieder an die Oberfläche kam, traf er die Gibbelins mit Fackeln in den Händen. Ohne ein Wort zu sagen erhängten sie ihn an der Außenmauer und die Geschichte endet ohne Happy End.
Quellen[]
- The Hoard of the Gibbelins in Edward J. M. D. Plunkett, Lord Dunsany (1912), The Book of Wonder, Project Gutenberg (2010)