The Dragon (en.: Der Drache) ist ein irisches Märchen aus Ballyshannon in County Donegal
Handlung[]
Das Märchen erzählt von einem von drei Söhnen einer Witwe, der loszog, um sein Glück zu suchen. Er kam an eine Farm, wo er Arbeit fand. Der Bauer warnte ihn, nicht über die hohe Mauer zu blicken, neben der er arbeitete, da auf der anderen Seite verzaubertes Land sei. Doch eines Tages, als der Bauer weg war, gewann die Neugier die Oberhand und der Junge sah auf der anderen Seite der Mauer das schönste Schloss, das er je gesehen hatte. Er kletterte über die Mauer und traf auf der anderen Seite eine alte Frau, die ihm Ställe und wunderbare Pferde zeigte. Ein weißes Pferd soll sogar so schnell sein, dass der Wind es nicht einholen konnte. Außerdem gab sie ihm eine weiße Rute, mit der er alles töten könne[1].
Zu dieser Zeit gab es einem Drachen, der jedes Jahr aus dem Meer kam. Jedes Mal wurde ihm eine Prinzessin geopfert, und im Gegenzug zerstörte er das Land nicht. Doch eines Tages kam ein Mann, der anbot, den Drachen zu töten, wenn der König ihm zwölf Monate lang gutes Essen geben würde[1].
Am nächsten Tag wollte der Junge pflügen gehen, doch der Bauer sagte ihm, er müsse heute nicht arbeiten. Jeder würde heute zum Meer gehen, um zu sehen, wie der Drache die Prinzessin holt. Doch der Junge lehnte ab und wollte lieber arbeiten. Als der Bauer weg war, stieg der Junge über die Mauer, holte das Pferd und eine Rute, und ritt damit zum Strand und dann ins Meer hinein, um den Drachen zu treffen. Immer wenn der Drache Wasser auf den Jungen stürzen ließ, sprang das Pferd neun Meilen hoch und warf Feuer auf den Drachen. Der Kampf dauerte Stunden, doch schließlich konnte der Junge den Drachen mit der Rute treffen und töten. Als der Junge an den Strand zurückritt, wurde er als Held gefeiert. Die Prinzessin schnitt ihm eine Haarlocke ab und verstaute sie in einer kleinen Truhe. Dann brachte er das Pferd zurück[1].
Der König lud das ganze Land ins Schloss ein, um den Tod des Drachen zu feiern. Auch der Mann, der den Drachen töten wollte, kam auf das Fest. Der König hielt ihn für den Drachentöter, doch die Prinzessin nahm die Locke aus ihrer Truhe und suchte nach demjenigen, dem diese Locke hinter dem Ohr fehlte. Der Mann war es nicht, und nach langer Suche fand sie schließlich den Jungen und heiratete ihn[1].
Ähnliche Märchen[]
Das Märchen entspricht dem Motiv Nr. 300 im Aarne-Thompson-Uther-Index, "Der Drachentöter", dessen bekanntestes Beispiel die Sage um St. Georg ist. Es enthält alle typischen Elemente wie das Menschenopfer, das der Held durch seine Drachentötung stoppt, und den falschen Drachentöter, der durch einen Gegenstand enttarnt wird. Jedoch ist es einzigartig, indem der falsche Drachentöter sich nicht selbst als Drachentöter ausgibt, sondern vom König verwechselt wird. Dass der Gegenstand eine Haarlocke ist, kommt auch in anderen irischen Märchen vor, z.B. The Black Thief of Slones oder The Widow's Son.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 James Elliot, Eibhlis Ní Mhathghamhna, Story - The Dragon, The School's Project, Loughill, Ballyshannon, Co. Donegal, S. 124-127