Drachen Wiki
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Nachdem er den Drachen gesehen hatte, sprach Mang zu seinem Gefährten, dass sie an der Stelle nächtigen sollen, auf dass Gott ihnen die Kraft gäbe, den Drachen zu überwinden.
 
Nachdem er den Drachen gesehen hatte, sprach Mang zu seinem Gefährten, dass sie an der Stelle nächtigen sollen, auf dass Gott ihnen die Kraft gäbe, den Drachen zu überwinden.
   
Obwohl Toto den Drachen fürchtete, vertraute er auf St. Mang und seinen Glauben und sie schlugen ihr Lager auf. Mang hingegen trat dem Drachen gegenüber, mit geweihtem Brot in seiner Tasche, einem Kreuz um den Hals, Pech und Harz in der einen und dem Stab des heiligen Gallus in der anderen Hand. Vor der Höhle aß er von dem Brot und machte ein Kreuzzeichen, woraufhin der Drache aus der Höhe kam und ihn angriff. Er warf dem Drachen das Pech in den Rachen und bat Gott um Hilfe, woraufhin der Drache in Flammen aufging und starb.
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Obwohl Toto den Drachen fürchtete, vertraute er auf St. Mang und seinen Glauben und sie schlugen ihr Lager auf. Mang hingegen trat dem Drachen gegenüber, mit geweihtem Brot in seiner Tasche, einem Kreuz um den Hals, Pech und Harz in der einen und dem Stab des heiligen Gallus in der anderen Hand. Vor der Höhle aß er von dem Brot und machte ein Kreuzzeichen, woraufhin der Drache aus der Höhe kam und ihn angriff. Er warf dem Drachen das Pech in den Rachen und bat Gott um Hilfe, woraufhin der Drache in Flammen aufging und [[Drachentöter|starb]].
   
 
[[Datei:St._Magnus_Wappen.png|thumb|150px|Wappen der Gemeinde Sankt Mang]]Vor der Drachenhöhle fanden die beiden einen Apfelbaum mit reifen Früchten, an welchen sie das Kreuz hängten. An der Stelle erbauten sie ein Münster, welches der hiesige Bischof auf St. Mangs Vorschlag hin zu Ehren des heiligen Florian weihte. Um diese Kirche herum bildete sich später die heutige Stadt Füssen, außerdem heißt eine Gemeinde in Tirol nach dem Heiligen Sankt Mang.
 
[[Datei:St._Magnus_Wappen.png|thumb|150px|Wappen der Gemeinde Sankt Mang]]Vor der Drachenhöhle fanden die beiden einen Apfelbaum mit reifen Früchten, an welchen sie das Kreuz hängten. An der Stelle erbauten sie ein Münster, welches der hiesige Bischof auf St. Mangs Vorschlag hin zu Ehren des heiligen Florian weihte. Um diese Kirche herum bildete sich später die heutige Stadt Füssen, außerdem heißt eine Gemeinde in Tirol nach dem Heiligen Sankt Mang.
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==Trivia==
 
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*Der Gedenktag von St. Mang ist das Magnusfest am 6. September.
 
*Der Gedenktag von St. Mang ist das Magnusfest am 6. September.
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*Die Idee, einen Drachen mit einem ungenießbaren Klumpen zu füttern um ihn zu töten, stammt vermutlich aus der biblischen Geschichte "[[Bel und der Drache]]". Vergleichbare Methoden finden sich auch im persischen Nationalepos Schāhnāme, z.B. bei [[Rostam]].
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*Die Drachensage ist Motiv verschiedener Wappen im Umfeld, z.B. der Gemeinde Sankt Mang oder der Gemeinde Hohenfurch.
   
 
==Quellen==
 
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*[http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/heyl/st_mang.htm Sagen.at: St. Mang und der Drache]
 
*[http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/tirol/heyl/st_mang.htm Sagen.at: St. Mang und der Drache]
   
*'''Bayerische Sagen - Regionale Legenden und Geschichten''', Tosa Verlag (2016), [[]]
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*'''Bayerische Sagen - Regionale Legenden und Geschichten''', Tosa Verlag (2016), ISBN 978-3-86313-031-2
 
[[Kategorie:Drachentöter]]
 
[[Kategorie:Drachentöter]]
 
[[Kategorie:Menschen]]
 
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Version vom 4. April 2019, 09:17 Uhr

Magnus Drache

Drachen-Denkmal an der Brücke über die Schlucht in Roßhaupten

St. Mang und der Drache ist eine Drachensage aus dem Allgäu und Tirol, speziell soll sie sich nahe der heutigen Ortschaften Füssen (Ostallgäu) und Reutte (Tirol) abgespielt haben. St. Mang ist eine regionale Bezeichnung für den christlichen Heiligen Magnus von Füssen.

Die Sage

Maginold Mang2

St. Mang tötet den Drachen

St. Mang soll sich mit seinem Begleiter Toto an einen wüsten Ort zurückgezogen haben, um ungestört beten zu können. Jedoch lag ihnen dort ein riesiger Drache im Weg. Nach anderen Quellen wurde er von den Einheimischen gebeten, den Drachen zu töten, da dieser ihre Pferde fraß. Nachdem er den Drachen gesehen hatte, sprach Mang zu seinem Gefährten, dass sie an der Stelle nächtigen sollen, auf dass Gott ihnen die Kraft gäbe, den Drachen zu überwinden.

Obwohl Toto den Drachen fürchtete, vertraute er auf St. Mang und seinen Glauben und sie schlugen ihr Lager auf. Mang hingegen trat dem Drachen gegenüber, mit geweihtem Brot in seiner Tasche, einem Kreuz um den Hals, Pech und Harz in der einen und dem Stab des heiligen Gallus in der anderen Hand. Vor der Höhle aß er von dem Brot und machte ein Kreuzzeichen, woraufhin der Drache aus der Höhe kam und ihn angriff. Er warf dem Drachen das Pech in den Rachen und bat Gott um Hilfe, woraufhin der Drache in Flammen aufging und starb.

St

Wappen der Gemeinde Sankt Mang

Vor der Drachenhöhle fanden die beiden einen Apfelbaum mit reifen Früchten, an welchen sie das Kreuz hängten. An der Stelle erbauten sie ein Münster, welches der hiesige Bischof auf St. Mangs Vorschlag hin zu Ehren des heiligen Florian weihte. Um diese Kirche herum bildete sich später die heutige Stadt Füssen, außerdem heißt eine Gemeinde in Tirol nach dem Heiligen Sankt Mang.

Der Ort der Drachentötung wird in der Sage caput equi (dt. Kopf des Pferdes) genannt, wobei es sich vermutlich um die heutige Gemeinde Roßhaupten handelt. Dieser Name soll sich davon ableiten, dass der Drache in der Sage gerne Pferde fraß und dabei immer den Kopf übrig ließ.

Mangtritt

Mangtritt

Der Mangtritt

Eine andere Version der Sage erzählt, dass St. Mang am Fluss Lech predigte und von einem feuerspeienden Drachen angegriffen wurde. Bei seiner Flucht vor dem Drachen soll er über die Schlucht des Flusses gesprungen und einen Fußabdruck hinterlassen haben, welcher noch heute als Vertiefung im Fels zu sehen ist und von den Einheimischen "Mangtritt" genannt wird.

Trivia

  • Der Gedenktag von St. Mang ist das Magnusfest am 6. September.
  • Die Idee, einen Drachen mit einem ungenießbaren Klumpen zu füttern um ihn zu töten, stammt vermutlich aus der biblischen Geschichte "Bel und der Drache". Vergleichbare Methoden finden sich auch im persischen Nationalepos Schāhnāme, z.B. bei Rostam.
  • Die Drachensage ist Motiv verschiedener Wappen im Umfeld, z.B. der Gemeinde Sankt Mang oder der Gemeinde Hohenfurch.

Quellen