Der Sonne-Mond-See (chin.: 日月潭, Rìyuètán) ist ein See im Landkreis Nantou in Taiwan.
Sage[]
Der Sage nach lebten einst zwei böse Drachen (chin.: elong) in dem See. Als die Sonne sich über den Himmel bewegte flog einer der Drachen hoch und verschlang sie. Als dann in der Nacht der Mond in den Himmel stieg, flog der zweite Drache hoch und fraß diesen. Beide Drachen kehrten in den See zurück und spielten mit Sonne und Mond, die sie als Bälle verwendeten. Dabei bedachten sie nicht, dass sie damit die Welt in Dunkelheit stürzten[1].
Da beschlossen zwei Geschwister, Dajian und Shuishe, Sonne und Mond zurückzubringen. Tag und Nacht bestiegen sie Berge und überquerten Gewässer. Als sie schließlich den See erreichten, belauschten sie die beiden Drachen. Sie fanden heraus, dass die Drachen die goldene Axt fürchteten, die unter dem Alishan-Gebirge liegt. Sie holten die Axt und kehrten zum Sonne-Mond-See zurück. Dann warfen sie die Waffe in den See und töteten so beide Drachen[1].
Doch Sonne und Mond lagen immer noch in dem See und nicht im Himmel. Da aßen die Geschwister die Augen der Drachen und wurden so groß wie Berge. Dajian warf die Sonne zum Himmel, und seine Schwester Shuishe nutze einen Baumstamm, um sie zu stützen. So konnten sie sie nach und nach wieder auf ihre Bahn bringen. Danach nahm Shuishe den Mond und Dajian den Baumstamm, um auch den Mond wieder im Himmel zu platzieren. Als die Welt wieder erleuchtet war wuchsen die Pflanzen wieder und die Menschen feierten. Aber Dajian und Shuishe standen nach Jahren noch immer im See und wurden zu den Bergen Dajian und Shuishe. Jedes Jahr stellen die Menschen seitdem mit Bambusstöcken und Bällen das Märchen nach[1].
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Qiguang Zhao (1992), A Study of Dragons, East and West, Peter Lang Publishing Inc., ISBN 978-0820417585