
Darstellung von L. Haweis aus einer Ausgabe von 1920
Salt-chuck Oluk ist der Name einer Seeschlange aus einer Sage der Squamish. Die Sage wurde von Tekahionwake (besser bekannt als E. Pauline Johnson) in ihrem Buch Legends of Vancouver (1911) gesammelt. Wie die anderen Sagen in der Sammlung wurde sie Tekahionwake durch den Squamish-Häuptling Su-á-pu-luck (Joseph Capilano) erzählt.
Handlung[]
Shak-shak[]
Die Sage spielt in der Zeit, als die ersten weißen Goldsucher in das Land der Squamish (heute Metro Vancouver) kamen. Damals boten sich viele Squamish als Führer für die Fremden an, darunter auch ein junger Mann namens Shak-shak. Doch während die meisten sich nicht für das Gold interessierten und alles, was sie mitbrachten, mit ihren Stammesgenossen teilten, kehrte Shak-shak mit riesigen Mengen an Geld und Gold-Nuggets zurück, die er gierig für sich behielt und mit niemandem teilte. Er verbrachte den ganzen Tag damit, seinen Reichtum zu zählen und schlief nachts sogar darauf, während ihm seine Familie und nicht einmal mehr Essen wichtig waren.
Die anderen Squamish wussten, dass die Gier ihn wie eine Krankheit befallen hatte. Um dies zu heilen, solle er ein großes Potlatch geben, bei dem er seinen Reichtum mit den Armen teilt. Doch Shak-shak lachte nur und weigerte sich, zu teilen.
Da sprach Sagalie Tyee (Chinook Wawa für "Häuptling im Himmel", ein Äquivalent zum christlichen Gott) zu Shak-shak: "Du hast dich zu einem abscheulichen Ding gemacht, hörst nicht auf die Rufe der Hungrigen, Alten und Kranken, du teilst deinen Besitz nicht, du hast dich zu einem Aussenseiter deines Stammes gemacht und gehorchst den Gesetzen deines Volkes nicht. Dafür werde ich dich zu einem Ding machen, das von allen Menschen verabscheut wird."
Er verwandelte Shak-shak in eine Seeschlange mit zwei Köpfen, da seine Gier zwei Mäuler zum beissen hatte. Eines das die Armen beisst, und eines das Shak-shaks eigenes böses Herz beisst. Gleichwohl tötet das Gift seiner Zähne die Hungrigen, aber auch seine eigene Männlichkeit. Sein böses Herz befindet sich im Zentrum des Schlangenkörpers, und wer es durchbohrt wird die Krankheit der Gier unter seinem Volk für immer auslöschen.
Am nächsten Tag sahen die Menschen die riesige Seeschlange. Ein Kopf lag auf der Halbinsel Brockton Point, der andere am Westende von Vancouver. So versperrte der gigantische Körper den Weg, und die Menschen suchten einen Weg, sie zu vertreiben. Die Häuptling berieten sich, und die Medizinmänner tanzten und sangen, doch Salt-chuck Oluk bewegte sich nie. Er konnte sich nicht bewegen, da er das Totem der Gier und Liebe zum Geld der Weißen war, und niemand kann die Liebe zum Geld aus dem Herz eines Weißen entfernen, so dass er alles mit den Armen teilt.
Tenas Tyee[]
Da erinnerte ein sechzehnjähriger Junge die Squamish daran, dass man das Herz der Kreatur durchbohren müsse, um die Gier auszulöschen. Er bat die Häuptlinge, ihm zu erlauben, dies zu versuchen.
Da der Junge, unter den Squamish bekannt als Tenas Tyee (Kleiner Häuptling), bei allen für seine Großzügigkeit und Hilfsbereitschaft beliebt war, sprachen sich die Stammesmitglieder dafür aus, ihn gehen zu lassen. Das unsaubere und gierige Monster kann nur durch Sauberkeit und Großzügigkeit besiegt werden. Und so ließen die Häuptlinge und Medizinmänner ihn gehen.
Zuerst ging Tenas Tyee zu seiner Mutter und sagte ihr, dass er vier Tage weg sein würde, um zu schwimmen, da er sauber sein müsse, um das Monster zu bekämpfen. In dieser Zeit solle sie trotzem jeden Tag sein Bett machen, damit sein Körper, sein Herz und sein Bett sauber seien wenn er der Schlange gegenübertritt.
Dann zog er sich bis auf einen Gürtel, in dem er sein Messer trug, aus, und sprang ins Meer. Nach vier Tagen kehrte er jedoch nicht zurück. Manchmal konnten die Menschen ihn im Wasser sehen, wo er die Mitte des Schlangenkörpers suchte. Nach Wochen und Monaten sah man ihn noch immer schwimmen, und jeden Morgen stand er mit ausgestreckten auf der Spitze von Brockton Point, wo er den Tag begrüßte, bevor er wieder ins Meer sprang.
Nach vier Jahren fand er die Mitte des Salt-chuck Oluk und stach sein Messer hinein. Unter Schmerzen schwamm die sterbende Seeschlange durchs Wasser und hinterließ eine Spur aus schwarzem Blut. Der riesige Körper begann zu schrumpfen und zu vertrocknen, bis nur noch die Knochen übrig blieben. Diese versanken schon bald im Ozean, doch Tenas Tyee schwamm nach Hause, und als sein sauberer Körper das unsaubere Blut der Schlange durchkreuzte wurde das Wasser wieder sauber.
Als er endlich zuhause war bedankte er sich bei seiner Mutter, Hätte diese nicht täglich sein Bett sauber gehalten, hätte er die Schlange nicht überwinden können. Laut Su-á-pu-luck sagen manche, dass man den Jungen noch immer am Brockton Point mit ausgestreckten Armen sehen könne, jedoch habe er ihn selbst nie gesehen.
Quellen[]
- E. Pauline Johnson (1911), Legends of Vancouver, Douglas & McIntyre Ltd (1989), ISBN 978-1550545531