
Hölzerne Schlange am Zeniarai-Benzaiten-Ugafuku-Schrein
Saeki Tomoo war ein japanischer Waka-Dichter, von dem eine Drachensage handelt.
Sage[]
Der Sage nach arbeitete Saeki Tomoo für den Kaiser Seiwa. Tomoo war für seine Gedichte sowie für sein gutes Aussehen bekannt. Eines Tages, als er vom Fischen im Osawa-ike Teich heimkehrte, sah er das Mondlicht auf das Wasser fallen und war von dem Anblick überwältigt.
Während er die Aussicht bewunderte, kroch eine kleine Schlange unter den Lilien hervor und begann an seinem Zeh zu ziehen. Doch Tomoo war so in Gedanken versunken, dass er die Schlange zunächst nicht bemerkte. Nur sein Diener konnte verhindern, dass die Schlange ihn ins Wasser zog, doch als er das Wasser wieder verlassen wollte, zog etwas größeres ihn komplett unter Wasser. Der Diener lief los, um Hilfe zu holen, und erfahrene Taucher suchten den Teich ab, konnten Tomoo aber nicht finden.
Am nächsten Tag kam ein Freund von Tomoo namens Etaru an den Teich. Bei Sonnenuntergang hörte er eine Stimme aus dem Teich, die seinen Namen rief. Da tauchte ein abgemagerter Mann aus dem Wasser auf, der ein Lotosblatt auf dem Kopf und Seegras am ganzen Körper trug. Etaru glaubte, in ihm das Monster zu erkennen, das Tomoo in die Tiefe gezogen hatte, und schwor ihn zu töten.
Doch der Mann gab sich als Tomoo zu erkennen und erzählte, dass sich eine Wassergöttin (Kami) in ihn verliebt hatte. Obwohl sie ihn gezwungen hatte, sie zu heiraten, vergas er nie seine Heimat, weshalb die Göttin ihn keinen Moment aus den Augen ließ. Doch als sie dann doch abwesend war, um einen Teich in Hirozawa zu besuchen, konnte Tomoo fliehen und Etaru kontaktieren. Er gab dem Freund einen Weidenkorb und bat ihn, diesen zu Tomoo nach Hause zu bringen.
Bevor Etaru etwas erwidern konnte, wurde Tomoo von der Wassergöttin gerufen und musste in den Teich zurückkehren. So ging er zu Tomoos Familie und öffnete dort den Korb, in dem ein Stück Papier lag. Darauf stand ein Gedicht über einen Mann, der eine Welt verfluchte, in der niemand ihn besuchen kam. Tomoos Vater ging sofort zum Teich und suchte erneut nach seinem Sohn. Nach einer langen Dürre war der Teich ausgetrocknet und als man durch den schlammigen Boden grub, fand man einen großen Stein mit einem Loch darin, das mit Wasser gefüllt war. In dem Loch lag eine kleine Schlange zusammengerollt auf einem Skelett. Tomoos Diener versuchten, die Schlange mit ihren Lanzen zu töten, doch das Tier wich jedem Angriff aus. Plötzlich zogen schwarze Wolken auf und es begann zu regnen. Es blitzte und donnerte und die Schlange verwandelte sich in einen Drachen und flog in den Himmel.
Heute steht ein kleiner Schrein am Berg Atago, der dem Fruchtbarkeitsgott Ugajin geweiht ist, doch manche sagen, dass der Schrein auch der Schlange aus der Sage geweiht ist. Ugajin soll manchmal die Gestalt einer Schlange annehmen und Männer heiraten.
Quelle[]
- Jippensha Ikku (1765 - 1831), Saeki Tomoo, Kowabana, archiviert am 22. September 2022