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Bayerischer Panther

Heraldischer Panther. Der blaue Panther wird in Oberbayern oft verwendet, während man in Niederbayern eher rote Panther findet.

Der Panther (auch Panthier, Parder, Pantel[1], Panthertier[2]) ist eine gemeine Figur in der Heraldik. Er hat trotz des Namens nichts mit dem biologischen Panther gemein[3].

Der Heraldische Panther ähnelt sowohl im Aussehen, als auch in der Fähigkeit Feuer zu speien, dem Drachen. In zumindest einem Fall, dem Wurmeck in München, wurde er auch zum Ursprung einer Drachensage[3].

Aussehen[]

Der Panther ist ein Fantasiewesen, das aus verschiedenen Tieren zusammengesetzt ist. Sein schlanker Körper ist der eines Löwen, die Vorderbeine, und gelegentlich auch die Hinterbeine, sind die des Adlers und der Kopf kann der eines Pferdes oder eines Stieres, in Italien auch der eines Hasen, sein. Es gibt aber auch Panther, deren Köpfe keinem bestimmten Tier zugeordnet werden können. Oft hat der Panther eine Löwen- oder Pferdemähne oder einen Kamm aus Stacheln, die seinen langen Hals zieren. Manche Panther haben eine pikförmige Schwanzspitze, wie man sie auch oft auf Drachendarstellungen sieht. Selten sind geflügelte Panther.

Der Heraldische Panther wird immer feuerspeiend dargestellt. Bei manchen Panthern, wie beispielsweise dem auf dem Wappen der Stadt Graz, schlägt das Feuer aus allen Körperöffnungen[3]. Das Feuer ist jedoch vermutlich eine bildliche Darstellung des wohlriechenden Atmes des Panthers[4].

Der Panther kann alle möglichen Farben haben, natürlich in heraldisch korrekter Farbzusammensetzung (Metall/Farbe)[3].

Deutung[]

Panther

Darstellung des Panthers aus einem Bestiarium. Während die meisten Tiere ihm folgen, verstecken die Drachen sich vor ihm.

Im Mittelalter wurde der Panther oft als mächtiges Raubtier angesehen, das als Symbol des Christentums galt. Man dachte, der Panther lockt seine Beute mit einem süßem Geruch und seiner wohlklingenden Stimme an. Wenn er gefressen hat, schläft der Panther drei Tage lang. Danach versammelt er die Tiere von nah und fern um sich, um sie aufzufressen. Der Drache aber, als Geschöpf des Teufels, meidet den Panther, da dieser sein Erzfeind ist[5].

Wegen dieser Eigenschaften wird der Panther mit Jesus Christus verglichen, der am dritten Tage auferstand und die Ungläubigen um sich versammelte und bekehrte. Der Drache steht für den Teufel, den der Gottessohn überwand[6]. Obwohl der Panther ein Raubtier ist, wird er oft als äußerst friedliebend beschrieben. Das Feuer des Panthers steht ikonisch für den Heiligen Geist, kann aber auch als bildliche Umsetzung des süßen Geruchs angesehen werden, den der Panther ausströmt[3].

Steinhowel Panthier

Die Bauern füttern und schlagen den Panther, Heinrich Steinhöwel, 15. Jahrhundert

In Tierfabeln ist der Panther zwar gefährlich, aber nicht Böse. In der Fabel vom Panther und den Bauern fällt ein weiblicher Panther in eine Grube. Während einige den Panther aufgrund seiner Gefährlichkeit töten wollen, haben andere Mitleid und geben der Kreatur Brot. Als das Tier schließlich freikommt, greift es nur die an, die es töten wollten, und verschont die Barmherzigen. In dieser Fabel wird der Panther auch mit der Schlange verglichen, die in Fabeln ebenfalls oft missverstanden wird[7].

Dolce[]

Der Dolce ist eine italienische Sonderform des Panthers. Er hat, statt Adler- und Löwenfüßen, Hufe und einen Ziegenschwanz. La Dolce bedeutet übersetzt "der Süße", basierend auf den Geruch des Panthers[8].

Trivia[]

In der Populärkultur[]

Quellen[]

  1. Gert Oswald: Lexikon der Heraldik. VEB Bibliographisches Institut. Leipzig 1984. S. 295
  2. Otto Posse: Die Siegel der Deutschen Kaiser und Könige. Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung, Dresden 1913, Beilage: Wapen und Titeln Sr. Kaiserl. Königl. Apostol. Majest. Leopold des Zweyten, erwählten Römischen Kaisers, In Germanien, zu Ungarn und Böheim Königs, Erzherzoges zu Oesterreich etc. sammt deren heraldischer Beschreibung. Wien 1790. Abschnitt Heraldische Beschreibung des grossen Kaiserl. Königl. Erzherzogl. Wapenschildes oder Siegels., S. 246, Sp. 2
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Eintrag über den Panther im Heraldik Wiki
  4. Kathryn Will (2016), When is a Panther not a Panther? Representing Animals in Early Modern English Heraldry, Early Modern Culture: Vol. 11, Article 6
  5. E. P. Evans (1896), Animal Symbolism in Ecclesiastical Architecture, W. Heinemann, S. 27
  6. Philippe de Thaon (1121), Bestiaire, Cotton MS Nero A V via Thomas Wright (1841), The Bestiary of Philippe de Thaon, Taylor
  7. 4.5. Of the panthere and of the vylayns in William Caxton (1484), Aesop's Fables, Harvard University Press (1967)
  8. Dolce im Heraldik-Wiki