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Melusine

Melusine ist eine Sagengestalt des europäischen Mittelalters.[1] Zur Melusine existieren zahlreiche, teilweise recht unterschiedliche Legenden, wobei die meisten aus dem Norden und Westen Frankreichs stammen.[2] Im Kern handelt die Erzählung stets davon, dass sie einen Grafen oder Ritter unter der Bedingung eines besonderen Betrachtungstabus heiratet: Er darf sie an einem bestimmten Tag nicht in ihrer wahren Gestalt sehen. Die Melusine wird zur Quelle seines Ansehens und Reichtums, bis ihr Gatte das Tabu bricht.[1]

Beschreibung[]

Melusine ist eine Wasserfee. Sie wird meistens mit dem Oberkörper einer schönen Frau und dem Unterkörper einer Schlange, ähnlich der Echidna, dargestellt. Manchmal hat sie auch zusätzliche Flügel.[1] Seltener sind Darstellungen mit einem oder zwei Fischschwänzen.[3]

Geschichte[]

Melusine und das Haus Lusignan[]

Der Graf von Anjou war einsam, da er unverheiratet war und niemanden hatte, der für ihn sorgt. Zur Überraschung der Leute brachte er eines Tages Melusine, eine schöne Frau von wundervoller Eigenheit, nach Hause. Sie heirateten und waren glücklich. Melusine war die wundervollste Gräfin, die man sich vorstellen konnte. Sie war freundlich, edel, schön, eine gute Mutter und hatte einen guten Willen. Die Leute wurden jedoch skeptisch. Keiner wusste von ihrer Herkunft oder Identität. Außerdem ging sie ungern in die Kirche. Das machte die Leute sehr nervös. Sie wohnte selten der Gemeinde bei und wenn sie es tat, schien sie stets vor der Weihung des Abendmahls zu verschwinden. Daher befahl der Graf seine Wachen, sie an der Flucht zu hindern. So geschah es auch. Als Melusine eines Sonntags in der Kirche war, versuchte sie zu verschwinden, bevor das Abendmahl vorbereitet wurde. Die Wachen hielten sie zurück und als der Priester die Vorbereitung des Abendmahls beendet hatte, kreischte sie. Sie verwandelte sich in einen Drachen und trug zwei ihrer Kinder davon. Es heißt, dass ihre Kinder zu europäischen Monarchen wurden. Weiterhin wurde geschrieben, dass sie über dem Melusinenturm, nahe der Burg Lusignan, schwebt, wenn einer ihrer Nachfahren stirbt.[4][5]

Melusine als verwunschene Frau[]

Einige hundert Jahre später kam eine alternative Geschichte in Umlauf, vermutlich, weil kein königliches Familienmitglied als Nachfahre eines Drachen gelten wollte:

Melusine hatte einen schrecklichen Vater, welcher die gesamte Familie misshandelte. Sie sperrte ihn in eine Art Erdhügel innerhalb der Nordsee ein. Die Königin der Feen war damit nicht einverstanden, da Kinder ihre Eltern nicht zu bestrafen haben. Daher bestrafte die Königin der Feen sie. Sie belegte Melusine mit einem Fluch: Jeden Samstag verwandelte sich ihr Unterkörper in den eines Drachen.

Die einzige Möglichkeit, sich von diesem Hindernis zu befreien, bestand darin, jeden Samstag ein magisches Bad zu nehmen. Der Zauber könnte nur gebrochen werden, wenn sie einen Mann finden würde, der bereit wäre, seine Frau Samstags nicht zu sehen. Melusine fand auch einen Ehemann und der erklärte sich bereit, sie Samstags nicht zu sehen. Irgendwann fragte er sich jedoch, was sie jeden Samstag, an dem sie alleine in einem Turm eingeschlossen war, so macht. Also schaute er hinein und sah ihren Körper, der halb Mensch und halb Drache war. Mit einem Kreischen verwandelte sich Melusine in einen Drachen und flog aus dem Fenster davon. Sie blieb für immer ein Drache.[4][5]

Drache von Kos[]

Hauptartikel: Drache von Kos

Galerie[]

Trivia[]

  • Laut Carol Rose stammt die Melusine ursprünglich aus französischen Legenden[5].
  • Sie besitzt auch eine Verbindung zu Zypern. Das französische Königshaus Lusignan, welches die Insel von 1192 bis 1489 regierte, behauptete, von Melusine abzustammen.[2]
  • Die Schweizer Sage Die Feenkönigin und der Hirte erzählt von der Feenkönigin Helva, die viele Merkmale mit der Melusine teilt.
  • Angeblich sind die französischen Vouivres die Nachfahren der Melusine, welche ihre menschlichen Merkmale verloren haben. Moderne Versionen des Vouivre wurden jedoch häufig mit den Eigenschaften einer verführerischen Frau verschönert, vermutlich um eine Verbindung zu Melusine herzustellen. Marcel Aymé bezeichnet ein wildes, im Wald lebendes Mädchen, welches ein Gefolge aus Vipern besitzt, als Vouivre. Dubois macht daraus eine schöne Fee, welche beim Baden ihre Drachenhaut ablegt.[6]

In der Populärkultur[]

  • Die Comicserie Melusine, erfunden von dem belgischen Zeichner Frédéric Seron ("Clarke"), handelt von einer gleichnamigen, jungen Hexe.
  • Im Computerspiel The Witcher 3 tritt eine besonders alte und starke Echidna namens Melusine als ein jagbares Monster auf. Melusine lebt hier in einer Grotte auf der Insel Spiekeroog und macht Jagd auf die dort lebenden Menschen, wird von einigen aufgrund ihrer Macht sogar als Gottheit verehrt. Sie besitzt wie oft real dargestellt eine Mischgestalt aus Jungfrau und Schlange und hat flossenartige Schwingen, das freundliche Gesicht verschwindet jedoch bei der Jagd und wird zu einer furchterregenden Piranhafratze. Laut des spielbaren Hexers Geralt von Riva ist Melusine sehr alt, zumal sie seit Generationen auf Spiekeroog verehrt wurde - bis Geralt sie aufgrund eines Auftrags erledigte.

Quellen[]