Drachen Wiki

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Mari Girgis und die Bestie ist eine koptische Sage. Es handelt sich um eine Variation der Drachentöter-Sage um St. Georg, der auf koptisch Mari Girgis genannt wird.

Sage[]

Der Sage nach lebte einst eine riesige Schlange nahe einem Dorf am Nil. Die Schlange verlangte jedes Jahr eine Jungfrau als Opfer, ansonsten würde sie sich in den Nil stürzen und so verhindern, dass er fließt. Deshalb opferten die Dorfbewohner ihm jedes jahr eine Jungfrau, die per Losentscheid festgelegt wurde. Als die Tochter des Königs an der Reihe war, wurde sie in ein Brautkleid gekleidet und zum Fluss gebracht, damit die Schlange sie holen konnte[1].

Gerade zu dieser Zeit kam Mari Girgis in das Dorf, von Gott gesandt. Er sah das Mädchen am Ufer und fragte sie, was sie hier macht. Sie erzählte ihm, dass sie dem Drachen geopfert würde, und er beschloss, sie zu retten. Einige Zeit später begann das Wasser zu kochen und die Schlange kam daraus hervor. Girgis zog sein Schwert und wartete, während die Schlange ihm näher kam. Als sie nahe genug war erschlug er sie mit einem Streich seines Schwertes[1].

Mari Girgis und die Prinzessin kehrten ins Dorf zurück, und sie trug die tote Schlange bei sich. Als die Bewohner dies sahen, kamen sie freudig auf die Straße und dankten dem Helden. Der König bot ihm die Hand seiner Tochter und sein Königreich an, doch Mari Girgis lehnte ab, da koptische Heilige nicht heiraten[1].

Hintergrund[]

Die hier erzählte Version der Sage wurde vom Folkloristen Hasan El-Shamy erstmals schriftlich veröffentlicht. Sie wurde ihm 1970 von einem N. Tanyoas erzählt, der ursprünglich aus Süd-Ägypten stammt, aber zu der Zeit in Kairo lebte[1].

El-Shamy ordnet der Sage mehrere Motive aus dem Aarne-Thompson-Uther-Index zu, nämlich B11.7.1 (Drache kontrolliert den Wasser-Zugang), B11.10 (Menschenopfer für den Drachen) und S263.3 (Menschenopfer für den Wassergeist, um Zugang zum Wasser zu erhalten). Er sieht hier Parallelen zur Bayajidda-Legende der Hausa-Staaten sowie zu einer syrischen Sage um den Propheten Suleiman, der eine Viper (ḥayyi) tötet. Varianten, die sich explizit auf St. Georg beziehen, existieren auch unter den Kopten Äthiopiens[1].

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Hasan M. El-Shamy (1980), Folktales of Egypt, University of Chicago Press (1982), ISBN 978-0226206257