Mamilian von Palermo († 19. Oktober 460, Isola di Giglio, Weströmisches Reich) war im 5. Jahrhundert der Bischof des Erzbistums Palermo.
Sage[]
Mamilian lebte auf der Insel Sizilien, die heute zu Italien gehört, und war Bischof von Palermo. Von dort wurde er um 450 von den herrschenden Vandalen, die arianische Christen waren, zusammen mit Senzius von Blera und drei Mönchen verbannt[1][2].
Durch die Hilfe eines afrikanischen Bischofs konnte er nach Sardinien entkommen[1]. In dieser Zeit kam er auch auf die Insel Montecristo, die damals noch Montegiove (it.: Jupiters Berg) hieß[3]. Auf der Insel begegnete er einem Drachen, aus dessen Maul und Augen Flammen kamen. Die Kreatur war groß wie ein Baum[4], doch Mamilian betete zu Gott, der einst Daniel rettete. Dann erschlug er den Drachen mit seinem Stab. An der Stelle, an der der Drache starb, entstand eine Quelle[2]. Außerdem wurde der Drache zum legendären Schatz von San Mamiliano[5]. Danach benannte er die Insel um in Montecristo (it. Christus' Berg) um[2][3].
Motive[]
Das Erscheinen der Quelle spiegelt das alte Motiv des Chaoskampfes wieder, bei dem ein Drache bezwungen werden muss, um den Menschen den Zugang zum lebensspendenden Wasser zu gewähren.
Vermutlich symbolisiert der Drache den Arianismus, den christlichen Glauben der Vandalen, der durch den Heiligen bezwungen wird[6].
Die Beschreibung der Flammen aus dem Maul und Augen des Drachen und die Schwerelosigkeit des Drachen in der Vita Senzii erinnert stark an die Beschreibung des Teufels, der Benedikt besucht, in den "Dialogi" Gregors des Großen. Die Größe des Drachen, der mit einem Baum verglichen wird, erinnert an einen Drachen, den Gregor der Große laut Gregor von Tours im Tiber gesehen haben soll[7][8][2].
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 Antonino Cottone (2003), San Mamiliano di Palermo, Santi e beati
- ↑ 2,0 2,1 2,2 2,3 Nicholas Everett (2015), The "Life of Senzius of Blera" and Episcopal Appropriation of monastic Cults in early Medieval Tuscany, Rivista di storia della Chiesa in Italia Vol. 69, No. 2, https://www.jstor.org/stable/26154992
- ↑ Vita Senzii (7. - 11. Jahrhundert), Acta Sanctorum, S. 71-73, BHL no. 7581
- ↑ Toscana inside: The Treasure of San Mamiliano: dragons, pirates… and no GPS!
- ↑ Eugenio Susi (1995), La "Vita beati Mauri Syri abbatis et Felicis eius filii apud Vallem Narci prope Naris ripam" del Codice Alessandrino 89, Hagiographica vol. 2
- ↑ Papst Gregor I. (6. Jahrhundert), Dialogi
- ↑ Gregor von Tours (587-591), Historia Francorum, Buch X