Der Lindwurm vom Bockhartsee soll einst im Bockhartsee im Salzburger Land gelebt haben.
Sage[]
Im See soll der Sage nach einst ein riesiger Lindwurm gelebt haben, der oft aus dem Wasser hervorstieg, um das Vieh zu dezimieren. Niemand konnte hoffen, im Kampf gegen ihn zu bestehen, und so ersann ein Knappe einen Plan. Er ließ ein Fass mit Schwarzpulver füllen und in eine Kalbshaut nähen. Dieses Paket warf er in den See, wo der Wurm es verschlang, und bald explodierte die Kreatur mit einem furchtbaren Krach. Doch das Pulver verseuchte den See, und so ist darin bis heute kein einziger Fisch zu finden[1].
Eine andere Sage erzählt, dass ein Drache den See derart aufgewühlt hätte, dass er den Wasserfall ins Tal nach Böckstein stürzte und schließlich am Gasteiner Wasserfall von spitzen Felsen aufgespießt wurde. Der tote Drache wurde noch bis auf diee Wurmwiese bei Hundsdorf gespült, die daher ihren Namen hat[1].
Ähnliche Sagen[]
Die Idee, dass ein Drache durch chemisch aktive Nahrung getötet wird, kommt in vielen Sagen vor, wobei die Bibelepisode von Bel und dem Drachen eines der ältesten Beispiele ist. In mittelalterlichen Quellen wie dem Alexanderroman oder dem Schāhnāme wird Ätzkalk verwendet, welcher mit dem Wasser reagiert und den Drachen so explodieren lässt.
Das Motiv des Drachen, der durch sein eigenes Verschulden aus einem Bergsee ins Tal gespült wird, kommt in alpinen Sagen häufig vor. Jedoch lösen die Drachen in anderen Sagen wie z.B. der Lindwurm von Nußdorf oder der Lindwurm vom Grimmingboden dabei oft Fluten aus, die menschliche Siedlungen zerstören. Auch die Sage vom blasenden Drachen aus Tirol erzählt, wie ein Drache auf einer Wiese angespült wird, die daraufhin Wurmwiese genannt wird.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 Schatz- und Bergsagen in Dr. Karl O. Wagner (1926), Gasteiner Sagen, Karl Krauth, S. 43-62