Drachen Wiki

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Kerberos (gr.: Κέρβερος, lat.: Cerberus, dt.: auch Zerberus) ist ein vielköpfiger Höllenhund der griechischen Mythologie.

Beschreibung[]

Kerberos wird in allen Quellen als vielköpfiger Hund beschrieben. Bei Hesiod hat Kerberos noch fünfzig Köpfe[1], während Pindar ihm sogar hundert Köpfe gibt. Ob es sich um Hundeköpfe handelt, wird bei beiden Autoren nicht erwähnt[2]. Spätere Autoren geben ihm jedoch durchgehend nur drei Hundeköpfe[3][4], und auch auf den bekannten Darstellungen hat er nie mehr als drei Hundeköpfe[2].

Bereits die ältesten Darstellungen enthalten immer auch Schlangen-Elemente. Meist wachsen an verschiedenen Stellen an seinem Körper kleine Schlangenköpfe, manchmal ist auch der Schwanz eine ganze Schlange. Bereits Hekataios von Milet (6. - 5. Jahrhundert v.Chr.) vermutete, dass es sich bei Kerberos um einen Drakon handelte, der in Tainaron wütete und den Beinamen "Hund des Hades" aufgrund seiner Giftigkeit erhielt. Euphorion beschrieb Kerberos Schwanz aus mehreren Schlangen bestehend. Bei ihm wird auch erstmals erwähnt, wie Kerberos giftiger Speichel eine harmlose Pflanze in den giftigen Eisenhut verwandelt[2]. Horaz beschreibt ihn mit hundert Schlangenköpfen und drei Zungen in einem Maul[5].

Heutztage wird Kerberos als großer, massiger, dreikopfiger Rottweiler präsentiert, was historisch nicht korrekt ist, da es diese Rasse in der Antike noch gar nicht gab.

Mythos[]

Kerberos bewacht den Hades, die Welt der Toten, um zu verhindern, dass die Seelen der Toten in die Welt der Lebenden zurückkehren können. Herakles letzte Arbeit bestand darin, den Hund zu seinem Vetter König Eurystheus zu bringen. Hades erlaubt ihm, den Hund mit sich zu nehmen, wenn er ihn ohne Waffen bezwingen kann. Dies gelingt ihm, indem er ihn würgt und ihm eine Kette anlegt. An der Oberfläche angekommen tropft der Speichel des Hundes auf einige Pflanzen, wodurch der giftige Eisenhut entstand. Herakles bringt Kerberos zu Eurystheus, der sich aus Angst versteckt, und bringt den Hund dann zurück in die Unterwelt[6][1][2][5].

Auch Orpheus muss an Kerberos vorbeikommen. Dazu besänftigt er den Hund mit seinem Leierspiel[5].

Psyche wiederum bestach Kerberos zweimal mit Honigkuchen, einmal beim Betreten und einmal beim Verlassen der Unterwelt. So schaffte sie es, den Auftrag der Venus zu erfüllen und dieser eine Dose mit der Schönheit der von Pluto in sein Reich entführten Proserpina zu bringen[7].

Trivia[]

  • Manche Forscher sehen in Kerberos eines der mythologischen Vorbilder des Drachen Parthemon.

In der Populärkultur[]

  • In der Göttlichen Komödie bestraft Kerberos die Sünde der Völlerei, indem er die Sünder verschlingt.
  • Im Computerspiel Dante’s Inferno sowie im Animationsfilm Dante’s Inferno: Ein animiertes Epos, welche beide auf der Göttlichen Komödie basieren, wird Cerberos als dreiköpfige Wurmkreatur dargestellt, welche im Ruhezustand einem enthaupteten menschlichen Torso ähnelt.
  • In der Harry-Potter-Reihe kommt der dreiköpfige Hund Fluffy vor, der in Anspielung auf Orpheus Begegnung mit Kerberos ebenfalls durch Musik besänftigt werden kann.
  • In My Little Pony - Friendship is Magic bewacht Cerberus den Tartarus, verlässt jedoch seinen Posten und verängstigt dabei die Einwohner von Ponyville. Fluttershy kann ihn beruhigen, indem sie ihm den Bauch krault, und Pinkie Pie lockt ihn mit Bällen zurück auf seinen Posten.
  • In der nicht auf Deutsch veröffentlichten Bunnicula-Episode Three Heads Are Better Than One will Hund Harold beweisen, dass er Verantwortung übernehmen kann, indem er für einen Tag mit Kerberos (bzw. Cerberus) den Posten als Wächter der Unterwelt tauscht, wodurch Harold noch zwei weitere Köpfe bekommt, während sich Kerberos einen freien Tag nimmt.
  • In Mythen der Antike: Herakles, der Graphic Novel-Version der Geschichte von Herakles und seinen Abenteuern, wird unter anderen Herakles Kampf gegen Kerberos gezeigt.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Hesiod (700 v.Chr.), Θεογονία (Theogonía)
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 Daniel Ogden (2013), Drakōn: Dragon Myth and Serpent Cult in the Greek and Roman Worlds, Oxford University Press, Print ISBN 9780199557325
  3. Sophokles (ca. 450–425 v.Chr.), Τραχίνιαι (Trachíniai)
  4. Euripides (416 v.Chr.), Ἡρακλῆς μαινόμενος (Hēraklēs Mainomenos)
  5. 5,0 5,1 5,2 Quintus Horatius Flaccus (23 v.Chr.), Carmina, Buch 3, Gedicht 11, 13-20
  6. Homer (8. oder 7. Jahrhundert v.Chr.), Ἰλιάς (Iliás)
  7. Apuleius, Metamorphosen
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