Drachen Wiki
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Karl Martell (* zwischen 688 und 691; † 15. Oktober oder 22. Oktober 741 in der Königspfalz Quierzy) war ein fränkischer Hausmeier. In manchen mittelalterlichen Chroniken wird über ihn eine Drachensage erzählt.

Handlung[]

Gemäß den Chroniken träumte Bischof Eucherius von Orléans nach Karls Tod, dass der Herrscher in der Hölle sei. Darum bat er Bonifatius, das Grab zu öffnen und zu inspizieren. Als sie das Grab öffneten, flog ein Drache daraus hervor. Sie fanden das Grab ausgebrannt und schwarz vor. Dies wurde als Beweis angesehen, dass Karl tatsächlich in der Hölle gelandet ist[1].

Hintergrund[]

Das älteste Dokument, das das Ereignis erwähnt, stammt aus dem Jahr 858, also ungefähr ein Jahrhundert nach dem Tod von Karl Martell. Der Autor gibt jedoch an, Personen gekannt zu haben, die bei der Graböffnung anwesend waren[2].

Möglicherweise war der Drache die Seele von Karl Martell. Drachen werden in vielen Sagen mit Gräbern assoziiert, z.B. bei Beowulf oder Marcellus von Paris. Ein Beispiel ist möglicherweise auch der Totendrache Nidhöggr aus der nordischen Mythologie[3]. Dies kommt vermutlich daher, dass Drachen in vielen Sagen Schätze bewachen, und es in vorchristlicher Zeit üblich war, wohlhabende Tote mit ihren Schätzen zu begraben[2]. Es ist dabei nicht unüblich, dass es sich bei dem Drachen um den Toten handelt[4].

Quellen[]

  1. Epistola synodi Carisiacensis ad Hludowicum regem Germaniae directa (858) via Chadwick (1912)
  2. 2,0 2,1 H. Munro Chadwick (1912), The Heroic Age, Cambridge University Press
  3. Hilda R. Ellis Davidson (1950), The Hill of the Dragon, Folklore, Volume 61 (4), https://doi.org/10.1080/0015587X.1950.9718012
  4. Claude Lecouteux (1993), Der Nibelungenhort: Überlegungen zum mythischen Hintergrund, Euphorion 87, S. 172-186
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