Inzawu ist ein Drache der Zulu-Mythologie.
Sage[]
Die Sage erzählt von einem Mann, der seine Schwiegermutter nackt gesehen hatte, obwohl ihm dies verboten war. Zur Strafe gab sie ihm die beinahe unmögliche Aufgabe, ihr die Leber des Drachen Inzawu zu bringen. Der Mann gräbt daraufhin eine große Grube, die er mit Assegais füllt. Danach lockt er den Drachen mit Pfannkuchen, und nach einer langen Verfolgungsjagd fällt der vollgefressene Drache in die Grube und spießt sich an den Speeren auf[1][2].
Ähnliche Sagen[]
Der Hellenist Mark Anthony Kirby-Hirst konnte in der Sage viele Parallen zur griechischen Mythologie finden. So erinnert die Verbotene Beobachtung der nackten Schwiegermutter an Aktaion, der die Göttin Artemis nackt beim Baden sah und zur Strafe in einen Hirsch verwandelt wurde[2].
Die Fütterung des Drachen mit Pfannkuchen erinnert an eine Begebenheit, die der Historiker Herodot erwähnte. Laut ihm lebte auf der Athener Akropolis eine Heilige Schlange, der monatlich Honigkuchen geopfert wurden. Als der Honigkuchen eines Tages nicht gefressen wurde, sahen die Athener dies als Zeichen an, dass die Göttin ihren Tempel verlassen hat[3][2]. Auch in den britischen Sagen vom Filey Dragon und dem Knucker wird der Drache mit Kuchen gefüttert, um ihn zu töten.
Die mit Speeren gefüllte Grube erinnert ebenfalls an europäische Sagen. Um Fafnir zu töten, versteckte sich Sigurd in einer Grube unter dem Weg des Drachen und erstach ihn von dort aus mit seinem Schwert, während Marco Polo berichtet, dass in China spitze Holzpfähle auf den Pfaden von Schlangen vergraben werden, an denen diese sich tödlich verletzen.
Quellen[]
- ↑ Brian M. du Toit (1976), Content and context of Zulu folk-narratives, University Presses of Florida, S. 38-42, ISBN 0813005612
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Mark Anthony Kirby-Hirst (2012), Dragonology: the idea of the dragon among the Greeks and the Zulu, Akroterion, Vol. 55, http://dx.doi.org/10.7445/55-0-18
- ↑ Herodot (ca. 430 v. Chr.), Ἱστορίαι (Histories), Buch 8, Kapitel 41