Drachen Wiki
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Halbdrache

Ein Halbdrache aus Dungeons&Dragons

In diversen Fantasy-Werken kommen humanoide Drachen vor, welche Merkmale sowohl von Menschen als auch Drachen besitzen. Diese können in unterschiedlichen Formen auftreten, z.B. als geschuppte Humanoide mit Drachenköpfen, -schwänzen und -flügeln oder auch als Gestaltwandler, welche zwischen einer menschlichen und einer draconischen Form wechseln können. Auch die Herkunft unterscheidet sich von Werk zu Werk.

Tatsächlich haben viele Drachen menschliche Merkmale wie Intelligenz, Sprachfähigkeit oder die Liebe zu Schätzen, wodurch sie sowohl von normalen Tieren als auch von göttlichen Naturgewalten unterschieden werden können[1]. Dieser Artikel handelt jedoch von Drachen, deren Menschenähnlichkeit darüber hinaus geht.

Gestaltwandler[]

Laidly Worm

Der Laidly-Worm verwandelt sich zurück in Prinzessin Margaret.

Gestaltwandler, welche die Form von Menschen (oder anderen Humanoiden) oder Drachen annehmen können, kommen bereits in Mythen und Märchen vor und zählen oft zu den Therianthropen, also menschlichen Gestaltwandlern, die eine andere Tierform annehmen können oder unfreiwillig in ein Tier verwandelt werden. Natürlich gibt es auch Drachen, welche durch Magie menschliche Gestalt annehmen, z. B. um die Menschen zu täuschen.

In vielen Fällen verwandeln diese Charaktere sich zwischen reiner Menschengestalt und reiner Drachengestalt. Manche haben jedoch auch in der Menschengestalt noch Flügel, Schwanz oder andere Merkmale des Drachen oder können sich freiwillig nur zum Teil verwandeln.

Vor allem Götter und Dämonen aus Mythologie und Folklore werden je nach Quelle oft sehr unterschiedlich, teils als Mensch, teils als Kreatur z. B. Drache, dargestellt, ohne dass explizit erwähnt wird, dass sie ihre Gestalt verändern können. Ein Beispiel dafür ist z. B. Tugarin Zmeyevich aus der russischen Mythologie, der als Ritter oder Drache erscheint.

Gestaltwandler sind eine gute Möglichkeit, einen menschlichen oder menschenähnlichen Antagonisten mit viel Persönlichkeit auftreten zu lassen, für einen epischen finalen Kampf dem Helden jedoch einen Drachen zur Verfügung zu stellen, den er im Kampf töten kann. So treten schon in den altnordischen Riddarasögur gerne menschliche Antagonisten auf, die ohne große Erklärung im Kampf gegen den Helden zu Drachen und anderen gefährlichen Tieren werden, bevor sie getötet werden. Beispiele sind Skadevalldr aus der Bærings saga, Hárekr aus der Hálfdanar saga Eysteinssonar, Tófi aus der Sörla saga sterka[2] und Harekr aus Bósa saga ok Herrauðs[3]. Auch in Videospielen ist dieses Motiv häufig, wobei Endbosse hier oft sogar drei verschiedene Formen haben[4].

Ein weiteres Motiv der germanischen Literatur ist der schatzhütende Drache, der in einem Grab lebt. Dieser geht auf die germanisch-heidnische Vorstellung zurück, dass Tote in ihren Hügelgräbern als so genannte Draugr weiterleben und ihre Grabbeigaben hüten. Da dies im Widersprich zur christlichen Jenseitsvorstellung steht, wurden die lebenden Toten dieser Geschichten nach der Christianisierung durch schatzhütende Drachen ersetzt, die in manchen Fällen eine verwandelte Form des Toten darstellen[5]. In der Grettis saga wird der Draugr Kárr sogar explizit mit einem Drachen verglichen. Für gewöhnlich steht die Verwandlung im Zusammenhang mit der Gier des Drachen, manchmal verwandeln sich auch lebende Menschen oder Zwerge durch ihre Gier in Drachen[6]. Jedoch gibt es nur wenige Belege für den Zusammenhang zwischen Drachen und Draugr[7].

Während diese Drachen-Bosse jedoch bereits in ihrer menschlichen Gestalt Eigenschaften von Drachen haben, wie z.B. Gier oder die Tatsache, dass sie vom Helden überwunden werden müssen, nehmen andere Gestaltwandler nur die Form von Drachen an, ohne tatsächlich zu Drachen zu werden[8].

Selten gibt es auch Drachen, die sich in nicht-menschliche Gestalt verändern können, z. B. der Hase aus Der Drache und der Prinz.

Ein einziger realer Fall einer Verwandlung in einen Drachen ist die Bänkerin Eva Tiamat Medusa, welche sich nach einer HIV-Diagnose, um nicht als Mensch zu sterben, operieren ließ, um drachenähnlicher zu werden. Sie ließ ihre Zunge spalten, acht Hörner in ihren Kopf implantieren, ihre Augäpfel grün und ihre Haut schuppig tattowieren, ihre Ohrmuscheln entfernen und ihre Nase abflachen und plant noch weitere Opterationen[9].

Beispiele[]

Mythologie und Folklore[]

  • Ein mythologisches Beispiel ist der Zwerg Fafnir, der aufgrund seiner Gier nach Schätzen in einen Drachen verwandelt wird. Er diente auch der modernen Populärkultur als Vorbild für ihre gestaltwandelnden Drachen[10].
  • Auch der Laidley Worm ist in Wirklichkeit die menschliche Prinzessin Margaret, die von einer Hexe in einen Lindwurm verwandelt wurde. Die Ballade basiert vermutlich auf Kemp Owyne, wo der Drache das Mädchen Isabel ist.
  • Ein Beispiel, bei dem es unklar ist, ob die Kreatur ursprünglich ein Mensch oder ein Drache ist, ist König Lindwurm, der als Lindwurm von Menscheneltern geboren wird, sich später aber in einen Menschen verwandelt.
  • Auch in Herminia und der Drache erfährt man nicht, ob der Drache ursprünglich ein Mensch war.
  • Der Haselwurm kann in Gestalt eines menschlichen Säuglings auftreten.
  • Yilbegän ist ein Wesen aus der Mythologie der Turkvölker, das als Drache oder als Oger auftritt.
  • Die Drachenkönige der chinesischen Mythologie werden entweder als Lóng-Drachen oder Menschen mit Drachenkopf dargestellt.
  • Eine Sage aus der chinesischen Sichuan-Provinz erzählt vom Jungen Nie Lang, der in einen Drachen verwandelt wurde, nachdem er eine Drachenperle verschluckt hatte.
  • Der Drache aus dem Märchen Der Junge und der Drache nähert sich seinen Opfern zuerst in menschlicher Gestalt, um sie in Sicherheit zu wiegen, bevor er sie als Drache tötet.
  • Die Naga Seri Gumum soll in Wahrheit eine verwandelte Prinzessin sein.
  • Das verwunschene Schloßfräulein vom Osser war einst ein Mensch, erscheint heute aber alle zehn Jahre als Drache und hofft auf Erlösung.
  • In der Gull-Þóris saga besiegt der Protagonist Þórir einen solchen verwandelten Drachen, nur um später selbst einer zu werden[2].
    • Vorbild dafür war vermutlich eine identische Episode um den Charakter Búi in der Jómsvíkinga saga[11].
  • Dass der Drache in Beowulf den Schatz aus einem Grabhügel in Besitz nimmt scheint eine absichtliche Abwandlung des nordischen Motives zu sein, dass der Tote selbst zum Drachen wird[12].
  • Der fränkische Herrscher Karl Martell soll nach seinem Tod im Grab ein Drache geworden sein.
  • Der Zwerg im Märchen Shepherd Paul ist in Wahrheit ein achtzehnköpfiger Drache, der bis auf seinen Zwergenkopf alle anderen Köpfe abgelegt hat und so als Zwerg erscheinen konnte.
  • Der Wurm ist ein süddeutsches Märchen, in dem der namensgebende Wurm ein verzauberter Prinz ist. Er kann jedoch vorrübergehend in menschlicher Gestalt auftreten.
  • Grímr aus Gǫngu-Hrólfs saga wird eher aufgrund seines gierigen Verhaltens mit Drachen assoziiert, kann aber neben anderen Tiergestalten auch die Gestalt eines Flugdrachen oder einer Schlange annehmen.
  • Die Schlangenkönigin erscheint zunächst als gekrönte Schlange, später als Menschenfrau, die auf einer riesigen Schlange reitet.
  • Die Schlange im Yoruba-Märchen Die Schlangenbraut ist in der Lage, sich in einen jungen Mann zu verwandeln, behält dabei aber ihren Schwanz.
  • Der griechische Gott Zeus kann in den Gestalten verschiedenster Tiere auftauchen. Als Drache zeugte er Alexander den Großen[13] und Zagreus[14].

Videospiele[]

Myrrh

Die Manakete Myrrh

  • Die Manaketen und der Drachenstamm der Laguz aus Fire Emblem können sich freiwillig bzw. mit Hilfe von Drachensteinen verwandeln. In ihrer humanoiden Form gleichen sie Menschen, jedoch haben manche Manaketen Flügel.
    • Der Avatar aus Fire Emblem Fates kann sich ganz oder teilweise in einen Drachen verwandeln, obwohl er weder Manakete noch Laguz ist.
    • Der Drache Grima aus Fire Emblem: Awakening erhält eine menschliche Gestalt, indem er von Daraen Besitz ergreift.
  • Drachengeborene aus Dungeons & Dragons gehörten ursprünglich einer humanoiden Spezies, z.B. Menschen, Elfen oder Zwergen, an, wurden dann aber von Bahamut in drachenartige Humanoide verwandelt.
  • General Onox aus The Legend of Zelda: Oracle of Seasons erscheint meist als Mensch in einer schweren Rüstung, zeigt jedoch später seine wahre Gestalt, die ein Wyvern ist.
    • Der Krieger Volga aus Hyrule Warriors erscheint ebenfalls humanoid, wird jedoch als Drache bezeichnet und kann für manche Angriffe eine Drachengestalt annehmen.
  • Demigra aus Dragon Ball Xenoverse hat eine humanoide (jedoch nicht menschliche) Form und eine Drachenform.
  • Einige Charaktere der Tales of Reihe haben eine humanoide und eine Drachengestalt, so z.B. Khroma, Solomus oder Innominat.
  • Das Drache/Boden-Pokémon Zygarde ist in seiner 50%-Form ein schlangenartiger Drache, in seiner Optimum-Form jedoch ein geflügelter Humanoide.
  • Das Item Bag of Dragonite aus EarthBound ermöglicht es dem Spieler, sich vorrübergehend in einen Drachen zu verwandeln, um seinen Feind anzugreifen. Der Drache ist im Spiel jedoch nie zu sehen.
  • Für den Charakter Symmetra aus Overwatch gibt es einen Drachen-Skin, der sie mit geschupptem Körper und Hörnern darstellt. Dieser wurde als Teil des Halloween-Events von 2017 verteilt.
  • Die Protagonisten des Spiels Dragalia Lost haben die Fähigkeit, sich in verschiedene Drachen zu verwandeln.
  • Der Charakter Drew aus Scalebound ist ein Mensch mit einem Drachenarm, der ihm magische Fähigkeiten verleiht. Er ist in der Lage, sich in einen Halbdrachen zu verwandeln oder seinen Geist in den Drachen Thuban hineinzuversetzen.
  • Im Videospiel SMITE könnten die Götter Ao Kuang und Fafnir zwischen einer humanoiden (gehörnter Mensch für Ao Kuang, Zwerg für Fafnir) und einer Drachengestalt wechseln.
  • Viele Drachen in der Warcraft-Reihe können Menschengestelt annehmen, z.B. Alexstrasza oder Onyxia.
  • Dragon Knight aus DotA 2 erhielt die Fähigkeit, sich in einen Drachen zu verwandeln, durch das Blut des Drachen Slyrak.
  • Drachenritter aus der Divinity-Serie sind Menschen, Elfen oder andere Spezies, die sich vollständig in einen Drachen verwandeln können. Der Hauptcharakter aus Divinity II - Ego Draconis ist der letzte dieser Drachenritter.
  • Saesenthessis in The Witcher II - Assassins of Kings ist ein Drache, der auch in der Gestalt der vermeintlichen Drachentöterin Saskia auftritt. Sie ist die Tochter des goldenen Drachen Villentretenmerth, der in der Kurzgeschichte Die Grenzen des Möglichen aus aus der Hexer-Saga des polnischen Autors Andrzej Sapkowski in in deren TV-Adaption durch Netflix vorkommt.
  • Die "Hexe der Wildnis" Flemeth in den Speilen der Dragon Age-Reihe kann die Gestalt eines Drachen annehmen.
  • Liu Kang aus Mortal Kombat kann sich in einen Östlichen Drachen verwandeln, um seine Gegner zu verschlingen.
  • Dr. Agon aus Dragon Quest V ist in Wirklichkeit die menschliche Gestalt des Zenitdrachen.

Pen & Paper, Tabletop und Kartenspiele[]

  • Alle Drachen in Dungeons & Dragons sind in der Lage, humanoide Gestalt anzunehmen. In der ersten Version des Spiels konnten dies nur Goldene und Silberne Drachen.
  • In Magic: The Gathering gibt es den Drachenältesten Chromium Rhuell, der oft die Gestalt eines Menschen annahm, um unter Menschen zu leben.
  • Drachen in Shadowrun können menschliche Gestalt annehmen. Ein Beispiel dafür ist Dunkelzahn, der als ewig jung und wohlproportioniert beschrieben wird.

Bücher und Hörbücher[]

  • Die beiden Drachen im höfischen Roman Bevis of Hampton waren einst Könige, die nach ihrem Tod in Drachen verwandelt wurden, da sie ununterbrochen Krieg gegeneinder führten.
  • In Lanzelet wurde eine Frau in einen Drachen verwandelt als Strafe dafür, die Liebe eines Mannes nicht erwiedert zu haben. Nur durch Lanzelets Kuss kann sie erlöst werden.
  • Der Drache Furio aus dem Hörbuch Der Fluch des Drachen ist in der Lage, als humanoider Schatten aufzutreten.
  • Der Charakter Eustachius Knilch aus Die Chroniken von Narnia ist ein Mensch, der auf einem Drachenschatz einschläft und so zum Drachen wird.
  • James, der Hauptcharakter des Drachenritter-Zyklus, landet in einer Parallelwelt, wo er der Drache Gorbash ist. Hier findet keine direkte Gestaltwandlung statt, sondern der Geist des Menschen wird in den Körper des Drachen verfrachtet. In den nachfolgenden Bänden erlangt James Zauberkräfte und kann sich in einen Drachen verwandeln, zunächst unkontrolliert bis er lernt damit umzugehen.
  • In der Buchreihe Die Feuerreiter Seiner Majestät wird die chinesische Legende von Xiao Sheng erzählt. Xiao Sheng war ein Minister des Kaisers bis er eine Drachenperle, die ihm am Hof Einfluss einbrachte, verschluckte und sich dadurch ein einen Drachen verwandelte. Der Drache Temeraire ist fasziniert von der Geschichte und träumt davon, dass sich sein menschlicher Freund William Laurence in einen Drachen verwandeln könnte und an seiner Seite fliegen würde. William Laurence ist von Temeraires Vorstellung weniger begeistert.
  • Im Roman Drachenkinder geht es um drei Kinder, die sich in Drachen verwandeln, als sie magische Drachenhäute anziehen, und deren Mission, den Fluch der Drachenhäute zu brechen, um wieder Menschen zu werden.
  • Der Drachenlord aus Straße der Götter ist ein Bindeglied zwischen Mensch und Drache. Die Menschen kennen seine wahre Gestalt nicht, die Drachen dürfen sie nur kurz sehen, da sie ihr nicht länger standhalten würden.
  • Miss Drachenzahn, die Hauptprotagonistin aus der gleichnamigen Trilogie, ist eine Drachendame mit magischen Kräften, so kann sie unter anderen ihre Größe beliebig verändern, sich unsichtbar machen und sogar eine menschliche Form annehmen, zumeist die Gestalt einer Dame mittleren bis höheren Alters.
  • Meister Chem aus der Buchreihe Tara Duncan ist ein westlicher Drache, der die Gestalt eines alten Mannes annimmt, obwohl er in Menschenjahren 30 Jahre alt ist. In der gleichnamigen Zeichentrickserie hat er keine menschliche Form.
    • Sein Mentor Meister Chou wird beim Eintritt in unsere Welt unbeabsichtigt in Körper und Seele aufgespalten. Seine Seele kann dann den Körper eines Menschen kontrollieren.
  • In Der geheimnisvolle Drachenstein von Cee Neudert verwandelt sich der Protagonist Lorenz in einen Drachen als er einen Drachenstein ins Feuer legt.
  • Im Fantasy-Roman "Ein Magier von Erdsee", dem ersten Band des Erdsee-Zyklus von Ursula K. Le Guin verwandelt sich der Magier Sperber (Geheimname: Ged) in einen Drachen, um gegen die Kinder des Drachen Yevaud gewachsen zu sein.
  • Der Drache Jock aus der Buchreihe "Drachenherz" von Thomas Brezina ist ein Chamäleondrache und hat die Fähigkeit seine Größe und Form beliebig zu verändern.
  • In der Buchreihe Die Saga von den letzten Drachenlords von Joanne Bertin, sind die Drachenlords Menschen, die sich in Drachen verwandeln können. Die Hauptfigur Linden Rathan gilt als der letzte Drachenlord.
  • Bevor die Protagonistin Wanderer des Romans "Seelen" zur Erde kam und dort einen menschlichen Körper erhielt, lebte sie eine Zeit lang im Körper eines Drachen auf einem fremden Planeten.
  • In der Fantasy-Trilogie Beast Changers von Amie Kaufman gibt es Feuerdrachen, Menschen mit der Fähigkeit sich in solche zu verwandeln. Die Hauptprotagonistin Rayna kann sich in einen Feuerdrachen verwandeln, während sich ihr Zwillingsbruder Anders in einen Eiswolf verwandeln kann.
  • Im Roman Burn wird der Drache Kazimir in einen Menschen verwandelt, als er in eine Parallelwelt gelangt. Später stellt sich heraus, dass auch die Göttin der Drachen in eine menschliche Gestalt gebannt wurde.
  • Der goldene Drache Villentretenmerth in der Kurzgeschichte Die Grenzen des Möglichen aus Andrzej Sapkowski Hexer-Zyklus kann zahlreiche Gestalten annehmen, tritt in der Kurzgeschichte aber überwiegend als Mensch namens Borch Drei Dohlen (poln.: Borch Trzy Kawki) auf. Auch in der TV-Adaption The Witcher durch Netflix hat er einen Auftritt.
  • Die ursprünglich neun Himmelsschlangen in der Romanreihe Drachenelfen von Bernhard Hennen sind Gestaltwandler, die die Gestalt von Humanoiden wie Elfen oder Zwergen annehmen können. Insbesondere der Erstgeschlüpfte Nachtatem und sein Nestbruder der Goldene treten häufig in der Gestalt von Elfen auf.
  • Jilocasin war ein Drache, der gern in Gestalt eines Menschen den Hof des Königs Karls des Großen besuchte.
  • Frank Zhang, ein Hauptprotagonist aus der Buchreihe "Helden des Olymp" von Rick Riordan, der Nachfolgereihe von "Percy Jackson", muss feststellen, dass er über die Fähigkeit der Gestaltwandlung verfügt, so kann er sich in verschiedene Tiere verwandeln, sogar in einen Drachen.

Filme und TV-Serien[]

  • Im Disney-Film Dornröschen kann sich die böse Fee Malefiz (auch Maleficent) in einen Drachen verwandeln.
  • Im Zeichentrickfilm Happily Ever After kann sich der böse Zauberer Lord Maliss, Bruder von Snow Whites Stiefmutter, in einen roten Drachen verwandeln.
  • In der Fernsehserie American Dragon geht es um einen Drachen, der in menschlicher Gestalt in New York lebt. Alle Drachen der Serie können Menschengestalt annehmen.
  • Die Charaktere Zin und Zang aus Disney's Aladdin sind in ihrer Menschenform zwei Personen, können jedoch zu einem Drachen verschmelzen. Dieser kann gut oder böse sein, je nachdem wie die Balance zwischen dem guten Zin und und dem bösen Zang gerade ist.
  • Der Charakter Arman aus Dragon – Love Is a Scary Tale ist ein Gestaltwandler zwischen Mensch und Drache, der seine Drachengestalt nicht unter Kontrolle hat und versucht, die Verwandlungen zu unterdrücken.
  • Der böse Zauberer Pendragon aus Der Herrscher von Cornwall kann sich in einen Drachen verwandeln.
  • Im Film "Verwünscht" nimmt die böse Königin Narissa die Gestalt eines Drachen an.
  • In der Serie Extreme Dinosaurs kann der Biss eines Basilisken einen Menschen in eine Werechse verwandeln, ähnlich einem Werwolf.
  • In Robin Hood: Beyond Sherwood Forest nimmt der Drache die Gestalt einer jungen Frau an.
  • In der Kong-Folge Der Fluch des Drachen verschmilzt der Mensch Wu-chan mittels einer Technologie mit einem Hund und einer Schlange und nimmt dadurch die Gestalt eines Östlichen Drachen an.
  • In der Folge Von Prinzessinnen und Drachen der Serie Der Rosarote Panther werden alle Bewohner eines Königreichs, inklusive eines potentiellen Drachentöters, in Drachen verwandelt.
  • In der Episode "Der Samurai und der Zauberer" der Zeichentrickserie Z wie Zorro (1997-1998) bekommt es Zorro mit einem Zauberer zu tun, der sich mit Hilfe eines magischen Amuletts in einen riesigen humanoiden Drachen verwandelt.
  • In Martin, der kleine Drache, der ersten Folge der Zeichentrickserie Martin Morgen (2002-2007) wacht die Titelfigur als Drache auf.
  • Mal, Hauptprotagonistin der Descandants-Filmreihe, kann sich wie ihre Mutter Maleficent in einen Drachen verwandeln.
  • Drachenmeister Jindiao aus Kung Fu Panda kann zwischen einer humanoiden Geierform und einer Drachenform wechseln.
  • In Raya und der letzte Drache stößt die titelgebende Protagonistin auf die Drachin Sisu, welche in der Lage ist eine menschliche Form anzunehmen. Dabei handelt es sich jedoch um die Magie ihrer Schwester Amba.
  • Haku aus dem Film Chihiros Reise ins Zauberland ist ein Ryū, der jedoch meist in Gestalt eines menschlichen Jungen erscheint. Nur in der menschlichen Gestalt kann er sprechen.

Comics und Mangas[]

  • Viele Charaktere aus Miss Kobayashi`s Dragon Maid sind Drachen, die menschliche Formen annehmen können, dann aber oft noch Flügel, Hörner, Schwanz oder ähnliche Drachenmerkmale tragen.
  • Der Titelcharakter des Comics Nimona ist eine Gestaltwandlerin, die auch die Gestalt eines Drachen annehmen kann.
  • Im Comic Maid im Drachenkleid wurde ein junger Mann von einem Zauberer in einen Drachen verwandelt. Die Verwandlung kann durch Küsse weitergegeben werden, und ein guter Zauberer in der Geschichte konnte sich nur zum Teil zurückverwandeln, weshalb er ein Mensch mit Drachenkopf ist.
  • Im Manga und Anime One Piece können sich sowohl Momonosuke Kouzuki als auch Kaido mit Hilfe der Kräfte von Teufelsfrüchten in östliche Drachen verwandeln.
  • In der Geschichte The Case of the Fractured Fairy Tale! aus der Comic-Serie Batman: The Brave and the Bold wird der Superheld Captain Marvel von der Schurkin Queen of Fables in einen riesigen roten Drachen verwandelt. Doch Batman kann den Zauber brechen indem er ihr Zauberbuch vernichtet.
  • In der Fantasy-Manga-Reihe Die Legende von Azfareo verwandeln sich die Könige von Azfareo bedingt durch einen Pakt mit einem Drachen in Drachen und besitzen somit Drachenkräfte. Der gegenwärtige König und Drache von Azfareo ist der Hauptcharakter Julius, der die junge Rukul als seine Pflegerin nimmt.
  • In der Dark Fantasy-Manga-Reihe To the Abandoned Sacred Beasts gibt es die Incarnates, Krieger, die durch dunkle magische Praktiken mit der Fähigkeit ausgestattet sind sich in mächtige Geschöpfe zu verwandeln, darunter Nidhöggr-Incarnates. John William Bancroft, der Vater der Hauptprotagonistin Nancy Charl Bancroft, war ein Nidhöggr-Incarnate bis er von seinem einstigen Captain Hank getötet wird.
  • In der Hellboy-Reihe gibt es manchmal gestaltwandelnde Drachen:
    • Die Magierin Nimue verwandelt sich in einen Drachen, als sie von den Ogdru Jahad besessen ist.
    • Der Drache, der Koschej das Leben gerettet hat, tritt manchmal in menschlicher Gestalt auf.
  • Drachen in Brave Series wurden durch Magie aus Menschen erschaffen. Halbdrachen sind in der Lage, zwischen humanoider und Drachengestalt zu wechseln.

Sonstige[]

  • Eine ältere Version des Märchens um Draak Lichtgeraakt aus dem Freizeitpark Efteling erzählt, dass der Drache ein verwandelter Prinz ist.
  • In der sechsten Szene der Phantasialand-Attraktion Geister Rikscha sieht man drei humanoide Drachen, von denen sich zwei bekämpfen.

Halbdrachen[]

In manchen Werken haben Drachen die Fähigkeit, sich mit humanoiden Spezies (oder allen Spezies) fortzupflanzen. Häufig müssen die Drachen dazu eine humanoide Gestalt annehmen[15]. Ein Halbdrache besitzt meist Attribute beider Spezies. So besitzt z.B. ein Halbdrache, der halb Mensch und halb Drache ist, in Dungeons & Dragons einen aufrechten, humanoiden Körper, der jedoch geschuppt ist. Auch hat er Krallen, Flügel und Kopf eines Drachen und beherrscht dessen Atemwaffe[16].

Die Kreuzung zwischen Mensch und Drache kann als eine logische Fortführung der romantischen Züge gesehen werden, die die Beziehung von Drachenreitern und Drachen in manchen Werken annehmen. Da romantische Beziehungen zwischen Mensch und Drache für gewöhnlich nur in Werken vorkommen, in denen Drachen eine menschenähnliche Intelligenz und Sprachfähigkeit besitzen, erinnern sie eher an Liebschaften zwischen verschiedenen Kulturen als an Zoophilie. Die so entstandenen Halbdrachen haben oft Schwierigkeiten, von reinen Menschen oder Drachen akzeptiert zu werden[15].

Weitere Beispiele:

  • Der erste Kaiser der chinesischen Han-Dynastie, Han Gaozu, soll gezeugt worden sein, nachdem seine Mutter in einem Gewitter einen Drachen gesehen hat. Nach manchen Quellen soll er das Gesicht eines Drachen gehabt haben[17].
  • Die Ophiogeneis der griechischen Mythologie sollen von den Kindern einer Menschenfrau und eines Drachen abstammen.
  • Laut Sueton wurde Kaiser Augustus vom Gott Apollon in Gestalt eines Drachen gezeugt[18]
  • In Das Schwarze Auge nennt man Halbdrachen Drachlinge und sie gleichen eher Menschen als Drachen.
  • Der Hauptcharakter der Comicserie Firebreather und dem darauf basierenden Film Firebreather ist der Sohn einer menschlichen Mutter und eines Drachen-Kaiju. Er hat orange geschuppte Haut und verspeist gerne Kohle, ist aber sonst fast menschlich.
  • Das Volk der Pa'O aus Myanmar glaubt, dass sie von einer Drachin und einem Menschen abstammen.
  • In der serbischen Mythologie gibt es so genannte zmajevita oder "Drachenkinder", welche von Drachenvätern und menschlichen Müttern abstammen und übernatürliche Fähigkeiten haben. Der Drache von Jastrebac soll ihr Vorfahr sein.
  • Shyvana aus League of Legends ist halb Mensch und halb Drache. Sie ist humanoid, aber geschuppt und hat gelbe Augen mit Schlitz-Pupillen. Ihre Alternativ-Skins sehen rein menschlich aus, jedoch kann sie sich in einen reinen Drachen verwandeln.
  • Die Shokan aus Mortal Kombat sind vierarmige Humanoide, die halb Mensch, halb Drache sind. Die spielbaren Charaktere Goro und Sheeva gehören dieser Rasse an.
  • In Brave Series sind Drachen und Menschen in der Lage, gestaltwandelnde Halbdrachen zu zeugen.
  • Im griechischen Märchen Janni und die Draken wird ein Mädchen von einem Drakos schwanger, stirbt aber, bevor sie das Kind zur Welt bringen kann. Auch in ähnlichen Märchen wie Florianu oder Der Drachentödter verlieben sich Menschenfrauen in Drachen, jedoch ohne schwanger zu werden.

Natürlich sind nur diejenigen Halbdrachen humanoid, die auch einen humanoiden Elternteil haben. In vielen Werken kommen auch andere Halbdrachen vor, z.B. die Dresel aus Shrek oder Nepomuk aus Jim Knopf.

Drachenartige Spezies[]

Chappil Dragonball Super

Chappil

In einigen Werken gibt es auch Spezies, die von Natur aus an humanoide Drachen erinnern. Diese werden oft als Dragonoide oder Draconide bezeichnet[19]. Die Grenze zu Echsenmenschen oder Schlangenmenschen bzw. Draconopides ist hier fließend, jedoch haben Drachenmenschen oft Flügel und eine Atemwaffe, was bei den anderen Spezies nicht vorkommt.[20]

Manchmal werden auch "normale", zumeist Westliche Drachen, mit sehr humanoiden Körpern dargestellt. Dies liegt oft nur am Stil des Künstlers und hat keine In-Universe-Erklärung. Jedoch gibt es auch hiervon Ausnahmen, z.B. den Rogat Orjak aus Gunnterkrigg Court, bei welchem einige Charaktere die sehr menschenartige Oberkörpermuskulatur bemerken[21].

In manchen Märchen wird von Drachen gesprochen, jedoch ist unklar, wie genau der Drache aussieht. Hier hat er häufig auch menschliche Merkmale, wie z.B. die Draken in griechischen Märchen oder Tugarin Zmeyevich in russischen Märchen.

Beispiele[]

  • Die Dragonoiden aus dem Sammelkartenspiel Duel Masters sind eine Rasse der Feuer-Zivilsation, die großteils als Echsenmenschen zählen, jedoch durch ihren Namen und die Verbindung mit dem Feuer auch an Drachen erinnern. Sie beten Drachen an, und glauben, dass die besten Krieger unter ihnen als Drachen wiedergeboren werden.
  • Die Argonier sind ein Volk aus The Elder Scrolls, welches sich durch sehr humanoide Körper mit Drachenköpfen auszeichnet. Sie sind immun gegen die meisten Krankheiten und Gifte und sind u. a. in Skyrim spielbar.
  • Kobolde sind in Dungeons & Dragons mit den Drachen verwandt und erscheinen als geschuppte Humanoide. Manche können sogar Drachenflügel besitzen. Sie werden in die gleichen Alterskategorien eingeteilt wie Echte Drachen.
    • In Dungeons & Dragons gibt es außer Halbdrachen und Kobolden noch andere humanoide Wesen mit Drachenmerkmalen, die sich in ihrer Herkunft unterscheiden. Drachengeborene sind von Bahamut mit Drachenmerkmalen ausgestattete Menschen, Drakonier hingegen schlüpfen aus magisch modifizierten Dracheneiern.
  • In diversen Werken der Furry-Kultur, in welcher anthropomorphe Tiere eine zentrale Rolle spielen, kommen humanoide Drachen vor. Diese zählen zu den so genannten Scalies, also anthropomorphen Reptilien.
  • In Monster Hunter gibt es so genannte Wyverianer, die von Wyvern oder ähnlichen Reptilien abstammen und optisch stark an Menschen erinnern. Jedoch haben sie geschuppte Beine mit Klauen und spitze Ohren, außerdem haben sie eine viel längere Lebenserwartung.
  • Der Charakter Chappil aus Dragon Ball Super gehört einer Rasse humanoider Drachen an, die als Drachenmenschen bezeichnet werden.
  • Die Wasserfee Melusine aus der europäischen Folklore und das Monster Echidna aus der griechischen Mythologie erscheinen mit dem Oberkörper einer Menschenfrau und einem Schlangen- oder Drachenschwanz.
  • Auch die Nāga, ein Volk der indischen Mythologie, können ebenfalls als Menschen mit Schlangenschwanz anstatt den Beinen auftreten, jedoch auch in reinen Schlangengestalten.
  • Die Schlange von Eden besitzt in manchen Darstellungen einen menschlichen Kopf, Arme oder sogar den ganzen Oberkörper eines Menschen. Diese Darstellungen werden Draconopides genannt.
  • Die Coca der portugiesischen Folklore, die dort als Drache dargestellt wird, wird in Brasilien teilweise als humanoider Alligator dargestellt.
  • Der Außerirdische Fin Fang Foom aus den Marvel-Comics hat einen humanoiden Körperbau, aber ansonsten viele Drachenmerkmale wie grüne Schuppen, Flügel und einen langen Hals.
  • Das Monster Dinozeros aus Ni no Kuni erinnert an eine humanoide Echse und gehört zur Gattung der Dracones (Drachen).
  • Der Hauptantagonist der Serie "Der Traumstein" ist ein riesiger anthropomorpher Drache namens Zordrak.
  • Drachen in My Little Pony - Freundschaft ist Magie sind großteils westliche Drachen, haben aber als Jungtiere einen sehr humanoiden Körperbau.
  • Shendu aus Jackie Chan Adventures hat einen sehr muskulösen, menschlichen Körper, aber grüne, geschuppte Haut und einen Drachenkopf.
  • Die Draconians sind eine Rasse des Künstlers Animeflux, die grüne Haut, Hörner und einen Schwanz haben, aber ansonsten an Menschen erinnern.
  • Alle Digimon der Art "Menschliches Drachendigimon" haben humanoide Körper und diverse Drachenmerkmale wie Drachenköpfe, Flügel oder Krallen. Beispiele dafür sind Cyclonemon, Cyberdramon oder Flamedramon.
  • Der Kämpfer Drogoz aus Paladins ist ein humanoider Drache, der ohne Flügel geboren wurde, diese aber durch mechanische, jetpack-artige Flügel ersetzt.
  • Die Charaktere Dragoon und Dark One aus He-Man und She-Ra haben menschliche Körper mit Drachenköpfen und -flügeln.
  • Der Drachenlord, der Hauptantagonist der TV-Serie "Ninja Turtles: The Next Mutation", hat einen humanoiden Körperbau und hat die üblichen Fähigkeiten von Drachen, darunter das Feuerspeien.
  • Trogdor aus Homestar Runner ist ein Drache mit einem menschlichen Arm. Er wird in seinem Theme Song erst als Mann, dann als Drachenmann (mit Menschen-Beinen und Drachen-Oberkörper) und dann als reiner Drache (noch immer mit menschlichem Arm) dargestellt.
  • Im Buch Der Clan der Klauen leben Drachen ohne humanoide Merkmale in einer Gesellschaft, die bis auf einige Ausnahmen der des Viktorianischen England ähnelt.
  • In den Rollenspielen Last Armageddon und After Armageddon haben Drachen eine humanoide Gestalt mit Schuppen, Klauen und reptilienartigem Kopf. Die spielbaren Charaktere Dragon und Radune the Dragon sind außerdem in der Lage, sich in verschiedene monströse Formen zu verwandeln, darunter auch einige nicht-humanoide Drachen.
  • Echsenmenschen in That time I got reincarnated as a slime erinnern an typische Echsenmenschen ohne Drachenmerkmale. Wenn man ihnen jedoch einen Namen gibt, werden sie drachenähnlicher und können sogar Flügel haben. Angeblich sollen sie von Drachen wie Veldora Tempest abstammen.
  • Der Drachenkönig Onaga aus Mortal Kombat hat einen humanoiden Körperbau, aber viele Drachenmerkmale wie Flügel und geschuppte Haut.
  • In der Archie Comics-Serie Sonic the Hedgehog hat der Drache Dulcy einen humanoiden Körperbau.
  • Der Drache aus der Musikshow The Masked Singer ist, wie fast alle Teilnehmer, humanoid, da er von einem Menschen dargestellt wird.
  • Dragaux aus Ring Fit Adventure hat einen extrem muskulösen humanoiden Körper, aber Kopf, Klauen und Flügel eines Drachen.
  • Dracthyr aus World of Warcraft besitzen zwei Gestalten, von denen eine einem humanoiden Drachen und die andere einem Menschen mit drachenartigen Merkmalen gleicht.

Menschen mit Drachen-Fähigkeiten[]

Daenerys Drache

Daenerys Targaryen, nachdem sie unversehrt einen Scheiterhaufen betreten hat, zusammen mit ihrem Drachen Drogon.

In einigen Fantasy-Werken besitzen auch bestimmte Menschen (oder Angehörige anderer menschenartiger Spezies) drachenartige Attribute, ohne sich optisch von anderen Menschen zu unterscheiden.

In historischer Zeit waren Träume schwangerer Frauen, in denen die Frau einen Drachen zur Welt bringt, relativ häufig. Bereits Artemidor von Daldis berichtet im 2. Jahrhundert in seiner Oneirokritika (gr.: Traumdeutung) davon und erklärt, dass der Drache den Kaiser symbolisiert und dem Kind somit Großes prophezeit wird[22]. Ähnlich ist auch der Traum kirgisischen Manas-Epos, in dem die Mutter des Protagonisten Manas, Chiyirdi, davon träumt, wie sie einen Drachen (ky.: aжыдаар, ajıdaar) zur Welt bringt, der dann das Universum verschlingt. Damit werden Manas Eroberungen und sein Ruhm als Herrscher prophezeit[23][24].

Interessanterweise sind solche Träume laut der Psychoanalytikerin Dr. Lilla Veszy-Wagner in der heutigen Zeit so gut wie unbekannt. Der Germanist Arthur Hatto vermutete, dass die Träume kulturell beeinflusst waren. So kannten Frauen in der Antike und im Mittelalter Geschichten über die Zeugung großer Persönlichkeiten wie Alexander dem Großen durch Götter in Drachengestalt oder Epen wie Manas, weshalb sie solche Motive auch in ihren Träumen sahen[24].

Jedoch kann der Drachengeburts-Traum auch ein Omen von Gefahr sein. In Aischylos Choephoren ist der Drachentraum von Clytemnestra ein Omen ihres Todes durch ihren Sohn. Wolfram von Eschenbachs Parzival kombiniert die positive und negative Bedeutung, indem Parzival sowohl zu einem großen König als auch zur Todesursache seiner Mutter wird[24].

Mythologie[]

  • Der legendäre vietnamesische Herrscher Lạc Long Quân soll, als Enkel des Drachenkönigs des Dongting-Sees, große Stärke und Intelligenz und eine Verbundenheit mit dem Wasser besessen haben. Dies befähigte ihn zu einer Reihe von Heldentaten.
  • Nia Ngao Zhua Pa aus der Hmong-Mythologie ist die Tochter eines Drachen und hat deshalb Zauberkräfte, aber dennoch die Gestalt eines Menschen.
  • In der japanischen Mythologie ist Otohime die Tocher des Drachenkönigs Ryūjin. Die Kaiser Japans sollen die Nachkommen Otohimes sein, womit sie ihren Herrschaftsansprauch legitimieren.
  • Die serbische Mythologie schreibt vielen Helden und historischen Persönlichkeinten wie z.B. Stefan Lazarevic, Vuk Grgurević (genannt Zmaj Ognjeni Vuk, serbisch für "Feuriger Wolfsdrache"), Stojan Cupic (genannt Zmaj od Nocaja, "Drache von Nocaj") oder Vasa Carapic (genannt Zmaj od Avale, "Drache von Avala") Drachenfähigkeiten zu.
  • In antiken und mittelalterlichen Drachentöter-Sagen ist es nicht unüblich, dass Drachen und Drachentöter in sehr ähnlichen Worten beschrieben werden und die Drachentöter auch Fähigkeiten von Drachen erhalten[25], z.B. erhält Sigurd die undurchdringbare Haut des Drachen Fafnir (komplett mit einer kleinen Schwachstelle), nachdem er in dessen Blut badete.
  • Auch Antagonisten wie Grímr können durch ihr Verhalten oder ihre Rolle in der Handlung mit Drachen assoziiert werden, ohne die Gestalt eines Drachen zu haben. In nordischen Sagas wird die Fähigkeit zur körperlichen Verwandlung in ein derart assoziiertes Tier dadurch zur Selbstverständlichkeit[26].

Populärkultur[]

  • Einige Angehörige der Familie Targaryen aus der Romanreihe Das Lied von Eis und Feuer von George R. R. Martin und der darauf basierenden TV-Serie Game of Thrones sind sehr unempfindlich gegenüber Hitze und Feuer und besitzen eine starke Verbindung zu den Drachen, die es ihnen erlaubt, diese zu reiten. Dies trifft neben den Targaryens auch auf andere Familien zu, die ihren Stammbaum auf das alte Valyria - ein Reich, das mit Hilfe seiner Drachen große Teile der bekannten Welt unterworfen hat - zurückführen können. Die Targaryens sind dabei die einzigen Drachenreiter, die den Untergang Valyrias überlebt haben. Zudem werden immer wieder Targaryen-Kinder geboren, die physische Merkmale von Drachen aufweisen. Dazu zählen Rhaego, der Sohn von Daenerys Targaryen, Visenya, die Tochter von Rhaenyra Targaryen, sowie ein namenloses Kind von Maegor dem Grausamen, die allesamt tot und mit drachenartigen Merkmalen wie einem Schwanzansatz, Schuppen oder fledermausartigen Flügeln geboren werden.
  • Ein anderes Beispiel ist das Drachenblut aus The Elder Scrolls: Skyrim, welcher ein Mensch ist, der mit der Seele eines Drachen geboren wurde und darum deren Magie, die Drachenschreie, lernen kann.
  • Im Musical-Hörbuch Der Fluch des Drachen gibt es Menschen mit Drachenfähigkeiten, die (abgesehen von einigen magischen Waffen und Drachenfeuer) nicht verwundet werden können und große Körperkraft haben. Außerdem riechen sie scheinbar wie Drachen, wie der Drache Furio erwähnt. Zwei Charaktere des Hörbuchs haben diese Fähigkeiten, nämlich Adamas und in geringerem Maße Shigeru.
    • Shigeru wird einmal als Halbdrache bezeichnet, jedoch ist nicht sicher, wie viel Wahrheit hinter dieser Aussage steckt.
  • In der Otherkin-Subkultur sind Dragonkin Personen, die sich als Drachen identifizieren. Meist sollen sie in einem früheren Leben Drachen gewesen sein und fühlen sich noch immer als solche.
  • Im "Erdsee-Zyklus" von Ursula K. Le Guin heißt es, dass Menschen und Drachen eins waren bis sie sich abspalteten. Manche Charaktere, wie Therru und Libelle, können sogar eine besondere Verbindung mit Drachen eingehen.
  • In der Drachenflüsterer-Saga von Boris Koch hat der Protagonist Ben als Drachenflüsterer die Fähigkeit Verletzungen von Drachen mittels bloßer Berührung zu heilen und kann sogar abgeschlagene Flügel nachwachsen lassen.
  • Min Min aus ARMS ist menschlich, hat aber mechanische Arme, von denen sich einer in einen Drachen verwandeln kann.
  • Der Menschenjunge Ben, ein menschlicher Hauptprotagonist der Drachenreiter-Reihe von Cornelia Funke, entwickelt im dritten Band Drachenreiter – Der Fluch der Aurelia einige Eigenschaften von Drachen, nachdem er den Entschluss fasste mit den Drachen im Saum des Himmels zu leben. So entwickelt er Feuerfestigkeit, ein gewisses Maß an Unverwundbarkeit und übermenschliche Körperkraft und auch die Fähigkeit mit Tieren und anderen Fabelwesen zu kommunizieren. Er kann vor allem die Gefühle, wie Freude, Wut und Schmerz, von seinem Drachenfreund Lung empfangen.
  • Die Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Wikingern und Drachen sind ein wichtiges Thema in der Drachenzähmen leicht gemacht Buchreihe. So verwenden z.B. beide Gruppen die Drachensprache, um sich voneinander abzugrenzen, obwohl die Sprachen sehr ähnlich sind. Hicks ist im Zuge der Handlung gezwungen, mehr und mehr von der Drachensprache zu lernen und einzusetzen, was die Grenze zwischen Menschen und Drachen weiter aufweicht. Schließlich akzeptieren sowohl Hicks als auch sein Drachenpartner Zahnlos die Ähnlichkeiten zwischen Menschen und Drachen, wehren sich aber gegen eine vollständige Gleichsetzung[27].
  • Das Bilderbuch Hush, Little Dragon lässt einen erwachsenen Vorleser und ein Kind, dem vorgelesen wird, sich mit der Drachenmutter und dem Kind aus dem Buch assoziieren. Dadurch entsteht eine Dissonanz zwischen den liebevollen Worten der Drachenmutter gegenüber dem Kind und der Angst der Menschen im Buch, die von den Drachen bedroht werden[28][27].

Sonstige[]

  • Der Sohn eines menschlichen Astrologen im Buch Der Seufzer ist ein Drache.

Quellen[]

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  2. 2,0 2,1 Jonathan D. Evans (1985), Semiotics and Traditional Lore: The Medieval Dragon Tradition, Journal of Folklore Research Vol. 22, No. 2/3, Folklore and Semiotics, https://www.jstor.org/stable/3814387
  3. Paul Acker (2012), Death by Dragons, Viking and Medieval Scandinavia Vol. 8, https://www.jstor.org/stable/45020180
  4. One Winged Angel in TVTropes
  5. Claude Lecouteux (1993), Der Nibelungenhort: Überlegungen zum mythischen Hintergrund, Euphorion 87, S. 172-186
  6. Rachel Sherlock (2014), The Greed of Dragons: An Investigation into the Association of Avarice and Dragons in Anglo-Saxon and Old Norse Narrative Literature, Dissertation, University of Nottingham
  7. Ármann Jakobsson (2011), Vampires and Watchmen: Categorizing the Mediaeval Icelandic Undead, JEGP, Vol. 110, No. 3, S. 281-300, http://dx.doi.org/10.1353/egp.2011.0056
  8. Brendan Daniel Sheridan (2015), The Modern Dragon: Contemporary Representations from Tolkien to Present, Masters Thesis, University of Waikato, S. 95-96, https://hdl.handle.net/10289/9595
  9. Erfolgs-Banker lässt sich operieren, um wie ein Drache auszusehen – so sieht das Ergebnis aus, Der Westen (2018)
  10. Dominic Cheetham (2013), Dragons in English: The Great Change of the Late Nineteenth Century, Children's Literature in Education, Vol. 45, S. 17-32, https://doi.org/10.1007/s10583-013-9201-z
  11. Daniel Sävborg (2014), Búi the Dragon: Some Intertexts of Jómsvíkinga Saga, Scripta Islandica: Isländska Sällskapets Årsbok, Vol. 65, S. 101-117, ISSN 0582-3234, E-ISSN 2001-9416
  12. Hilda R. Ellis Davidson (1950), The Hill of the Dragon, Folklore, Volume 61 (4), https://doi.org/10.1080/0015587X.1950.9718012
  13. Ian Worthington (2014), Alexander the Great: Man and God, Routledge, ISBN 9781317866442
  14. Nonnus (5. Jahrhundert), Διονυσιακά (Dionysiaca), Vol. V
  15. 15,0 15,1 Brendan Daniel Sheridan (2015), The Modern Dragon: Contemporary Representations from Tolkien to Present, Masters Thesis, University of Waikato, S. 162-169, https://hdl.handle.net/10289/9595
  16. Skip Williams, Jonathan Tweet, Monte Cook (2003), Monster Manual, v.3.5, Wizards of the Coast, S. 146–147, ISBN 0-7869-2893-X
  17. Sima Qian (91 v. Chr.), 史記 (Shǐjì) via Burton Watson (1961), Records of the Grand Historian of China, Vol. 1, Columbia University Press
  18. Gaius Suetonius Tranquillus (121), Divi Augusti Vita, 94
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  21. Tom Siddell (2005), Gunnerkrigg Court, Page 58
  22. Artemidor von Daldis (2. Jahrhundert), Oneirokritika
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  24. 24,0 24,1 24,2 Arthur T. Hatto (1968/1969), Herzeloyde’s Dragon Dream, German life and letters, Band 22, S. 16–31
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  26. Santiago Francisco Barreiro (2018), The Hoard Makes the Dragon in Santiago Francisco Barreiro, Luciana Mabel Cordo Russo (2018), Shapeshifters in Medieval North Atlantic Literature, Amsterdam University Press, ISBN 9789048535132, https://doi.org/10.1515/9789048535132-005
  27. 27,0 27,1 Emily Midkiff (2014), “Dragons are Tricksy”: The Uncanny Dragons of Children’s Literature, Fafnir, Vol. 1, Issue 2, S. 41-54
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