Drachen Wiki
Advertisement

Herensugue (auch Herensuge) ist das baskische Wort für Drache.

Etymologie[]

Der Name ist abgeleitet von heren, dritte, und sugue, Schlange. Er bezieht sich vermutlich auf eine dreiköpfige Schlange. Jedoch wird heren auch verwendet, um eine Verwandtschaft dritten Grades zu kennzeichnen, z.B. herenamona, von amona (baq.: Großmutter), was Groß-Groß-Großmutter bedeutet. Dadurch könnte der Name sich auch auf eine Großmutter-Schlange oder einen Verwandten einer Schlange beziehen[1].

Allgemein[]

In der baskischen Mythologie kommen Drachen selten vor. Meist werden sie mit sieben Köpfen dargestellt.

In Sagen aus den Ahuski-Bergen wird beschrieben, wie der Drache seinen Atem nutzt, um Vieh anzulocken[2], ähnlich den Phrygischen Drachen und dem Panther.

Eine Geschichte aus Espelette berichtet, dass der Drache, sobald sein siebter Kopf wächst, in Flammen aufgeht und an den mythischen Ort Itxasgorrieta fliegt[2]. Hier bestehen Parallelen zur baskischen Göttin Eki.

Manchmal basieren Sagen von Herensugue auf älteren Sagen über die vorchristliche Gottheit Suugar[2]. Dabei handelt es sich um einen männlichen Gott in Schlangengestalt, der zusammen mit seinem weiblichen Gegenstück Mari als Sturmgott angesehen wird[3].

In baskischen Versionen des Märchens von Juan Ors ist der Herensuge die finale Form, die der Bruder des unsterblichen alten Mannes annimmt. Er wird getötet, indem ein Taubenei auf seinem Kopf zerschlagen wird[1]. Dies spiegelt sich in einem baskischen Brauch wieder, bei dem ein Taubenei, das als Herensuge-Ei bezeichnet wird, auf der Stirn eines Kindes zerschlagen wurde, das gerade sprechen lernt, um den Lernprozess zu beschleunigen. Der Brauch war bis in die 1940er Jahre verbreitet[4].

Sage von San Miguel de Aralar[]

Der Sage aus dem Kloster San Miguel de Aralar nach lebte ein solcher Drache im Aralar-Gebirge und terrorisierte die Hirten und Bauern der Umgebung. Deshalb wurde ihm jedes Jahr eine Frau geopfert.

Der Ritter Teodosio de Goñi (Theodosius von Goñi) bot sich an, den Drachen zu töten. Zuvor hatte er ihm Wahn seine eigenen Eltern getötet und war nach Rom gepilgert, um Buße zu tun. Der Papst ließ ihm Ketten anlegen und wies an, dass er im Aralar-Gebirge herumwandern solle, bis diese sich abnutzten. Er sah den Kampf gegen den Drachen als eine Möglichkeit, sich von seiner Schuld reinzuwaschen.

Als Teodosio dem Drachen jedoch gegenüberstand fiel er auf die Knie und betete er zum Heiligen Michael, der bekannt war als Bezwinger des Drachen der Apokalypse. Dieser wiederum bat Gott um Beistand im Kampf gegen den Drachen. Mit Gott an seiner Seite stieg er vom Himmel, köpfte den Drachen und befreite den Ritter. Dankbar kehrte Teodosio zu seiner Frau zurück und sie erbauten dem Erzengel das Kloster San Miguel de Aralar.[5].

Siehe auch[]

In der Populärkultur[]

  • Im Anime Miss Kobayashi`s Dragon Maid ist Herensuge der Name eines verstorbenen Freundes des Europäischen Drachen Tohru. Er wurde mit einem Ei ohne Dotter zu Tode geprügelt.
    • Dies repräsentiert möglicherweise die sehr alte, heute kaum verbreitete Kultur der Basken in Europa, welches überwiegend von Indoeuropäischen Kulturen bewohnt wird.

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Adam Głaz (2019), Languages - Cultures - Worldviews, Macmillian, ISBN 978-3-030-28508-1, https://doi.org/10.1007/978-3-030-28509-8
  2. 2,0 2,1 2,2 Webster Wentworth (2015), Basque Legends, CreateSpace, ISBN 978-1517484743
  3. José Dueso (1996), La primitiva religión de los vascos, Orain S.A, ISBN 84-89077-56-8
  4. Resurrección María Azkue (1989) [1935–1947], Euskalerriaren Yakintza, Literatura popular del País Vasco I, Costumbres y Supersticiones, Euskaltzaindia & Espasacalpe, S. 101
  5. Martínez Artola, Alberto Xabier. Teodosio de Goñi Enciclopedia Auñamendi
Advertisement