
Der Gurt Wurm ist im Wappen von Somerset zu sehen
Der Gurt Wurm of Shervage (auch Gurt Wyrm oder Gurt Vurm, altenglisch für Großer Drache) war ein Drache, der im Wald Shervage Wood in Somerset, England, gelebt haben soll. Er soll so dick wie drei dicke Eichen gewesen sein.
Geschichte[]
Der Sage nach lebte einst ein riesiger Drache im Shervage Wood. Wenn er hungrig war, konnte er sechs oder sieben Ponies oder Schlafe verschlingen, bevor er sich wieder schlafen legte. So wurden die Tiere in der Umgebung immer weniger und es fiel dem Drachen immer schwerer, Nahrung zu finden[1].
Zu dieser Zeit gab es in der Gegend eine alte Frau, die für ihre leckeren Torten bekannt war. Doch da aufgrund des Drachens sich niemand mehr traute, die dafür nötigen Gewürze zu sammeln, konnte sie nicht mehr backen und so kein Geld mehr für ihre Miete verdienen. Doch da kam ein Holzfäller nach Crowcombe, der auf der Suche nach Arbeit war. Die Frau empfahl ihm, in Shervage Wood Bäume zu fällen und dabei zu prüfen, ob ihre Kräuter reif waren. Sie gab ihm Essen und Trinken und er ging in den Wald[1].
Als er im Wald große Mengen an Kräutern fand, beschloss er, eine Pause zu machen. Er setzte sich auf einen großen Baumstamm, der im Farn lag, doch dieser begann sich zu bewegen. Erschrocken schlug er den Baum mit seiner Axt in zwei Teile, die zu bluten begannen. Die beiden Teile begannen wegzurennen, eines nach Bilbrook, das andere nach Kingston St. Mary. Da die Teile in verschiedene Richtungen liefen, konnte der große Wurm, als der sie sich herausstellten, nicht mehr zusammenwachsen und starb. Der Holzfäller beendete seine Mahlzeit, sammelte eine Menge Kräuter und ging dann zu der alten Frau, um sie ihr zu bringen[1].
In einer anderen Version der Sage weiß der (hier lokale) Holzfäller von dem Drachen und traut sich deshalb zunächst nicht in den Wald. Da er aber ohne das Holz kein Geld verdienen kann, muss er bald hungern und die Verzweiflung treibt ihn schließlich dazu, in den Wald zu gehen und sein Leben zu riskieren. Zu seiner Überraschung begegnete er dem Drachen nicht und konnte ungestört arbeiten, doch als er sich nach getaner Arbeit auf einen Baumstamm setzt, um Pause zu machen, bewegt sich dieser. Auch in dieser Version schlägt er den Drachen mit seiner Axt, doch der Drache überlebt hier und läuft am Stück weg[2].
Hintergrund[]
Die Idee, dass der Drache zusammenwachsen könnte, erinnert an den Lambton Worm und den Nunnington Worm, deren Drachentöter Pläne schmieden müssen, um das Zusammenwachsen zu vermeiden. Im irischen Märchen Der dreizehnte Sohn des Königs von Erin hingegen ist der Schlange garnicht mit Waffengewalt beizukommen, da sie durch einen bestimmten Apfel getötet werden muss.
Dass Drachen mit Baumstämmen verwechselt werden, ist ein häufiges Motiv in lokalen Volkssagen und kommt z.B. auch bei den Pilatusdrachen vor.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Ruth L. Tongue (1965), Somerset Folklore, Folk-Lore Society
- ↑ Charles W. Whistler (1908), Local Traditions of the Quantocks, Folklore Vol. 19, No. 1