Gerolde der Gute ist ein britischer Drachentöter aus dem Buch Dragons and Unicorns - A Natural History.
Sage[]
Eines Tages traf Gerolde auf einen kleinen Drachen. Gekleidet in eine glänzende Rüstung überraschte er den Drachen. Geblendet von dem Sonnenlicht, das die Rüstung reflektierte, konnte der Drache nicht schnell genug reagieren und wurde von Gerolde mit seiner Lanze aufgespießt[1].
Bald wurde Gerolde als der Größte aller Drachentöter gefeiert und die Menschen kamen von überall, um ihn um Hilfe gegen Drachen zu bitten. So begann er durch das Land zu reisen und Monster und Drachen zu jagen. Für jede seiner Heldentaten erhielt er reiche Geschenke, darunter einige bunte Tücher und Bänder aus Seide, die er an seinen Helm und seine Lanze anbringen soll, um Glück zu bringen[1].
Als er eine große Menge an solchen Tüchern hatte, ließ er sich daraus eine bunte Jacke fertigen, die er über seine Rüstung anzog. Bald darauf traf er auf einen großen Drachen, und überzeugt von seiner Unverwundbarkeit ritt er auf diesen zu. Doch diesmal war seine Rüstung unter seiner Jacke verborgen, und der Himmel war bewölkt. So wurde der Drache nicht geblendet und spieh eine riesige Flamme, die Gerolde sofort verbrannte[1].
Geroldes Gefolgschaft gelang es, seine Überreste aufzusammeln und in die Stadt zu bringen. Er wurde in der örtlichen Kathedrale begraben, und sein Grab trug die Inschrift Numquam gerite signum ubi draconem petitis (lat.: Hülle dich nie in eine Flagge wenn du einen Drachen tötest)[1].
Hintergrund[]
Bei Dragons and Unicorns - A Natural History handelt es sich um ein drakologisches Buch, das mehrere fiktive Drachenarten so beschreibt als wären sie reale Tiere. In einem Kapitel über die Interaktionen zwischen Drachen und Menschen wird auf diverse Drachensagen eingegangen. Nach der historischen Drachensage von St. Georg erzählt der Autor die Sage des "weniger bekannten" Drachentöters Gerolde[1]. Diese ist in keinem früheren Werk nachgewiesen.
Die Sage wurde später von R. A. Boulay in seinem Buch "Flying Serpents and Dragons: The Story of Mankind's Reptilian Past" aufgegriffen. Hierbei handelt es sich um ein verschwörungstheoretisches Werk aus dem Bereich der Prä-Astronautik, welches die Ansicht vertritt, dass Menschen von Reptiloiden Außerirdischen abstammen oder erschaffen wurden. In diesem Buch wird die Legende, neben zahlreichen mythologischen und folkloristischen Drachengeschichten, als angebliche "historische" Quelle für die reale Existenz von Drachen erzählt. Boulay erwähnt auch die Geschichte eines Sieur Dieudonne aus Abbe de Vertots Geschichte des Johanniterordens, die fast identisch zu Geroldes Geschichte sein soll[2]. Tatsächlich erwähnt René-Aubert Vertot in seiner Histoire des chevaliers hospitaliers de Saint-Jean de Jérusalem die Drachentötersage um Dieudonné de Gonzon, der den Drachen von Rhodos tötete. Diese unterscheidet sich jedoch stark von der Sage um Gerolde[3].
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Paul und Karin Johnsgard (1982), Dragons and Unicorns - A Natural History, St. Martin's Press (1992), ISBN 978-0-312-08499-8
- ↑ R. A. Boulay (1999), Flying Serpents and Dragons: The Story of Mankind's Reptilian Past, BOOK TREE, ISBN 978-1885395382
- ↑ René-Aubert Vertot (1726), Histoire des chevaliers hospitaliers de Saint-Jean de Jérusalem