Drachen Wiki
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Der Gemeine Flugdrache (Draco volans) ist eine Art der Agamen, die in den Regenwäldern Südostasiens vorkommt. Sie werden nur 20 cm lang, wobei mehr als die Hälfte davon der Schwanz ausmacht[1].

Allgemein[]

Die Besonderheit dieser Art ist die von freien Rippen gestützte Flughaut, die die Tiere zu 20 bis 30 m weiten Gleitflügen befähigt. Dabei lenken sie mithilfe der Flughaut und des Schwanzes und erreichen mit großer Genauigkeit ihr Ziel. Die Tiere verlassen die Bäume nur zur Eiablage am Boden[1].

Laut Willy Ley hat die Entdeckung des Flugdrachen die moderne Darstellung Westlicher Drachen beeinflusst[2]. Auf jeden Fall ist die optische Ähnlichkeit zu manchen Drachendarstellungen der Grund für die Benennung. Vor allem im 18. und 19. Jahrhundert enthielten Bücher über Flugdrachen oft noch Auflistungen von älteren Drachensagen und -Berichten[3][4].

Draco[]

Aldrovandi-Draco-bipes

Ulysse Aldrovandis Draco bipes

In vielen dracologischen Veröffentlichungen werden die meisten Drachen ebenfalls der Gattung Draco zugeordnet. Dies geschieht nach dem Vorbild mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Werke der Naturwissenschaft, die vor der Einführung der offiziellen Nomenklatur erscheinen. In diesen wurden Tiere oft lateinisch benannt, wodurch Drachen (lat. Draco) oft Namen erhielten, die an wissenschaftliche Namen der Gattung Draco erinnern, z.B. Draco helveticus oder Draco aethiopicus.

Diese Benennungen sind in der heutigen Naturwissenschaft jedoch ungültig, da die mythologischen Drachen, sofern einige davon real existieren, höchstwahrscheinlich nicht der Agamengattung Draco angehören.

Gemäß den Internationalen Regeln für die Zoologische Nomenklatur ist immer die erste Verwendung eines Gattungsnamen gültig, sofern diese nicht vor der 10. Ausgabe von Carl von Linnés Systema Naturae erschienen ist. Draco volans wurde von Linné in eben dieser Ausgabe erstbeschrieben. Bereits in früheren Ausgaben der Systema Naturae schloss Linné die von früheren Naturforschern beschriebenen Drachen aus seinem System aus, da diese nicht real existieren[5].

Eine Auflistung ungültiger Artnamen der Gattung Draco findet sich unter Draco (Begriffsklärung) neben weiteren Verwendungen des Namens "Draco".

In Wirklichkeit umfasst die Gattung Draco folgende Arten[1]:

  • Draco abbreviatus HARDWICKE & GRAY, 1827
  • Draco affinis Bartlett, 1895
  • Draco biaro Lazell, 1987
  • Draco bimaculatus Günther, 1864
  • Draco blanfordii Blanford, 1878
  • Draco caerulhians Lazell, 1992
  • Draco cornutus Günther, 1864
  • Draco cristatellus Günther, 1872
  • Draco cyanopterus Peters, 1867
  • Draco dussumieri Duméril & Bibron, 1837
  • Draco fimbriatus Kuhl, 1820
  • Draco guentheri Boulenger, 1885
  • Draco haematopogon Gray, 1831
  • Draco jareckii Lazell, 1992
  • Draco lineatus Daudin, 1802
  • Gefleckter Flugdrache (Draco maculatus) Gray, 1845
  • Draco maximus Boulenger, 1893
  • Draco melanopogon Boulenger, 1887
  • Draco mindanensis Stejneger, 1908
  • Draco norvillii Alcock, 1895
  • Draco obscurus Boulenger, 1887
  • Draco ornatus Gray, 1845
  • Draco palawanensis Mcguire & Alcala, 2000
  • Draco quadrasi Boettger, 1893
  • Draco quinquefasciatus Hardwicke & Gray, 1827
  • Draco reticulatus Günther, 1864
  • Draco spilopterus Wiegmann, 1834
  • Draco taeniopterus Günther, 1861
  • Timor-Flugdrache (Draco timoriensis, ehem. Draco viridis Timorensis) Kuhl, 1820
  • Gemeiner Flugdrache (Draco volans) Linnaeus, 1758

Galerie[]

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Wikipedia: Flugdrachen
  2. Willy Ley (1953), Drachen, Riesen - seltsame Tiere von gestern und heute, Franckh, ASIN B0000BKZ82
  3. Ausführliche und accurate Beschreibung nebst genauer Abbildung einiger vorhin fabelhafter Geschöpfe welche in der heutigen Naturgeschichte berühmter Schriftsteller gänzlich verändert und ins Licht gestellet sind : mit einigen Kupfern erläutert, Leipzig (1784)
  4. Friedrich Tiedemann (1811), Anatomie und Naturgeschichte des Drachen
  5. Sierra Lopezalles (2020), The Evolution of Dragons: From Living Serpents to Mythical Beasts, California Institute of Technology, https://doi.org/10.7907/st7y-3y61
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