
Filey Brigg
Der Filey Dragon ist ein Drache, der in verschiedenen Sagen zur Halbinsel Filey Brigg in North Yorkshire, England, vorkommt.
Sagen[]
Der Sage nach lebte einst ein Drache auf der Halbinsel in einer Erosionsrinne. Um ihn loszuwerden fütterten die Bewohner von Filey ihn mit klebrigem Kuchen, und als seine Zähne so zusammenklebten war er wehrlos und die Menschen konnten ihn töten[1].
Einer anderen Variante der Sage nach wurde der Kuchen dem Drachen von der Frau eines gewissen Ralph Parkin gebracht. Nach dieser Version aß er zu viel von dem Kuchen und fiel ins Meer, wo er ertrank. Diese Sage soll erklären, warum der traditionelle Kuchen von Yorkshire als "Parkin" bekannt ist[1].
Eine weitere Version erzählt, dass Billy Biter (vermutlich identisch mit Ralph Parkin) am Strand seinen Kuchen aß, als sich der Drache, angelockt vom Kuchengeruch, ihm näherte. Als er den Drachen bemerkte erschrank Billy und warf den Kuchen auf den Drachen. Dieser schnappte ihn und verschlang ihn gierig. Dabei klebten allerdings seine Zähne zusammen und er versuchte in Panik, den klebrigen Kuchen abzuwaschen, indem er immer wieder seinen Kopf ins Wasser tauchte[2].
Da sah Billy seine Chance, sprang auf den Kopf des Drachen und rief seine Freunde. Zusammen drückten sie den Drachenkopf unter Wasser und die Kreatur ertrank. Die Knochen des Drachen sind noch heute zusehen, es handelt sich dabei um die Halbinsel Filey Brigg[2].
Eine andere Version erzählt, dass Billy einst ein Stück Parkin von der Kräuterfrau Mrs Greenaway erhalten hatte, das ihm der Drache wegfraß und mehr verlangte. Er hatte ein weiteres Stück, das er seiner Frau Hepzibah brachte, die daraufhin einen riesigen Parkin buk und zu Mrs Greenaway bringen sollte. Auf dem Weg wurden sie und der Kuchen vom Drachen gefressen. Die Zähne verklebten und die Menschen wollten ihn töten, doch der Drache flog zum Meer um sein Maul zu waschen und ertrank darin[3].
Historisches[]
Tatsächlich gab es in Filey einen Ralph Parkin, der am 10. August 1794 eine Mary Brumfitt heiratete. Abweichend davon wird die Frau des Drachentöters in manchen Versionen der Legende Hepzibah genannt[1][2].
Am 1. März 1934 berichtete die Zeitung Daily Telegraph, dass ein Küstenwächter namens Wilkinson Herbert am Strand von Filey ein Seemonster gesehen haben soll. Sein Hals allein soll 8 Fuß (ca. 2,4m) aus dem Wasser geragt haben. Seine Augen sollen so groß wie Untertassen gewesen sein. Aus der Ferne bewarf er die Kreatur mit Steinen. Im Fackellicht konnte er einen 30 Fuß langen, schwarzen Körper mit zwei Höckern und vier flossenartigen Beinen erkennen. Einen Schwanz konnte Herbert nicht sehen[1].
Ähnliche Sagen[]
Auch manche Sagen um den Knucker erzählen, dass dieser durch eine lokale Süßspeise getötet wird. Je nach Version ist es ein Sussex Pie oder ein Sussex Pond Pudding[4]. In der Zulu-Sage um Inzawu wird Pfannkuchen genutzt, um den Drachen zu locken.
Auch in den Sagen um die Schlange von Athen wird das Tier mit Gebäck, in diesem Fall Honigkuchen, gefüttert. Dabei handelt es sich aber um eine Opfergabe anstatt eines Köders.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 The Filey Dragon, Filey Bay
- ↑ 2,0 2,1 2,2 Billy Biter and Filey Brigg in Andrew Walsh (2019), Forgotten Yorkshire Folk and Fairy Tales, Innovative Libraries, ISBN 978-1911500155
- ↑ R. L. Tongue (1967), Billy Biter and the Parkin. A Yorkshire Folk-Tale Recovered from a Somerset Stable (About 1905-7), Folklore, Vol. 78, No. 2, https://www.jstor.org/stable/1258651, https://doi.org/10.1080/0015587X.1967.9717083
- ↑ Jacqueline Simpson (1973), Sussex Local Legends, Folklore, Volume 84(3), https://doi.org/10.1080/0015587X.1973.9716515