Drachen Wiki

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Der Elbst ist ein Wassergeist, der in einem Bergsee bei Seelisberg im Kanton Uri hausen soll.

Beschreibung[]

Die Beschreibungen gehen stark auseinander. Viele Sagen beschreiben ihn als großen Fisch, teilweise so groß wie ein Schwein[1][2][3]. In anderen ist er ein treibender Baumstamm[2][4], eine Kuh oder ein Schwein[2][5], ein Priester oder Mönch[5][2] oder eine von vielen anderen Gestalten. Er erscheint jedoch niemals als Lamm oder Taube[2]. Seine wahre Gestalt soll die einer Schlange mit krallenbewehrten Füßen wie ein Drache sein, doch in dieser Gestalt zeigt er sich selten[2].

Viele Sagen erzählen, wie der Elbst einst von einem Beschwörer, Mönch oder Priester in den See verbannt wurde[3][2][6]. Doch auch im See ist er noch immer gefährlich, weshalb man sich dem See nicht nähern und ihn schon gar nicht reizen sollte. Würde man ihn töten, würde er das ganze Land überschwemmen. Seine Ankunft kündigt er durch ein Unwetter oder starke Wellen auf dem See an[2]. Ursprünglich soll der Elbst entweder ein Lamm gewesen sein, das getauft wurde und so zum Ungeheuer wurde[6], oder ein Sennentuntschi[3].

Hintergrund[]

Der Name Elbst ist vermutlich eine regionale Form von Alb oder Alp[7] (siehe auch Alperer[8]). Der Name könnte auch mit dem Elfstier verwandt sein[9].

Der Literaturhistoriker Ludwig Laistner sieht in der Schlangengestalt des Geistes, der aus dem See auftaucht, eine Personifizierung des Nebels, in dem sich gefährliche Raubtiere wie Wölfe verbergen können[9].

Die Erscheinung als Baumstamm erinnert an einige Sagen vom Gluhschwanz oder manchen Lindwürmern.

Schweineartige Fische wurden auch am Comer See gesichtet, wo sie ebenfalls eine von vielen unterschiedlichen Formen eines örtlichen "Ungeheuers" sind[10].

Quellen[]

  1. 910. Elbst als Fisch in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 277
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 911. Der Elbst im Seelisberger See in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 277-279
  3. 3,0 3,1 3,2 913. Das Sennentunscheli und der Elbst in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 280
  4. 912. Der Elbst im Seeli (nach Cysat) in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 27-,280
  5. 5,0 5,1 915. Das verbannte Gespenst in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 280-281
  6. 6,0 6,1 914. Das getaufte Lamm in Josef Müller (1929), Sagen aus Uri, Band 2, Krebs, S. 280
  7. Leander Petzoldt (2003), Kleines Lexikon der Dämonen und Elementargeister, 3. Auflage, S. 61, ISBN 3-406-49451-X
  8. Otto Henne am Rhyn (1879), Die deutsche Volkssage im Verhältnis zu den Mythen aller Zeiten und Völker, Hartleben, S. 122-123
  9. 9,0 9,1 Ludwig Laistner (1879), Nebelsagen, Spemann, S. 71-106
  10. Ulrich Magin (2004), Seeungeheuer in den Seen Oberitaliens?, Zeitschrift für Anomalistik, Band 4 (2004), S. 145-192