
Die "drei Sessel" der Jungfrauen, die dem Berg seinen Namen geben
Die Dreisesseljungfrauen ist eine Sage aus dem Bayerischen Wald.
Sage[]
Der Sage nach standen einst drei Burgen nahe dem Dreisesselberg, nämlich Schloss Wolfstein, Hauzenberg und Riedl. In diesen lebten drei schöne Edelfrauen. Als drei Ritter ankamen, um die Frauen zu freien, waren diese enttäuscht, da sie nur Fürsten heiraten wollten. Deshalb versprachen sie den Rittern, dass sie diese nur heiraten würden, wenn sie die Drachen töten könnten, die in den Waldklüften hausten. Wenn ihnen dies gelungen war, sollen die Ritter in der Dreikönigsnacht auf den Gipfel des Berges steigen. Dort würden die Fenster der Burgwarten erleuchtet sein und die drei Frauen würden die Ritter abholen. Als Pfand gaben sie den Rittern je einen Goldring[1].
Die Ritter durchschauten die List der Frauen nicht und zogen los, um die Drachen zu bekämpfen. Unerwarteterweise gelang es jedem von ihnen, seinen Drachen vor der Dreikönigsnacht zu erschlagen. So bestiegen sie in der Nacht den Berg und kämpften sich durch tiefen Schnee, doch sie konnten oben kein Fesnter auf den Burgtürmen erkennen und keine Frau kam, um sie abzuholen. Da erkannten die Ritter die List der Frauen und wurden wütend. Sie schleuderten die Ringe in den Abgrund und verfluchten die Frauen. Da die Ringe Pfand des Versprechens waren, wirkte der Fluch und die drei Frauen starben[1].
Doch auch nach ihrem Tod konnten die Frauen keine Ruhe finden. Jedes Jahr in der Dreikönigsnacht müssen sie ihr Grab verlassen und zum Gipfel des Berges wandern. Dort haben sie sich aus Felsblöcken drei Sessel errichtet, auf denen sie bis Mitternacht warten. Diese geben dem Berg seinen Namen. Um Mitternacht steigen sie in den Abgrund, wo sie nach den goldenen Ringen suchen[1].
Hintergrund[]
Das Motiv, dass ein Herrscher einen unliebsamen Helden oder Ritter loszuwerden versucht, indem er ihm eine scheinbar unlösbare Aufgabe gibt, ist in Mythen und Sagen nicht unüblich. Bereits in der Argonautensagen ist es der Grund, warum Jason geschickt wird, dem Drachen von Kolchis das Goldene Vlies zu stehlen.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Martin Buchner (1922), Niederbayerische Sagen und Geschichten