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Wappen Donnern

Das Wappen von Donnern zeigt den Drachen[1]

Der Drachenstein (im regionalen Dialekt Drakensteen oder Snâkenstên) ist ein Fels nahe der Ortschaft Donnern in der Einheitsgemeinde Loxstedt in Niedersachsen. Auf dem Fels ist eine schlangenförmige Markierung zu sehen.

Sage[]

Der Sage nach kam einst ein Hirte ins Dorf und berichtete von einem großen Wunder. Oberhalb der Weideniederung an der Anhöhe, nahe einem alten Grab, soll ein großer See entstanden sein, der nach Pest und Schwefel stank. Da folgten ihm die Dorfbewohner, doch sie konnten nichts von dem Schwefel riechen[2][3].

Da meldet sich eine alte Frau zu Wort, die noch von ihrer Großmutter gehört hatte, dass auch der Bültensee und der Silbersee durch Erdfälle plötzlich entstanden waren, es sei also nichts zu befürchten. Doch der Hirt war nicht beruhigt und versuchte zu beweisen, dass mit dem See etwas nicht stimmte. Also schlich er an dem Grab vorbei seitwärts an den See heran und sah einen riesigen Drachen, der im Wasser spielte und sich dann am Ufer in die Sonne legte. Der Drache soll ganze 22 Fuß (fast 7m) lang gewesen sein[2][3].

Der Hirte kehrte ins Dorf zurück und erzählte von dem Drachen, und die Leute bekamen Angst. Am nächsten Tag vielen einige der Tiere des Hirten dem Drachen zum Opfer, und bald wurde eine Versammlung einberufen, um nach Lösungen zu suchen. Da es unmöglich war, den See abzulassen, wollte man ihn umzäunen, damit keine Tiere sich ihm nähern konnten. Man baute einen Zaun, doch das Vieh und der Drache konnten diesen bald an einer Stelle zerstören und die Tiere kamen wieder im Gifthauch des Drachen um, als sie trinken wollten[2][3]. Eine andere Version der Sage erzählt, dass der Drache das vergiftete Wasser durch den Zaun bließ, so dass das Vieh es wieder trinken konnte[4].

Da wandten sich die Einwohner von Donnern an den Pastor in Beverstedt und baten um ein öffentliches Gebet gegen den Drachen. Als dies nichts half, bestellten sie noch Gebete in den Kirchen von Bexhövede, Loxstedt, Altluneberg, Brameln, Schiffdorf und Geestendorf. Und tatsächlich sahen am Montagmoren einige Männer, dass der See verschwunden war. Bei genauerer Betrachtung sahen sie, dass der Drache auf einem Granitblock versteinert worden war. Da der Block kleiner als der Drache war, ist die Kreatur auf 11 Fuß länge geschrumpft[2][3].

Versteinerung[]

Drachenstein Donnern

Der Drachenstein

In der Literatur herrschte einige Uneinigkeit, ob es sich bei der Schlange auf dem Stein um ein Fossil oder um ein von Menschen gemachtes Relief handelt. So argumentierte der Sprachforscher Karl Ernst Hermann Krause in Johann Wilhelm Wolf Zeitschrift für deutsche Mythologie und Sittenkunde (Band 2, Heft 3, 1855), dass es sich um eine Versteinerung handeln muss, da es zu unregelmäßig für Menschenwerk ist[2].

Friedrich Köster ist jedoch anderer Meinung und argumentiert, dass sich in Granit, bei dem es sich um ein Plutonit handelt, keine Fossilien erhalten sein können. Dies liegt daran, dass Plutonite durch das Erstarren von Magma entstehen, welches alle Überreste von Tieren verbrannt hätte. Außerdem würde ein Fossil nur das Skelett, nicht den ganzen Körper der Schlange, abbilden[2].

Köster vermutet, dass der Stein mit dem Schlangenglauben der Gegend im Zusammenhang steht, der sich jedoch hauptsächlich auf die Blindschleiche bezieht, die nicht zu den Schlangen zählt. Diese ist in der Region als Hatworm, Haselworm oder Hasselworm bekannt[2].

Neben Krause zitiert Köster auch Wilhelm Wiedemann, welcher gegen einen menschlichen Ursprung der Schlange argumentiert. Daraus schließt Köster, dass die Schlange im Stein weder ein Fossil noch ein Relief sondern eine natürliche Erscheinung sein könnte, ein so genanntes Scheinfossil, das nur zufällig an ein reales Tier erinnert[2].

Quellen[]

  1. Landkreis Wesermünde (1973), Wappen des Landkreises Wesermünde, Grassé Offset Verlag, ISBN 3-9800318-0-2
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 2,7 Wiedemann (1856), Der Drachenstein in Friedrich Köster (1856), Alterthümer, Geschichten und Sagen der Herzogthümer Bremen und Verden, A. Pockwitz
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 1207. Der Drachenstein in Johann Georg Theodor Grässe (1871), Sagenbuch des Preußischen Staates, Band 2, Carl Flemming, S. 837
  4. 86. De Drakensteen in Carl und Theodor Colshorn (1854), Märchen und Sagen aus Hannover, Rümpler