Drachen Wiki
Advertisement
Smaug drawing

Bilbo Beutlin spricht mit dem Drachen Smaug

In vielen Fantasy-Werken, aber auch in einigen Mythen und Legenden, werden Drachen als intelligente Wesen dargestellt, die häufig in der Lage sind, mit Menschen zu sprechen.

Allgemein[]

In vielen Mythen und Sagen kommen sprechende Drachen vor, z.B. die Lóng Wáng der chinesischen Mythologie oder der Dhu Guisch der britischen Folklore[1]. Diese haben jedoch selten eine eigene Sprache und sind nicht häufiger sprachbegabt, als es andere Tiere oder tierische Fabelwesen in derartigen Texten sind. Dennoch können Drachen in vielen Fantasy-Werken sprechen, in denen "normale" Tiere nicht dazu in der Lage sind. Neben den Sprachen der Menschen (und anderer zivilisierter Wesen) beherrschen manche Drachen auch eine eigene Sprache, die vorwiegend von Drachen gesprochen wird. In manchen Fällen ist diese Sprache die Grundlage von Zaubersprüchen.

In der nordischen Literatur sind Drachen oft verwandelte Menschen und behalten einige ihrer menschlichen Eigenschaften, darunter manchmal auch die Fähigkeit, zu sprechen[2]. In der Völsunga-Saga nimmt das Gespräch zwischen dem Drachentöter Sigurd und dem Drachen Fafnir mehr Raum in der Handlung ein als der eigentliche Kampf[3]. In der englischsprachigen Literatur war die Idee von sprechenden Drachen bis ins späte 19. Jahrhundert nahezu unbekannt, bevor die Wiederentdeckung altnordischer Texte wie der Völsunga Saga mit dem sprechenden Drachen Fafnir dazu führte, dass das Motiv Einzug in die moderne Populärkultur hielt[4].

Laut Emily Midkiff verleiht die Sprachfähigkeit den Drachen eine unheimliche Qualität, da sie im Gegensatz zu realen Tieren aus Sprache entstanden sind, diese Fähigkeit aber selbst besitzen und gegen den Menschen verwenden können[5]. Drachen wie Smaug oder der Grüne Tod nutzen diese Sprachfähigkeit, um die Helden der Geschichte zu manipulieren, setzen sie also als Waffe ein. Manche Drachen sind sogar in der Lage, durch Telepathie zu kommunizieren, was den unheimlichen Eindruck noch verstärkt, da damit die Art der Kommunikation selbst übernatürliche Qualitäten annimmt und nicht einmal die eigenen Gedanken vor dem Drachen sicher sind[6].

Die Sprachfähigkeit und Intelligenz ermöglichen einem Drachen außerdem, menschliche Moral von einem äußeren Standpunkt zu kritisieren. In Fantasy-Werken sind Drachen häufig weder gut noch böse, sondern folgen ihren eigenen Moralvorstellungen, die sich oft stark von denen der Menschen unterscheiden. Dies ermöglicht es dem Autor, auf Fehler und Hypokrisie menschlichen Verhaltens hinzuweisen. Derartige Drachen sind Menschen oft in jeder Hinsicht überlegen oder sehen sich selbst zumindest als überlegen an, wodurch menschliche Belange an Bedeutung verlieren[6].

Beispiele[]

Dragonology[]

Laut den Dragonology-Büchern haben Drachen die Schrift erfunden. In Europa sollen sie den Menschen das Futhark-Alphabet beigebracht haben, aus dem sich dann die Schriften der Menschen entwickelt haben. In China hingegen hätte der Drache vom gelben Fluss dem Kaiser Fu-hsi (chin. 伏羲) die ersten chinesischen Schriftzeichen gezeigt haben.

Futhark ist wirklich ein Runenalphabet, das von den Germanen verwendet wurde. Die als "Älteres Futhark" bezeichnete Form wird als Ursprung der germanischen Runen angesehen.

Fu-hsi (auch Fu Xi) ist ein mythologischer Kaiser Chinas, dem die Erfindung der Cāng Jié-Schrift zugeschrieben wird (Außerdem soll er die Jagd, das Fischen und das Kochen erfunden und die Menschheit erschaffen haben). Die Idee, dass er die Schrift am gelben Fluss von einem Drachen erlernt hat, stammt ebenfalls aus mythologischen Quellen[7].

Der Hobbit[]

In Der Hobbit setzt der Autor voraus, dass der Leser den Drachen Smaug als wildes Tier ansieht, wodurch es sehr überraschend sein kann, wenn er anfängt, mit Bilbo zu sprechen. Dadurch wird er vom Status eines gefährlichen Tieres zu einer Person erhoben, deren Handlungen, wie das Töten und Essen von Zwergen, moralisch beurteilt werden können. Er ist nicht mehr komplett fremdartig wie z.B. Godzilla oder ein Xenomoroph, sondern wird zu einem menschlichen Monster, ähnlich Graf Dracula oder Mr. Hyde. Als solches gelingt es ihm auch, Bilbo zu überlisten, ähnlich wie Fafnir Sigurd im Fáfnismál überlistet[8].

Dragons and Unicorns - A Natural History[]

Drachen sind sehr intelligent und es wird vermutet, dass einige der Kratzer, die sie an Höhlenwänden hinterlassen, Darstellungen von Ereignissen aus ihrem Leben sind. Häufig werden gefährliche Tiere wie Elefanten oder Löwen dargestellt, manchmal auch Drachen selbst. Dabei stellen selbst flugunfähige Arten sich selbst oft mit großen Flügeln und im Flug dar, was einige Forscher als ein Konzept eines mythologischen Himmels oder Paradieses interpretieren[9].

Das Schwarze Auge[]

In Das Schwarze Auge kommunizieren Drachen in Drachisch, einer Sprache, die rein telepatisch gesprochen wird. Deshalb ist Magie nötig, um die Sprache zu lernen. Hilfreich sind die Zauber Gedankenbilder oder Blick in die Gedanken.

Dungeons & Dragons[]

Draconic script

Das draconische Schriftsystem

In Dungeons & Dragons sind Drachen eine der ältesten vernunftbegabten Rassen und sprechen damit auch eine der ältesten Sprachen, die Drakonische Sprache. Auch andere reptilische Rassen wie Kobolde und Wyvern sprechen diese Sprache. Außerdem wird sie als primäre Sprache zur Notation von Zaubersprüchen genutzt[10].

Die draconische Sprache soll auf den Runen der Zwerge basieren, jedoch würden die Drachen dies niemals zugeben. Das draconische Schriftsystem wird auch für die Sprachen Auran, Ignan und Argrakh benutzt. Letztere wird nicht mehr gesprochen und zählt ebenfalls zu den draconischen Sprachen[10].

Drachenzähmen leicht gemacht[]

In der Buchreihe zu Drachenzähmen leicht gemacht sprechen Drachen Dragonese, was eigentlich nur ein Dialekt der Sprache der Wikinger ist. Unter den Wikingern gibt es jedoch ein Gesetz, das das Sprechen von Dragonese verbietet. Es wird befürchtet, dass die Drachen zu aufsässig werden könnten, wenn man sie in ihrer eigenen Sprache anspricht. Auf diese Art und Weise halten die Wikinger eine Grenze zwischen sich und den Drachen, die sie als Tiere ansehen, aufrecht und verwehren ihnen die Gleichberechtigung. Doch auch die Drachen beharren auf der Abgrenzung von den Wikingern und weigern sich genau wie diese, die Ähnlichkeit der Sprachen anzuerkennen[5].

The Elder Scrolls[]

Dovahzul ist die Sprache der Drachen in The Elder Scrolls: Skyrim. Auf ihr basieren die Drachenschreie, mit deren Hilfe der Dovahkiin und die Drachen (Dovah) Magie ausüben können. Eine Liste der bekannten Wörter und eine Erläuterung der Grammatik kann hier gefunden werden[11].

Während Dovahzul in Skyrim erstmals namentlich genannt wurde, gab es bereits in The Elder Scrolls: Daggerfall einen Skill, der erlaubte, Drachensprache zu sprechen. Dies ermöglicht es dem Spieler, Drachlinge zu beruhigen[11].

Magic: The Gathering[]

Zumindest die Drachen von Tarkir sprechen eine eigene Sprache, die extrem komplex ist. Die Drachen von Ojutai haben meist humanoide Mönche als Sprecher, um nicht in den Sprachen der Menschen sprechen zu müssen. Jedoch lernen Humanoide die Drachensprache nie zu 100%, da dies den Drachen vorenthalten ist. Einen Drachen in Menschensprache anzusprechen wird mit dem Tod bestraft.

Die Feuerreiter Seiner Majestät[]

Der Drache Temeraire erlernt auf die Schnelle die Drachensprache von seiner Familie als er sich mit seinem Freund und Reiter Will Laurence in China befindet.

Prinz der Drachen[]

Die Sprache der Drachen wird verwendet, um Magie zu wirken. Die Dunkle Magie der Menschen verwendet eine abgewandelte Variante der Sprache, während Elfen und Drachen die ursprüngliche Drachensprache sprechen.

Die fantastische Reise des Dr. Dolittle[]

Dr. Dolittle, der in der Lage ist mit Tieren zu sprechen, befasste sich unter anderen mit Drachen, sogar mit deren Sprache, was seine Kollegen belächelten. Schon bald bekommt Dr. Dolittle die Gelegenheit die Drachensprache auf die Probe zu stellen.

Dragons: The Modern Infestation[]

In dem Buch Dragons: The Modern Infestation haben Drachen eine eigene Sprache, die Wörter in Kategorien einteilt, die mit den klassischen vier Elementen assoziiert sind. Jungdrachen sprechen diese Sprache sobald sie schlüpfen, jedoch vermutet man, dass dies daran liegt, dass sie schon im Ei die Eltern sprechen hören. Allgemein lernen Drachen extrem schnell neue Sprachen und können aus wenigen Sätzen eine menschliche Sprache rekonstruieren. Drachen sind beeindruckt, falls es einem Menschen gelingt, einem Drachen ein Wort beizubringen, das dieser noch nicht kannte. Umgekehrt gibt es nur wenige Menschen, die wirklich gut darin sind, Drachensprache zu sprechen oder zu verstehen[12].

Schreiben und Lesen können Drachen jedoch nicht. Vermutlich wären sie dazu in der Lage, tun es aber nicht, da ihr extrem gutes Gedächtnis dies überflüssig macht. Auch an menschlichen Büchern zeigen sie nur aufgrund einer schönen Aufmachung Interesse, nicht wegen des Inhaltes. Jedoch gibt es zumindest einen Drachen, der sich gerne vorlesen ließ[12].

Quellen[]

  1. María Aurora Lestón Mayo (2014), Tracing the Dragon: A Study of the Origin and Evolution of the Dragon Myth in the History and Literature of the British Isles, Universidade de Santiago de Compostela, http://hdl.handle.net/10347/11730
  2. Rachel Sherlock (2014), The Greed of Dragons: An Investigation into the Association of Avarice and Dragons in Anglo-Saxon and Old Norse Narrative Literature, Dissertation, University of Nottingham
  3. Jonathan D. Evans (1985), Semiotics and Traditional Lore: The Medieval Dragon Tradition, Journal of Folklore Research Vol. 22, No. 2/3, Folklore and Semiotics, https://www.jstor.org/stable/3814387
  4. Dominic Cheetham (2013), Dragons in English: The Great Change of the Late Nineteenth Century, Children's Literature in Education, Vol. 45, S. 17-32, https://doi.org/10.1007/s10583-013-9201-z
  5. 5,0 5,1 Emily Midkiff (2014), “Dragons are Tricksy”: The Uncanny Dragons of Children’s Literature, Fafnir, Vol. 1, Issue 2, S. 41-54
  6. 6,0 6,1 Brendan Daniel Sheridan (2015), The Modern Dragon: Contemporary Representations from Tolkien to Present, Masters Thesis, University of Waikato, S. 57-58, https://hdl.handle.net/10289/9595
  7. The Divine Spirit of the Waters in Ernest Ingersoll (1928), Dragons and Dragon Lore, Payson & Clarke Ltd
  8. Ármann Jakobsson (2009), Talk to the Dragon: Tolkien as Translator, Tolkien Studies, Volume 6, Issue 1, S. 27-39, http://dx.doi.org/10.1353/tks.0.0053
  9. Paul und Karin Johnsgard (1982), Dragons and Unicorns - A Natural History, St. Martin's Press (1992), ISBN 978-0-312-08499-8
  10. 10,0 10,1 Forgotten Realms Wiki: Draconic Language
  11. 11,0 11,1 Elder Scrolls Wiki: Dragon Language
  12. 12,0 12,1 Pamela Wharton Blanpied (1980), Dragons, an Introduction to the Modern Infestation, Warner Books, ISBN 978-0446512053
Advertisement