Cover einer modernen Ausgabe von Ignaz Zingerles Sagen aus Tirol. Ursprünglich stellt die Illustration den Jabberwocky dar.
Im Lechtal in Tirol und Bayern gibt es verschiedene Sagen von Seedrachen, die damit drohen, Dörfer zu zerstören.
Sagen[]
Der Drach im Seealpsee[]
Der Sage nach lebt im Seealpsee ein schlafender Drache. Dieser soll schlafen bis das Oberstdorfer Fest (Patrozinium), das immer am Johannistag stattfindet, auf den Fronleichnamstag fällt. Dann wird der Drache die Felswände, die das Oytal vom See trennen, durchbrechen, und Oberstdorf wird überflutet[1].
Drachen in Elbigenalp[]
Im nahegelegenen Elbigenalp im Lechtal (Tirol) gibt es eine sehr ähnliche Sage. Laut dieser soll ein Drache am Kitzbödele leben, der dort gebannt ist und auf das Dorf hinabschaut. Könnte er sich umkehren, würde der Ort zugrunde gehen. Nach einer anderen Variante lebt der Drache im Wassertal nordöstlich von Elbigenalp, und die Zerstörung würde durch das Wasser des Wassertals geschehen[2][3].
Im nahen Weiler Luxnach erzählt man sich, dass der Toserbach, der meist am 24. April aus seiner Quelle hervorbricht und am 11. November wieder versiegt, von einem Drachen verstopft und freigegeben wird[2].
Ähnliche Sagen[]
Sagen von Drachen, die Bergseen ins Tal stürzen lassen, gibt es im gesamten Alpenraum[4]. Ähnlich den Drachen im Lechtal erzählt man sich auch vom Lindwurm vom Riesachsee, dem Lindwurm im Kleinen Priel in der Steiermark und den Drachen im Geißalpsee und im Ochsenberg im Allgäu, dass diese das Werk erst in Zukunft vollbringen werden.
Quellen[]
- ↑ Der Drach im Seealpsee in K. A. Reiser (1914), Sagen, Gebräuche und Sprichwörter des Allgäus, hansebooks (2016), ISBN 978-3741108457
- ↑ 2,0 2,1 Drachen um Elbigenalp in Johann Nepomuk Ritter (1861), Deutsche Alpensagen, Inktank-Publishing (2019), ISBN 9783750101425
- ↑ Drachen im Lechtal in Ignaz Zingerle (1891), Sagen aus Tirol, hansebooks (2016), ISBN 978-3741106132
- ↑ Die Sage vom Untergange der Stadt Haidach in Dr. Paul Weitlaner (1952), Heimat Wildschönau: ein Heimatbuch, Schlern-Schriften Nr. 218, Universitätsverlag Wagner (1962)