
Der Drache von Smogorzów soll einst die Ortschaft Smogorzów (dt.: Schmograu) nahe der Stadt Namysłów (dt.: Namslau) terrorisiert haben.
Sage[]
Der Sage nach lebte in der sumpfigen Gegend um Smogorzów ein Drache, der sich von den heidnischen Anwohnern anbeten ließ. Die Menschen hatten versucht, den Drachen zu töten, jedoch stellte er sich als unverwundbar heraus. So mussten dem Drachen Menschen rituell opfern, um ihn zu besänftigen[1].
Zunächst opferte man für gewöhnlich Kriegsgefangene, doch dies genügte dem Drachen bald nicht mehr. Er verlangte nun jährlich eine Jungfrau aus der Umgebung. Diese wurde jedes Jahr durch das Los entschieden, und im Jahr 966 fiel das Los auf die Tochter des örtlichen Woiwoden (Heerführer)[1].
Zu dieser Zeit kam Gottfried in die Gegend, der später zum ersten Bischof von Breslau werden sollte. Dieser hielt dem Drachen sein Kreuz vor und rief den Namen Jesu an. Unter lautem Brüllen verendete der Drache. Dabei war ein lautes Grollen zu hören, das noch die Bewohner des nächsten Dorfes betäubte[1].
Durch diese Tat und den Einfluss des dankbaren Woiwoden konnte Gottfried viele Bürger überzeugen, sich christlich taufen zu lassen. Der Altar, an dem der Drache seine Opfer empfing, wurde zerstört und eine Kirche wurde an diese Stelle gebaut. Der Schlafplatz des Drachen hingegen wird noch heute von den Menschen gemieden und ist als Drachengrube bekannt[1].
Eine andere Sage erzählt, dass die Bewohner selbst einen Kreuzzug gegen den Drachen organisierten. Zuerst schien der Kampf chancenlos, doch dann erschien ein Mann aus Trębaczów und blies seine Trompete so laut, dass der Drache die Flucht antrat[2].
Ortsnamen[]
Der Sage nach soll Smogorzów bzw. auf deutsch "Schmograu" nach dem polnischen Wort für Drache, Smok, benannt sein.
Auch andere Ortsnamen werden mit der Sage erklärt. So soll Gluszyna (dt.: Glausche) "Betäubung" heißen, da die Menschen dort vom Grollen, das beim Tod des Drachen ertönte, betäubt wurden. Das Geräusch konnte auch noch ein Dorf weiter gehört werden, in Rychtal (dt.: Reichthal), was "die Hörenden" bedeutet[1].
Die alternative Legende erklärt u.a. die Ortsnamen Kowalowice (dt.: Schmiede), wo die Kreuzfahrer ihre Pferde beschlagen ließen und Trębaczów (dt.: Trompeter), wo der Trompeter herkam[2].
Quellen[]
- Bartłomiej Grzegorz Sala (2017), Księga smoków polskich, ISBN 978-83-7576-347-8