Drachen Wiki

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Blason ville si Ljubljana (Slovénie)

Das Stadtwappen von Llubljana

Der Drache von Ljubljana (slo. Ljubljanski Zmaj), der Hauptstadt von Slowenien, ist das Wahrzeichen der Stadt und deren Wappentier.

Legende[]

In den Sümpfen des Flusses Ljubljanica soll einst ein grausamer Drache gelebt haben, der nicht nur Fische und Wassersäuger, sondern auch diejenigen Menschen, die sein Revier betraten, erbarmungslos verschlang.

Eines Tages fuhren die Argonauten unter dem Helden Iason auf der Flucht vor Aietes über den Fluss und durchquerten das Revier des Drachen. Die Argonauten hatten zuvor das goldene Vlies gestohlen, das Aietes durch den Drachen von Kolchis hatte bewachen lassen. Begleitet wurden sie von Aietes Tochter Medea, die sich in Iason verliebt hatte.

Ljubljana Drachenbrücke

Statue des Drachen auf der Drachenbrücke in Ljubljana

Aietes sandte also seine gesamte Flotte, um seine Tochter und seinen Schatz zurückzuerlangen, über das Schwarze Meer, woraufhin Iason erst über die Donau, dann über die Save und schließlich über den Llubljanica floh und versuchte, nach Griechenland zurückzukehren. Als sie der Quelle des Flusses nahe kamen, wurde das Wasser zu seicht für die Argo, die auf Reisen über das Meer ausgelegt war. Also befahl Iason seinen Männern, das Schiff zu zerlegen und über Land bis zum Adriatischen Meer zu tragen. Da jedoch der Winter einbrach, entschlossen die Argonauten sich, zu lagern und auf besseres Wetter für ihre Unternehmung zu warten.

Während dieser Zeit wurden die Argonauten von dem Drachen angegriffen, der feuerspeiend auf sie zuflog. Der Drache steckte die Hälfte des provisorischen Dorfes der Argonauten in Brand. Auf der Flucht vor dem Monster ertranken viele oder wurden verschlungen.

Da Iason sich im Klaren war, dass sie keine Chance zur Flucht hatten, da das Zusammenbauen der Argo zu lange gedauert hätte, beschloss er den Drachen zu töten. Er baute sich ein Floß und fuhr zusammen mit Medea über den Sumpf. Woimmer sie ein Lebenszeichen, z.B. einen singenden Vogel, sahen, wechselten sie die Richtung, um den lebensfeindlichsten Teil des Sumpfes zu finden. So fanden sie eine karge Insel im Sumpf, auf der der Drache ruhte.

Wie bereits beim Drachen von Kolchis schlich sich Medea singend an den Drachen heran und schläferte ihn mit ihrer Magie oder einem Zaubertrank ein. Daraufhin versuchte Iason den Drachen zu köpfen, jedoch war sein Schwert machtlos gegen die Drachenschuppen und sogar die Augen waren zu gut geschützt um ausgestochen zu werden. Also ersann Medea einen anderen Plan, band dem Drachen das Maul mit Ketten zu und verstopfte dessen Nüstern mit den Knochen seiner Opfer, die verstreut herumlagen.

Als der Drache aufwachte und versuchte, die Menschen mit Feuer anzugreifen, konnte er sein Maul nicht öffnen und das Feuer konnte nicht entweichen. Wütend schwang der Drache sich in die Lüfte bis sein Bauch durch das Feuer, das seinem Körper nicht entkommen konnte, aufplatzte und er starb. Die Explosion konnte noch von weitem gesehen werden.

Im nächsten Frühling kehrten die Argonauten tatsächlich über die Adria zurück nach Griechenland, doch einige blieben zurück und vermischten sich mit der einheimischen Bevölkerung, so dass aus der damaligen Siedlung später die Stadt Llubljana wurde[1].

Geschichte[]

Der Drache auf dem Stadtwappen und Stadtsiegel von Ljubljana ist bereits seit der Mitte des 15. Jahrhunderts belegt. Aus dem 15. Jahrhundert stammt auch eine Petschaft in Form des Turmes, mit dem Drachen als Griff. Vermutlich besteht hier ein Zusammenhang zu der St. Georg geweihten Kapelle auf der Ljubljanaer Burg. Auch das Wappen des nicht weit entfernten Klagenfurt zeigt einen Drachen und einen Turm[2].

Die älteste Erwähnung der Drachensage stammt aus Johann Weichard von Valvasors Die Ehre dess Hertzogthums Crain (1689). Er beschreibt bereits, dass das Wappen der Stadt, schon damals ein grüner Lindwurm oder Krokodil auf einem weißen Turm, auf eine Drachentötung durch Jason zurückgeht[3][4].

Eine andere Version der Sage erzählt nur, dass der Drache einst dort lebte, wo heute der Schloßberg von Laibach ist, und heute unter diesem begraben liegt[5].

Drachenbrücke[]

Neben einigen anderen Drachendarstellungen in der Stadt und dem Stadtwappen erinnert heute vor allem die Drachenbrücke (slo. Zmajski most, historisch auch Zmajev most) an die Drachenlegende. Die Brücke überquert den Llubljanica und ist ein Wahrzeichen der Stadt. Gebaut wurde sie im frühen 20. Jahrhundert, als Ljubljana Teil von Österreich-Ungarn war, unter dem Namen Franz Josef I. Jubiläumsbrücke, jedoch benannte man sie 1919 in Drachenbrücke um[6].

Auf der Brücke befinden sich vier Drachenstatuen, die vom Architekten Giorgio Zaninović entworfen und von der Wiener Firma A. M. Beschorner gefertigt wurden. Eine der Statuen stellt den Drachen dar, der einst von Iason und Medea getötet wurde[7].

Der Legende nach sollen die Drachen ihre Schwänze bewegen, wenn eine Jungfrau die Brücke überquert. Manche Einwohner nennen die Brücke auch "Schwiegermutter"[8].

In der Populärkultur[]

  • Die Statue des Drachen war auf den Plakaten zur 2018er 20th Anniversary Farewell Europe Tour der Symphonic Metal Band Rhapsody Reunion abgebildet, obwohl die Band auf dieser Tour kein Konzert in Ljubljana spielte[9].
  • Auf einer Ausgabe des Romans Die Augen des Drachen ist die Statue des Drachen abgebildet.
  • Im Kinderbuch "Zmaji na poti – Drachen unterwegs" von Niko Kupper wird der Drache vom zum Leben erwachten Klagenfurter Lindwurmbrunnen besucht. Mit ihm reist er dann in die Postojnska Jama, um die dort lebenden Grottenolme zu besuchen.
  • Der Drache ist auch auf dem Logo des Eishockeyvereins HDD Olimpija Ljubljana zu sehen.
  • Jedes Jahr am Faschingssamstag findet in Ljubljana der Drachenkarneval statt. Neben einem Unterhaltungsprogramm für Kinder mit einer großen Drachenfigur werden auch Kostüme aus den Traditionen des Kurentovanje, Laufarija und Morostarji getragen[10].

Trivia[]

  • Der erste, der erwähnte, dass die Argonauten den Ljubljanica befuhren, war der griechische Historiker Zosimos. Dieser erwähnte im fünften oder sechsten Jahrhundert, dass die Argonauten auf dem Fluss die Gegend durchquerten, wo später das römische Militärlager Emona erbaut wurde. Emona wurde später zur Stadt Ljubljana[11].

Quellen[]

  1. Duncan Rhodes (2014), The Legend of Ljubljana’s Dragon, The Fairytale Traveler
  2. Friedrich Hans Ucik (1990), Wollnashorn und Lindwurm, Carinthia II, Band 180_100, S. 295-306
  3. Johann Weichard Freiherr von Valvasor (1689), Die Ehre des Hertzogthums Crain, Erasmus Francisci
  4. Leopold Kretzenbacher (2000), Der „Drache“ als Stadtwappen von Ljubljana/Laibach und in reicher Erzähl-Überlieferung in den mehrsprachigen Südost-Alpen, Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, Ausgabe 103, S. 195-200, ISSN 0029-9669, 0029-9668
  5. Theod Elze (1853), Die Sage vom Schloß in Laibach, Mittheilungen des historischen Vereins für Krain, VIII. Jahrgang, S. 79
  6. Kako so Ljubljančani pospravili za Habsburžani in se prikupili novim oblastnikom" /dt. Wie die Bewohner Llubljanas nach den Habsburgern aufgeräumt und ihre Autorität zurückgewonnen haben). MMC RTV Slovenija. RTV Slovenija. 10. März 2012
  7. Humar, Gorazd (September 2001). "World Famous Arch Bridges in Slovenia: The Dragon Bridge in Ljubljana (1901)". in Charles Abdunur. Arch'01: troisième Conférence internationale sur les ponts en arc Paris:. Paris: Presses des Ponts. S. 124–125. ISBN 2-85978-347-4.
  8. McKelvie, Robin; McKelvie, Jenny (2008). "What To See". Slovenia: The Bradt Travel Guide. Bradt Travel Guides. ISBN 1-84162-119-6
  9. Metal.de: Rhapsody - 20th Anniversary Farewell Tour 2018
  10. Visit Ljubljana: Traditionelle Veranstaltungen
  11. Monika Kropej (2012), Supernatural Beings From Slovenian Myth and Folktales, Scientific Research Centre of the Slovenian Academy of Sciences and Arts