
Das Wappen von Slovenske Konjice zeigt das Pferd von St. Georg
Der Drache von Konjiška war ein Drache (slv.: lintvert), der auf dem Berg Konjiška gora (dt.: Gonobitzberg) in Slowenien lebte.
Sage[]
Der Sage nach war der Berg einst hohl und enthielt einen riesigen See. In diesem lebte der Drache. Die Leute fürchteten, dass das Brüllen des Drachen den Berg aufbrechen und ihre Heimat mit dem See überfluten würde. Deshalb trafen sie ein Abkommen mit dem Drachen. Jedes Jahr wurden ihm sechs Jungfrauen geopfert, damit er sie in Ruhe lässt[1]. Eine andere Variante der Sage erzählt, dass der Drache durch eine wöchentliche Messe besänftigt werden muss, um keinen Sturm auszulösen[2].
Eines Tages fiel das Los auf Marjetica, die Tochter des regionalen Herrschers. Sie trat dem Drachen gegenüber, doch kurz bevor er sie verschlingen konnte stürmte St. Georg auf einem weißen Pferd auf den Drachen und tötete ihn. Das Blut des Drachen wurde zum Fluss Drann, der heute durch das Stadtzentrum von Slovenske Konjice (deutsch: Gonobitz) fließt. Dankbar baute der Herrscher eine Kirche, die St. Georg geweiht wurde. Das Pferd des Drachentöters wurde zum Symbol der Stadt. Der Fluss wurde mit einem Felsen eingedämmt, der nach den Opfern des Drachen Gospodična (slv. für Fräulein) genannt wurde[1].
Eine andere Version der Sage erzählt, dass der Pfarrer einmal die heilige Messe verschob. Schon bald hörte man aus dem Berg ein lautes Tosen und große Mengen Wasser flossen heraus. Diese fluteten den Markt und das ganze obere Drautal. Eilig ließ sich der Pfarrer ein Pferd bringen, das ihn in die Kirche bringen konnte. Dort stand das Wasser schon so hoch, dass er die Messe vom Pferd aus verlesen musste. Nachdem der Gottesdienst beendet war, verliefen sich die Wassermassen und der Lindwurm wurde nie wieder gesehen[3].
Hintergrund[]
Die Sage ist eine Version der Georgssage, die jedoch verändert und um viele regionale Elemente ergänzt wurde. Die Angst der Anwohner, dass der Drache den Bergsee auf ihre Heimat stürzen lässt, bezieht sich auf ähnliche Alpensagen, in denen genau dies passiert. Beispiele gibt es in Slowenien mit den Drachen von Tržič und Solčava.
Dass aus dem Blut des Drachen ein Fluss entsteht, erinnert an die Sagen des Ala von Željin und der Blitzkuhle. Vermutlich ist es ein Überbleibsel des Wasser hütenden Drachen, der auf den Chaoskampf-Mythos zurückgeht.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 sibiz: Slovenia in tales, myths and legends
- ↑ Monika Kropej (2012), Supernatural Beings From Slovenian Myth and Folktales, Scientific Research Centre of the Slovenian Academy of Sciences and Arts
- ↑ Der Lindwurm von Gonobitz in Hans von der Sann (1911), Sagen aus der grünen Mark, Leykam (1952)