
Darstellung von Johann Jakob Scheuchzer, 1723
Der Drache vom Wangserberg wurde um 1660 am Wangserberg bei Sargans in St. Gallen gesichtet.
Beschreibung[]
Der Drache wurde von Andreas Roduner, Schreiber und Fähnrich der Freiherrschaft Sax-Forstegg gesehen, als er mit einem Kameraden auf dem Wangserberg unterwegs war. Er beschrieb das Tier von ungeheurer Größe, so dass es, auf die Hinterbeine aufgerichtet, so groß wie ein Mensch war. Der Körper war ungefähr halb so lang wie ein Wiesbaum, mit rauhen Schuppen bedeckt und mit einem drei Ellen langen Schwanz. Gesicht und Ohren erinnerten an eine Katze, mit einem Haarbüschel darauf. Der Bauch war zwischen den Vorder- und Hinterbeinen mit roten Streifen gezeichnet. Obwohl das Tier sich in einer Drohgebärde aufrichtete, ließ es die beiden Männer ziehen, als sie sich von ihm entfernten[1][2][3].
Hintergrund[]
Bereits 1832 scheint die Naturforschende Gesellschaft in Zürich Zweifel an der Geschichte gehabt zu haben, da in einem Artikel angemerkt wird: "Rodüner mußte ein herzhafter Mann, oder der Drache ungewöhnlich zahm gewesen seyn, daß er den Schwanz mit dem Maaßstabe ausmessen konnte."[4]
Der Historiker Manfred Tschaikner vermutet, dass die Drachensichtung, die neben dem Drachen vom Kamor und der Schlange von Frümsen nur eine von vielen in den 1660er Jahren in Sax-Forstegg war, mit dem Hexenwahn in benachbarten Gebieten wie der Herrschaft Schellenberg und der Grafschaft Vaduz war[3].
Quellen[]
- ↑ Johann Jacob Wagner (1680), Historia naturalis Helvetiae curiosa, Lindinner, S. 245-254
- ↑ Johann Georg Sulzer (1746), Johann Jacob Scheuchzers Natur-Geschichte des Schweizerlandes: sammt seinen Reisen über die schweitzerische Gebürge, Teil 2, S. 236-237, https://doi.org/10.3931/e-rara-27207
- ↑ 3,0 3,1 Manfred Tschaikner (2016), Drachen statt Hexen in der Freiherrschaft Sax-Forstegg, Werdenberger Jahrbuch, Ausgabe 29
- ↑ An die Zürcherische Jugend auf das Jahr 1832, Naturforschende Gesellschaft, Band XXXIV