Der Drache vom Glärnisch ist ein unbekanntes Tier, das 1717 auf dem Berg Glärnisch im Kanton Glarus gesichtet wurde.
Sichtung[]
Die Sichtung ist überliefert in Johann Jakob Scheuchzers Ouresiphoitēs Helveticus. Scheuchzer berichtet von einem Joseph Scherer aus Näfels, welcher am Fuß des Glärnisch, etwa eine Stunde von Glarus entfernt das Tier sichtete. Es hatte einen Katzen-Kopf mit daraus hervorragenden Augen und vier Beine. Der Körper maß ca. einen Schuh und der Schwanz einen weiteren. Vom Bauch hing etwas herunter, das an Brüste erinnerte. Der Körper war bunt geschuppt[1].
Scherer durchstach das Tier mit einem Stock, wodurch er merkte, dass der Körper weich und voll von giftigem Blut war. Ein Tropfen davon traf ihn am Bein, welches anschwoll und einen Monat lang nicht verheilte[1].
Scheuchzer bat den befreundeten Pfarrer Tschudi aus Schwanden, Scherer nach den Knochen des Tieres zu befragen. Im April 1718 schickte Tschudi Scheuchzer einige Knochen, welche dieser danach aufbewahrte. Außerdem erhielt er durch den Pfarrer die Briefe des Schulmeisters Steinmüller, welcher von einer großen Art von Eidechsen berichtete, die auf der Alpweide Roßmalt zu finden seien[1].
Hintergrund[]
Die Beschreibung des giftigen Blutes, welches den "Drachentöter" verletzt, ohne dass er den Drachen berühren muss, erinnert an Drachentöter-Sagen wie die von Heinrich von Winkelried (welche Scheuchzer ebenfalls im gleichen Buch beschrieb). Anders als Scherer starben die meisten Drachentöter in solchen Sagen an dem Blut. Die älteste bekannte Version stammt aus Plinius Beschreibung des Basilisken.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 Johann Georg Sulzer (1746), Johann Jacob Scheuchzers Natur-Geschichte des Schweizerlandes: sammt seinen Reisen über die schweitzerische Gebürge, Teil 2, S. 233, https://doi.org/10.3931/e-rara-27207