Drachen Wiki

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Die zwei Fischersöhne ist ein Märchen aus Bozen, Südtirol.

Handlung[]

Ein Fischer lebte mit seiner Frau und seinen zwei Söhnen an einem See. Als die Söhne volljährig waren riet er ihnen, in die Welt hinauszuziehen und ihr Glück zu finden. Doch sie sollen auch wieder heimkehren, damit er seine alten Tage mit ihnen verbringen kann. So machten die beiden Söhne sich auf den Weg. Bald kamen sie an eine Weggabelung und beschlossen, sich aufzuteilen. Der Jüngere ging nach links und der Ältere nach rechts. Zuvor steckten sie aber ihre Messer in einen alten Baum, der an der Weggabelung stand. An deren Zustand könnten sie erkennen, wie es dem anderen gerade ginge[1].

So kam der ältere Bruder in eine Stadt, in der alle Häuser schwarz behangen und alle Menschen schwarz bekleidet waren. Er fragte einen alten Mann, warum alle in Trauer seien, und erfuhr, dass der Drache im See neben der Stadt jeden Monat zwei Lämmer und eine Jungfrau als Opfer verlangte. Inzwischen hatte er alle Jungfrauen der Stadt gefressen und nur noch die Königstochter war übrig, die morgen zum Opfer des Drachen werden sollte. Deshalb hatte der König demjenigen, der den Drachen erlegt, den Thron und seine Tochter versprochen, doch niemand traute sich eine solche Aufgabe zu[1].

Doch der Fischersohn erkundigte sich nach dem Schlafplatz des Drachen und erfuhr, dass die Opfer in einer Kapelle am See dargebracht werden. Er sah in der Situation eine Chance, seinen Mut unter Beweis zu stellen. Also ging er am nächsten Morgen früh mit Lanze und Schwert bewaffnet zu der Kapelle und versteckte sich dahinter. Die Prinzessin kniete bereits in dem Gotteshaus und wartete auf den Drachen. Da hörte er ein Plätschern im See und sah den Drachen heranschwimmen. Kaum war dieser an Land gekommen, sprang der Bursche hervor und rammte ihm seine Lanze in den Leib. Als dieser unter Schmerzen nach im schnappte stach er mit dem Schwert in den Rachen der Kreatur und nach einigen Zuckungen verendete diese[1].

Er fand die Prinzessin vor Schrecken bewusstlos in der Kapelle vor, weckte sie und erklärte ihr was er getan hatte. Als sich die Kunde in der Stadt verbreitete wurde ein großes Fest gefeiert und der Fischersohn heiratete die Prinzessin. Sie lebten einige Zeit glücklich und er regierte als König weise und gerecht über die Stadt. Doch als er eines Abends mit Freunden zusammensaß sah er zufällig zum Fenster hinaus und sah ein helles Licht im Wald verschwinden. Auf seine Nachfrage erklärten die Freunde ihm, dass niemand weiß was es mit dem Licht auf sich hat, da niemand, der ihm in den Wald gefolgt war, je zurückgekehrt ist[1].

Dennoch bestand er darauf, das Rätsel zu ergründen und ritt in den Wald, begleitet von seinem Hund. Je tiefer er in den dunklen Wald ritt, desto heller wurde das Licht. Bald kam er an ein großes Schloss, doch das Licht war erloschen. Als er klopfte öffnete eine alte Frau ihm und er fragte, ob er hier übernachten dürfe. Doch die Alte musste zuerst ihren Herrn fragen. Der König solle so lange auf der Bank warten. Kurz darauf ließ sie ihn ein und schlug dann mit einer Peitsche dreimal auf einen Stein. Da wurden der König sowie sein Hund und Pferd zu Stein. Zurück in der Stadt wartete man sehnsüchtig auf ihn, doch irgendwann gab man die Hoffnung auf, dass der König jemals wiederkehren würde[1].

Inzwischen hatte der jüngere Bruder eigene Abenteuer erlebt und sich ein gutes Schwert erobert. So beschloss er, nach Hause zurückzukehren. An der Weggabelung sah er, dass das Messer seines Bruders rostig war. Sogleich machte er sich auf dem Weg, um ihn zu retten. Bald kam er selbst an die Stadt, die erneut in Trauer war. Man erzählte ihm, dass der geliebte König in den Wald geritten und seither nicht zurückgekehrt war, wie alle anderen vor ihm[1].

So folgte auch der jüngere Bruder dem Licht und kam an das Schloss im Wald. Auch ihm öffnete die alte Frau, doch er wollte nicht warten, bis sie den Herrn gefragt hatte. Er drohte ihr mit dem Schwert und sie willigte ein, den König wiederzubeleben. Sie schlug wieder dreimal mit der Rute auf den Stein. Beim ersten Schlag erwachte der Hund, beim zweiten das Pferd und beim Dritten der König selbst, den der junge Fischersohn nun als seinen Bruder erkannte. Unter Jubel kehrten sie in die Stadt zurück[1].

Ähnliche Märchen[]

Das Märchen entspricht in seinen Motiven Typ 303 im Aarne-Thompson-Index, Die zwei Brüder. Mit Geschwind wie der Wind, Pack-an, Eisenfest, Der Drache (Groome No. 42), Die drei Hunde und Der Kaufmann teilt es auch das Motiv der trauernden Stadt, die von einem Drachen bedroht wird.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 Die zwei Fischersöhne in Ignaz und Joseph Zingerle (1911), Kinder- und Hausmärchen aus Tirol, Schwick
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