Drachen Wiki
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The-three-Dogs

Abbildung von Henry Justice Ford, 1892

Die drei Hunde ist ein deutsches Märchen. Es wurde u.a. in Ludwig Bechsteins Deutsches Märchenbuch, Ruth Manning-Sanders A Book of Dragons und Andrew Langs The Green Fairy Book gesammelt, wobei letzterer die Brüder Grimm als Quelle angibt.

Geschichte[]

Ein Schäfer vererbt seinen beiden Kindern ein Haus und drei Schafe. Die beiden sollen nach eigenem Wunsch unter sich aufteilen. Die Tochter nimmt das Haus, der Sohn hingegen wünscht die drei Schafe und möchte losziehen und sein Glück finden.

Unterwegs trifft er einen Fremden, der ihm gegen die drei Schafe drei Hunde tauscht. Die Hunde heißen „Bring Speisen“, „Zerreiß‘n“ und „Brich Stahl und Eisen“. Zum Test bat er „Bring Speisen“, ihm Essen zu bringen, was der Hund prompt tat.

Auf seinen Reisen kam er in eine Stadt in schwarzen Trauerfarben. Er erfuhr, dass ein Drache jedes Jahr eine Jungfrau als Tribut verlangte. Das Los dieses Jahr war auf die Prinzessin gefallen.

Der Mann ging los und hetzte „Zerreiß‘n“ auf den Drachen. Der Hund verschlang den Drachen bis auf die Zähne, die der Mann einsteckte. Die Prinzessin bot ihm an, ihn zu heiraten. Jedoch wollte er zuerst etwas von der Welt sehen und versprach, in drei Jahren zurückzukehren.

Auf dem Rückweg drohte ihr ihr Kutscher, sie zu töten, wenn sie nicht angab, dass er den Drachen getötet habe. Sie tat es, und der König versprach dem Kutscher ihre Hand. Jedoch müsse er ein Jahr warten, da die Prinzessin noch zu jung sei.

Nach einem Jahr bat sie ihren Vater, die Hochzeit noch ein weiteres Jahr zu verschieben, und nach diesem noch um ein weiteres. Nach insgesamt drei Jahren wurde der Hochzeits-Termin festgelegt.

Der Held kehrte zurück, doch als er sich als Drachentöter vorstellte, wurde er einkerkert. Er rief „Brich Stahl und Eisen“, der die Gitterstäbe der Zelle durchkaute und ihn befreite. Dann ließ er sich von „Bring Speisen“ Essen holen.

Der Hund lief zum Schloss, wo die Prinzessin ihn erkannte und ihm ihr Taschentuch mitgab. Sie erzählte ihrem Vater die Wahrheit und dieser sandte einen Diener, um dem Hund zu folgen. Der Hund führte ihn zum wahren Drachentöter, der mit den Zähnen beweisen konnte, dass er es war.

Der Kutscher wurde eingesperrt und der Held heiratete die Prinzessin. Nach einiger Zeit dacht er an seine Schwester und ließ nach ihr schicken. Daraufhin erschienen die Hunde vor ihm. Sie sagten, dass sie darauf gewartet hätten, dass er sich an seine Schwester erinnert. Dann wurden sie zu Vögeln und flogen davon.

Ähnliche Märchen[]

Das maltesische Märchen Der siebenköpfige Drache hat beinahe die gleiche Handlung wie "Die drei Hunde". Ebenfalls sehr ähnlich ist "Der Drachentöter" aus Estland[1]

Das Motiv des Helden, der den Drachen tötet und dies beweisen muss, ist häufig in Märchen. In Die zwei Brüder oder "Tristan und Isolde" kann der Held jedoch mit der Zunge statt mit den Zähnen des Drachen seine Behauptung beweisen. Die Zähne werden jedoch im Schāhnāme von Goštāsp als Beweis verwendet.

Mit "Die zwei Brüder" hat das Märchen auch das Motiv gemein, dass der Held von Tieren begleitet wird, die ihm beim Töten des Drachen und Beweisen seiner Legitimität behilflich sind. Außerdem ist die Handlung von Geschwind wie der Wind, Pack-an, Eisenfest sehr ähnlich, auch hier haben die Hunde Namen gemäß ihrer Fähigkeiten und helfen dem Helden, eine Stadt in Trauer von einem Drachen zu befreien, bevor er die Prinzessin verschlingen kann. Die drachentötenden Tiere spielen auch in Janni und die Draken, Der Drachentödter und Von den Räubern und der Prinzessin, die einem Drachen versprochen war eine Rolle. Auch manche Drachentöter in Sagen werden von Hunden unterstützt, z.B. in Bisterne und Nunnington[2].

Das Motiv der Prinzessin, die die neuste in einer Reihe von ausgelosten Opfern für einen Drachen sind, ist sehr alt und kommt bereits in der altgriechischen Sage um Perseus und Ketos vor. Auch außerhalb Europas ist es bekannt, z.B. in der jukagirischen Sage über den Meeresgeist. Über die Sage von St. Georg fand es weite Verbreitung in Europa und kommt in der Form, dass der Held in eine trauernde Stadt kommt und dort zum König wird, nachdem er die Prinzessin rettet, in vielen Märchen vor, z.B. Die zwei Fischersöhne, Die Ritter vom Fisch, Von dem, der den Lindwurm mit sieben Köpfen tödtete[3], Die beiden Geschwister und die drei Hunde, Der Drache (Groome No. 42), "Die zwei Brüder" oder "Geschwind wie der Wind, Pack-an, Eisenfest".

Quellen[]

  • Die drei Hunde in Ludwig Bechstein (1845), Deutsches Märchenbuch, Georg Wigand (1857)
  • The Three Dogs in Andrew Lang (1892), The Green Fairy Book
  • XXXIV. Der siebenköpfige Drache in Hans Stumme (1904), Maltesische Märchen. Gedichte und Rätsel in deutscher Übersetzung, Leipziger Semitistische Studien, Band 1, Heft 5, J.C. Hinrichsche Buchhandlung, S. 88-90.

Einzelnachweise[]

  1. William Forsell Kirby (1895), The Hero of Esthonia: pt. II, Esthonian folk-tales III-XIV. pt. III. Esthonian ballads, Nimmo, S. 6-7
  2. Joanne Freimuth (1981), A comparative Study of the Beowulf Dragon Fight and Twelve Dragon Battles of Norse, German, Celtic and English Legend, Masters Thesis, McGill University
  3. Einleitende Bemerkungen über den Inhalt der Sammlung in Hans Stumme (1904), Maltesische Märchen. Gedichte und Rätsel in deutscher Übersetzung, Leipziger Semitistische Studien, Band 1, Heft 5, J.C. Hinrichsche Buchhandlung, S. 88-90
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