Die drei Federn des Drachen ist ein Märchen aus Schwaben.
Handlung[]
Das Märchen handelt von einem zum Tode verurteilten Mann, der den König um Gnade anfleht. Der König trägt ihm auf, auf den Glasberg zu gehen und den Drachen zu fragen, warum seine Tochter immer krank sei und wo sich der Schlüssel zur Schatzkammer befände. Auf dem Weg kam er an ein tiefes Wasser und fragte einen Fährmann, ihn hinüberzufahren. Dieser bat ihn, wenn er schon zum Glasberg unterwegs sei, den Drachen zu fragen, wieso der Fährmann immer hin und her fahren muss[1].
Oben auf dem Glasberg fand er ein Haus und darin eine alte Frau, die ihn vor dem Drachen warnte, der ihn töten würde. Der Mann erzählte ihr aber von seinen Fragen und dass es ihm einerlei sei, ob er durch den Drachen oder den Henker sein Leben verliere, weshalb er sein Glück versuchen würde. Da hatte die Frau Mitleid mit ihm und beschloss ihm zu helfen. Sie versteckte ihn hinter ihrem Bett und gebot ihm, gut aufzupassen, was der Drache spricht[1].
Als der Drache abends nach Hause kam, roch er das Menschenblut. Doch die Frau beruhigte ihn, dass der Geruch noch vom Vortag stammen würde. Bald legten der Drache und die alte Frau sich schlafen und die sie zupfte ihm eine Feder aus. So erwachte er und sie entschuldigte sich, dass sie es im Traum getan hätte, weil sie von der kranken Tochter des Königs geträumt hatte. Der Drache sagte also, dass die Tochter nur gesund würde, wenn sie ihren ersten Geliebten heiraten würde[1].
Kaum war er wieder eingeschlafen, zupfte sie die nächste Feder aus. Diesmal erzählte sie, von dem Schlüssel zur Schatzkammer des Königs geträumt zu haben, und der Drache wusste, dass dieser im Sofa eingenäht worden war. Nach der dritten Feder erzählte sie vom Fährmann, der mit seiner Arbeit unzufrieden war, und der Drache schlug vor, doch einen seiner Fahrgäste im Schiff zurückzulassen und den fahren zu lassen. Danach ließ sie ihn schlafen, und morgens flog er wie jeden Tag fort. Da holte sie den Mann hinter dem Bett hervor, stellte sicher dass er sich alle Antworten gemerkt hatte und gab ihm die drei Federn als Glücksbringer[1].
Der Mann kehrte nach Hause zurück und nachdem der Fährmann ihn übergesetzt hatte, teilte er ihm den Vorschlag des Drachen mit. Zuhause überbrachte er dem König die anderen Antworten des Drachen, und beide bewahrheiteten sich. Der Mann wurde freigesprochen und durch das Glück, das ihm die Drachenfedern brachten, war er bald ein reicher Mann[1].
Ähnliche Märchen[]
Das Märchen hat große Ähnlichkeiten mit Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. Dieses wurde erstmals von den Brüdern Grimm verschriftlicht, die daneben noch andere Versionen gesammelt haben. Diese Versionen ersetzen den Teufel oder Drachen durch einen Phönix[2] oder Greif[3]. Andere Varianten des Motivs, die Drachen beinhalten, sind Von dem, der den Lindwurm mit sieben Köpfen tödtete, Die Drachenfedern und Der Teufel und seine Großmutter.
Das Motiv des Helden, der unterwegs gebeten wird, am Ziel seiner Reise Ratschläge für verschiedene Probleme zu erfragen, kommt auch in dem mongolischen Märchen Der Lohn der Freundschaft vor.
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 73. Die drei Federn des Drachen in Ernst Meier (1852), Deutsche Volksmärchen aus Schwaben, C.P. Scheitlin
- ↑ 75. Vogel Phönix in Jacob und Wilhelm Grimm (1812), Kinder- und Haus-Märchen Band 1, 1. Auflage, Realschulbuchhandlung
- ↑ 165. Der Vogel Greif. in Jacob und Wilhelm Grimm (1837), Kinder- und Haus-Märchen Band 2, 3. Auflage, Dieterichische Buchhandlung