Drachen Wiki

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Die drei Federn des Drachen ist eine Sage aus Niedersachsen.

Handlung[]

In einem Schloss tief im Wald leben drei Prinzessinnen und ein Prinz. Diese waren verwünscht, genau wie alle Diener und die Tiere des Waldes. Nur ein Jüngling, der rein und tugendhaft war und noch nie eine Frau berührt hatte, könne sie erlösen. Viele hatten es schon versucht, waren aber unrein und verloren ihr Leben. Eines Tages verlief sich ein Knecht im Wald und kam schließilch müde und hungrig an das Schloss. Dort war alles unheimlich ruhig, und so ging er hinein und fand im ersten Zimmer, das er betrat, einen Tisch mit Brot und Wein darauf vor. Er schenkte sich ein Glas Wein ein und trank es aus, doch sofort war die Flasche wieder voll. Er trank noch mehrere Gläser, doch die Flasche füllte sich immer wieder[1].

Im zweiten Zimmer war die Einrichtung schöner als im ersten, und der Tisch war reich mit Speisen gedeckt. Doch egal wie viel er davon aß, es blieb immer genau so viel übrig wie zu Beginn auf dem Tisch stand. So ging er ins dritte Zimmer, ins vierte usw., bis er im sechsten Zimmer eine Treppe in ein unterirdisches Gemach fand. Dort unten saßen die drei Prinzessinnen, von denen die mittlere die schönste war. In der Kammer daneben war der Prinz. Der Knecht fragte die drei, was es mit alledem auf sich hat, doch erhielt erst beim dritten Mal eine Antwort. Die mittlere Prinzessin offenbarte ihm, dass nur er sie erlösen könne. Dazu müsse er zum gläsernen Berg gehen und drei Tage in Folge je eine Feder des dort lebenden Drachen holen. Die Frau des Drachen würde ihn dabei helfen[1].

Er ging also zum Glasberg und fand den Drachen schlafend vor, mit dem Kopf auf dem Schoß einer Frau, die ihn gerade lauste. Er erzählte ihr von seiner Aufgabe, und sie versteckte ihn hinter dem Bett und zupfte dann dem Drachen eine Feder aus, die sie ihm zuwarf. Davon erwachte der Drache und brüllte laut, bevor er feststellte, dass er Menschenfleisch riecht. Doch die Frau überzeugte ihn, dass kein Mensch da sei, und als der Drache wieder eingeschlafen war, konnte der Knecht mit der Feder verschwinden. Dies wiederholte sich am zweiten und dritten Tag, doch am dritten Tag sah ihn der Drache, als er schon den Berg hinunterlief, und setzte ihm mit großer Wut nach. Dennoch erreichte der Knecht den Fuß des Berges rechtzeitig, und der Drache konnte ihm nichts mehr anhaben[1].

Doch jede Nacht, wenn er mit einer neuen Feder in das verwünschte Schloss zurückkehrte und sich schlafenlegte, erschienen nachts zwischen elf und zwölf Uhr viele Katzen, die ihn zerbissen und zerkratzten. Doch auf Rat der Prinzessinnen ertrug er alles geduldig, und um Punkt zwölf Uhr verschwanden die Katzen und eine alte Frau salbte seine Wunden und heilte ihn so wieder. Als er mit der dritten Feder zurückkehrte, riefen die Prinzessinnen ihn zu sich und die Mittlere teilte ihm mit, dass sie zur Erlösung noch ein Bad nehmen müsste. Dabei dürfte er sie auf keinen Fall beobachten. Doch er konnte seiner Neugierde nicht wiederstehen und spähte durch das Schlüsselloch[1].

Sofort bemerkte die Prinzessin ihn und beklagte, dass der Fluch nun noch schlimmer sei als zuvor. Nun konnte sie nur noch erlöst werden, wenn er sechs Jahre lang täglich Mittags eine Stunde zu einem bestimmten Teiche gehe und dort auf die mittlere der drei Enten schösse. Dies tat er, und im sechsten Jahr gelang es ihm endlich, die Ente zu treffen. Sofort verschwanden alle drei Enten und er kehrte zum Schloss zurück, wo ihm die drei Jungfrauen entgegen kamen. Sie führten ihn zurück ins Schloss, wo nun alles wieder zum Leben erwacht war. Im Schloss traf man Diener und in den Ställen Tiere. Der Knecht heiratete die Mittlere der Prinzessinnen und sie lebten lange glücklich und zufrieden miteinander[1].

Ähnliche Märchen[]

Hierbei handelt es sich um ein Märchen vom Typ des bekannten Der Teufel mit den drei goldenen Haaren. Manche Versionen dieses Grimm-Märchens ersetzen den Teufel durch einen Phönix[2], Greif[3] oder Drachen (Der Teufel und seine Großmutter). Daneben gibt es diverse nicht von Grimm gesammelte Varianten mit dem Drachen. Neben diesem Märchen sind das Die drei Federn des Drachen aus Schwaben, Von dem, der den Lindwurm mit sieben Köpfen tödtete aus Sizilien und Die Drachenfedern aus dem Zillertal.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 2. Die drei Federn des Drachen in Georg Schambach, Wilhelm Müller (1855), Niedersächsische Sagen und Märchen, Vandenhoeck und Ruprecht
  2. 75. Vogel Phönix in Jacob und Wilhelm Grimm (1812), Kinder- und Haus-Märchen Band 1, 1. Auflage, Realschulbuchhandlung
  3. 165. Der Vogel Greif. in Jacob und Wilhelm Grimm (1837), Kinder- und Haus-Märchen Band 2, 3. Auflage, Dieterichische Buchhandlung