Die beiden Geschwister und die drei Hunde ist ein Siebenbürgisch-Sächsisches Märchen.
Handlung[]
Das Märchen handelt von zwei Geschwistern, deren Eltern gestorben waren. Sie hatten ihnen nichts vererbt als eine Ziege und einen Hahn, und diese tauschte der Junge gegen drei Hunde, einen schwarzen, einen weißen und einen gefleckten, und eine Pfeife, mit deren Hilfe er die Hunde rufen könne. Von da an brachten diese Hunde ihnen immer Essen, das sie vom König gestohlen hatten. Doch als der König nach den Hunden jagen ließ, beschlossen die Geschwister, fortzuwandern, um sich zu schützen[1].
Bald kamen sie an eine Waldhütte, in der sie eine alte Frau trafen. Von dieser erfuhren sie, dass in dem Haus zwölf Räuber leben, die die Kinder umbringen würden. Also ließ der Junge die drei Hunde an den Hauseingängen Wache stehen. Als nun sechs Räuber heimkamen, wollte die alte Frau hinaus, um sie zu warnen, aber der gefleckte Hund hielt sie davon ab. Der schwarze Hund tötete alle sechs Räuber. Später kamen sechs weitere, und wieder griff der schwarze sie an, aber diesmal überlebte einer der Räuber, ein junger Kaufmann. Unbemerkt vom schwarzen Hund schleppte er sich ins Haus, wo der weiße ihn zu Boden riss[1].
Als die Räuber so unschädlich gemacht waren, musste die Räubergroßmutter den Kindern die Schatzkammer der Räuber zeigen, in der ein großes Schwert an der Wand hing, das in seiner Scheide hüpfte. Dieses nahm sich der Junge. Im Keller fanden sie die Leichen der früheren Oper der Räuber und zwangen die Großmutter, die Leichen der Räuber dorthin zu schleppen. Unbemerkt sperrte sie auch den halbtoten Kaufmann in die Kammer[1].
Als der Junge am nächsten Tag mit dem schwarzen Hund hinausging, um sich in der Gegend umzusehen, pflegte die Alte den Kaufmann gesund. Sie überredete die Schwester, ihn zu heiraten und ihren Bruder umzubringen. Doch zunächst müssten sie die Hunde loswerden. Dazu sollte sie sie einzeln in die Kammer schicken, um Mehl zu holen, dann würde die Alte sie dort einsperren. Als der Junge nach Hause kam, wunderte er sich über das veränderte Verhalten der Schwester. Nachdem alle drei Hunde in der Kammer eingesperrt waren, begann er sie zu suchen und bließ dabei seine Pfeife. Schon zersprang die Kammertür und die Hunde kamen heraus. Als er in die Hütte zurückging, griffen der Kaufmann und die Schwester ihn an, doch mit dem Schwert konnte er den Kaufmann köpfen. Danach tötete er die Alte und sperrte die Schwester dann mit den Leichen in den Keller, wo sie festsitzen sollte, bis sie den Kaufmann aufgegessen hatte<[1].
Der Junge zog dann mit seinen drei Hunden fort und kam in eine trauernde Stadt. Ein Wirt erzählte ihm von einem siebenköpfigen Drachen, dem jedes Jahr eine Jungfrau geopfert werden müsse. Dieses Jahr war die Königstochter an der Reihe. Als diese zum Drachen gebracht wurde, folgte der Junge der Kutsche, konnte sie aber einholen und kam zuerst an. Kurz nach der Prinzessin kam auch der Drache an und das hüpfende Schwert schlug ihm sofort alle sieben Köpfe ab. Doch im Todeskampf schlug er mit dem Schweif um sich und traf den Jungen, der wie tot umfiel, bevor die Hunde ihn endgültig töteten[1].
Die Prinzessin und die Hunde weinten um den toten Jungen, doch bald erinnerten die Hunde sich an den Topf, mit dem die Alte den Kaufmann gesund gepflegt hatte, und der weiße und gefleckte mussten diesen holen. Mithilfe der Salbe darin erweckte die Prinzessin den Jungen zum Leben und versprach ihm, ihn zu heiraten. Doch der Junge wollte ihre Treue prüfen und beschloss, in die Welt zu ziehen und ein Jahr und einen Tag lang fortzubleiben, bevor er sie heiratet. Sie schnitt ihren Namen aus ihrem Taschentuch und gab ihn dem Jungen als Erinnerung, außerdem legte sie jedem der Hunde ein Seidenband um den Hals. Der Junge schnitt den Drachenköpfen noch ihre Zungen ab und ging dann fort[1].
Als der Kutscher zurückkam, zwang er die Prinzessin, ihn als Drachentöter auszugeben. Mit den Drachenköpfen konnte er dem König seine Behauptung beweisen und der König wollte sofort eine Hochzeit einberufen. Doch die Prinzessin bat noch um ein Jahr Aufschub, was der König gewährte. Nach dieser Zeit kam der Junge in die festlich geschmückte Stadt und erfuhr vom Wirt von dem "Drachentöter" und der Hochzeit. Enttäuscht von der Untreue der Prinzessin behauptete er, er würde von der Hochzeitstafel essen am Ende werde er selbst vom König mit vier weißen Hengsten zum Hochzeitsmahl geführt werden. Der Wirt glaube ihm nicht und verwettete all sein Geld dagegen[1].
Am Hof ließ der Junge die Hunde das Essen der Königstochter stehlen, wodurch sie erkannte, dass ihr Retter gekommen sei. Doch der König war wütend über die diebischen Hunde und ließ deren Herren suchen. Doch die Hunde besiegten alle Soldaten, die der König nach dem Jungen schickte, und dieser verlangte vom König, ihn persönlich mit vier weißen Hengsten abzuholen. Als der König zunächst nur einen Minister mit zwei Pferden schickte, wurde dieser abgewiesen, und schließlich überredete die Prinzessin den Vater, den Anforderungen nachzukommen, wodurch der Junge die Wette mit dem Wirt gewann. Doch großzügig gab er ihm sein ganzes Geld wieder zurück[1].
An der Hochzeitstafel setzte der Junge sich zum Brautpaar und fragte den Bräutigam: "Was verdient der, welcher den König auf das schändlichste betrügt!?" Der Kutscher entgegnete: "Der verdient, daß man ihn an den Schweif eines wilden Pferdes binde und durch die Stadt schleife." Da gab der Junge sich als Drachentöter zu erkennen und konnte dies mit den Drachenköpfen bezeugen. Der Junge zeigte allen, dass keine Zungen darin waren, und der Bräutigam behauptete, Drachen hätten keine Zungen. Da holte der Junge die Drachenzungen hervor, die perfekt in die Münder der Köpfe passten. Als der Junge auch noch den Namen aus dem Taschentuch und die Halsbänder der Hunde vorzeigte, erzählte die Prinzessin die ganze Wahrheit. Da ließ der König den Kutscher von einem Pferd durch die Stadt schleifen, wie er es selbst bestimmt hatte[1].
Der Junge heirate die Prinzessin und als der alte König gestorben war, herrschte er weise und gerecht. Doch er hatte inzwischen seiner Schwester verziehen und ging mit den Hunden zu ihr ins Waldhaus. Sie hatte inzwischen alle Toten gegessen bis auf den Kaufmann, da sie lieber sterben würde als dies zu tun. Der Junge machte sie zum ersten Hoffräulein, doch sie hatte ihm die Strafe noch nicht verziehen und stellte ein Messer in sein Bett, an dem er sich tödlich verletzte, als er sich schlafen legte[1].
Am nächsten Tag fand man den toten König, und da die Schwester aus der Stadt geflohen war, war man sich sicher, dass sie die Mörderin war. Doch die Hunde holten den Topf mit der Salbe und belebten ihn wieder. Nun ließ der König die Schwester erneut in das Waldhaus sperren, wo sie neben der Leiche des Kaufmannes verhungerte. Die Hunde aber traten vor dem König und baten ihn, sie zu enthaupten, da sie ihm nun nichts mehr nützen könnten. Zunächst weigerte er sich, doch schließlich konnten sie ihn überreden und er nahm sein Schwert, um alle drei zu köpfen. Sofort verwandelten sie sich in Königssöhne, dankten ihm für ihre Erlösung und zogen fort in ihre Heimat[1].
Ähnliche Märchen[]
Ein sehr ähnliches Märchen ist Von den Räubern und der Prinzessin, die einem Drachen versprochen war aus Litauen, das die selbe grobe Handlung und viele ähnliche Motive hat. Jedoch töten die Tierhelfer des Jungen hier die Schwester, wodurch die Rache-Episode am Ende fehlt. Der erste Teil erinnert außerdem an Der Drachentödter aus der Bukowina, Florianu aus Rumänien und Janni und die Draken aus Epirus.
Das Motiv der Tierhelfer erinnert an Die drei Hunde und Geschwind wie der Wind, Pack-an, Eisenfest, wo es ebenfalls Hunde sind, oder Die zwei Brüder, welches wie die oben genannten Märchen andere Tiere beinhaltet.
Die Motive der geopferten Prinzessin und der trauernden Stadt sind typische Elemente von Drachentöter-Märchen, die durch die Sage von St. Georg in Europa populär wurden. Dass der Drachentöter sich mit den Zungen beweisen muss, kommt ebenfalls in Die zwei Brüder vor, aber auch bei Tristan und Isolde, Pollard Brawn, Wolfdietrich und vielen weiteren Sagen und Märchen.