Die Schlangenkönigin von Klingewalde ist eine Sage aus Görlitz in Sachsen.
Sage[]
Der Sage nach ruhte sich der Junker von Klingewalde einst auf der Jagd unter einer Eiche aus. Da sah er, wie aus dem Wasser eine wunderschöne grüne Schlange kroch, mit einer Krone mit einem Rubin darin auf dem Kopf und den Augen einer Jungfrau. Sofort verliebte er sich in die Schlangenkönigin, doch als er sie ergreifen wollte, verschwand sie im Wasser. Von da an kam er jeden Mittag an den Baum, um die Schlangenkönigin im Wasser zu beobachten[1].
Eines Tages offenbarte sie ihm, dass er sie erobern könne, indem er mit einem weißen Pferd und einem weißen Tuch in der Hand über den Bach springt. So kam er am nächsten Tag auf einem weißen Ross geritten, mit einem weißen Tuch in der Hand, und sah die Schlangenkönigin in menschlicher Gestalt am anderen Ufer stehen. Doch als er Anlauf nahm, um den Sprung über den Bach zu wagen, begannen überall um ihn herum Schlangen zu zischen und das Pferd zu verfolgen. Gerade als er das Ufer erreicht hatte, umzingelten die Schlangen das Pferd. Dennoch setzte er zum Sprung an, doch noch in der Luft wurde das Pferd von den Schlangen übermannt und versank samt dem Reiter in den Fluten[1].
Später fanden seine Diener seine Leiche und errichteten ihm ein steinernes Denkmal am Ufer[1].
Ähnliche Sagen[]
Sagen über Krönleinschlangen und Schlangenkönigen, die auf dem Kopf eine wertvolle Krone tragen, sind im deutschsprachtigen Raum häufig. Auch das weiße Tuch spielt in diesen Sagen oft eine Rolle. Dass eine solche Schlangenkönigin auch eine menschliche Gestalt besitzt kommt auch in der Sage der Schlangenkönigin aus der Schweiz vor.
Die Verfolgung des Reiters durch die Schlangen kommt auch in der Sage des Schlangenkönigs von Lübbenau vor, hier gelingt der Sprung dem Reiter jedoch. In einer dänischen Sage muss der Riese Givmanden durch sieben Gemeinden vor einem Drachen fliehen und schafft dies knapp, während seine Familie erwischt wird.