Drachen Wiki

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Der dreizehnte Sohn des Königs von Erin (en.: The Thirteenth Son of the King of Erin) ist ein irisches Märchen. Es wurde vom Folkloristen Jeremiah Curtin gesammelt und 1890 veröffentlicht.

Handlung[]

Der König hatte dreizehn Söhne. Als er eines Tages einen Schwan mit dreizehn Küken sah, beobachtete er, dass das Tier eines der Küken verstoßen hatte. Er fragte einen weisen Mann, woran dies liegt, und dieser offenbarte ihm, dass jedes Wesen, das dreizehn Kinder hat, das dreizehnte dem Himmel (ga.: Diachbha) überlassen soll. Um zu entscheiden, welchen seiner dreizehn Söhne er dem Himmel überlassen würde, sollte der König an diesem Abend, wenn die Söhne heimkommen, den letzten der ankommt nicht zur Tür hereinlassen. Das Los traf den Ältesten, Seán Ruadh, welcher noch um Kleidung fragte und damit und mit einem schwarzen Pferd, das schneller als der Wind laufen konnte, fortgeschickt wurde[1].

Eines Tages zog er sich arme Kleidung an und traf auf einen König, der ihn einstellte, um seine Kühe zu hüten. Außerdem offenbarte der König ihm, dass eine Seeschlange (ga.: Urfeist) alle sieben Jahre eine Prinzessin verlangte, und dieses Jahr seine Tochter an der Reihe war[1].

Seán hütete die Kühe auf dem Land von drei Riesen, die in der Nähe lebten, und kämpfte jeden Tag gegen einen davon. Sie versprachen ihm ihre Schwerter aus Licht und ihre Pferde, wenn er sie verschonen würde, doch er tötete sie alle und erhielt die Schätze von den befreiten Haushälterinnen der Riesen. Jeden Tag gaben die Kühe mehr Milch als je zuvor[1].

Am vierten Tag ritt er in der schwarzen Kleidung und auf dem schwarzen Pferd des ersten Riesen zum Ufer, wo die Prinzessin die Seeschlange erwartete. Er bat sie, seinen Kopf in ihren Schoß legen zu dürfen, bis die Schlange erscheint, dann sollte sie ihn wecken. Sie erlaubte es ihm, doch als er eingeschlafen war, zupfte sie ihm drei Haare aus. Kurz darauf erschien die Schlange und die Prinzessin weckte ihn. Im Kampf schlug Seán der Seeschlange den Kopf ab, doch dieser wuchs sofort wieder nach. Da floh die Schlange, doch sie drohte, bald zurückzukehren[1].

Am nächsten Tag ritt er in der blauen Kleidung auf dem braunen Pferd des zweiten Riesen zum Ufer, doch als er erneut im Schoß der Prinzessin schlief erkannte sie an den Haaren, dass er ihr Retter vom Vortag war. Diesmal halbierte er die Seeschlange, doch sie wuchs wiede rzusammen und drohte, dass niemand die Prinzessin am nächsten Tag retten würde[1].

Am Tag darauf trug er das bunte Gewand des dritten Riesen mit den blauen Glasstiefeln und ritt dessen rotes Pferd. Doch die Haushälterin des Riesen warnte ihn, dass die Schlange nur besiegt werden könne, wenn man ihr einen braunen Apfel in den Rachen wirft. Er nahm den Apfel von der Haushälterin und ritt zur Prinzessin, die ihn erneut an den Haaren erkannte. Diesmal warf er der Schlange den Apfel in den Rachen, woraufhin diese zu einem Haufen Schleim zusammenschmolz. Als er wieder weg reiten wollte, packte die Prinzessin ihn am Fuß und konnte ihm einen der Stiefel ausziehen, bevor er verschwand[1].

Nachdem sich die Neuigkeiten vom Tod der Urfeist herumgesprochen haben, gaben sich viele Männer als Drachentöter aus, doch niemandem passte der gläserne Stiefel. Nachdem jeder außer dem Kuhhirten den Stiefel anprobiert hatte, sandte der König zwanzig Männer, um ihn ins Schloss zu bringen, doch er konnte sich gegen sie erwehren. Nachdem auch weitere zwanzig Männer ihn nicht bezwingen konnten, riet der Seher dem König, selbst zum Kuhhirten zu gehen. Erst als der König ihm gestattete, die Kühe unbeaufsichtigt zu lassen, kam Seán mit zum Schloss und probierte den Stiefel, der ihm passte. Die Prinzessin fiel ihm in die Arme, und nachdem man ihm erzählte, dass die anderen Männer sich als Drachentöter ausgegeben hatten, köpfte er sie alle. Danach heiratete er die Prinzessin und lebte glücklich mit ihr im Land der Riesen[1].

Ähnliche Märchen[]

Das Märchen ist ähnlich dem Roma-Märchen Der Drache, in dem der Held ebenfalls einen Riesen tötet und dessen Kleidung nutzt, um beim Kampf gegen einen Drachen unerkannt zu bleiben. Im ungarischen Märchen Wie der arme Schäfer des Kaisers Tochter gewonnen hat bezwingt der Held hingegen drei Drachen und nutzt deren Pferde und gute Kleidung, um sich vor dem Hof und der Prinzessin als jemand anderes auszugeben.

Dass ein Drachentöter zunächst unbekannt ist und sich andere als Drachentöter ausgeben möchten, bis der Held beweisen kann, dass er den Drachen getötet hat, ist ein häufiges Motiv in Märchen. Dass in dieser Variante speziell ein gläserner Schuh verwendet wird, um den echten Drachentöter zu erkennen, erinnert stark an das bekannte Märchen Aschenputtel[2].

Dass die Schlange ihren Kopf regenerieren und ihren gespaltenen Körper zusammenwachsen lassen kann, erinnert an die altgriechische Hydra von Lerna und britische Sagen, z.B. vom Lambton Worm, dem Gurt Wurm und dem Nunnington Worm.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 The Thirteenth Son of the King of Erin in Jeremiah Curtin (1890), Myths and Folk-lore of Ireland, Sampson Low, Marston, Searle, & Rivington, S. 157-174
  2. Francisco Vaz da Silva (2000), Cinderella the Dragon Slayer, Studia Mythologica Slavica III, S. 187-204, ISSN 1408-6271