Drachen Wiki
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Stock im Weg Wien Lindwurm

Eine Tafel an der Dollwiese, auf der die Legende in Kurzform zu lesen ist

Der Stock im Weg ist eine Drachensage aus Ober Sankt Veit in Wien.

Handlung[]

Im Jahr 1115 soll an einem Berghang am Rand des heutigen Lainzer Tierparks eine große Linde gestanden haben. Diese wurde als "Stock im Weg" bezeichnet, da sie weit in den Gehweg ragte.

Die Linde war hohl und beherbergte einen siebenköpfigen Lindwurm. Dieser verließ immer wieder seinen Unterschlupf, um Ziegen, Schafe und Kälber zu rauben. Auch der eine oder andere Mensch fiel dem Drachen zum Opfer.

Als einges Tages ein kleines Mädchen auf der Wiese vor dem Elternhaus spielte, verfinsterte sich der Himmel. Der Lindwurm flog heran, packte das Kind mit seinen Klauen und flog in den Wald. Es gelang der Mutter nicht, den Drachen einzuholen und sie verlor seine Spur.

Sie verirrte sich im Wald und als es dunkel wurde stellte sie fest, dass sie den Heimweg nicht mehr finden konnte. Nachdem sie einige Zeit im Wald herumgeirrt war, sah sie ein Licht durch die Bäume scheinen. Sie ging darauf zu und gelangte zu einer Einsidelei, in der ein frommer Mann namens Veit lebte. Sie erzählte ihm ihre Geschichte und bat ihn um Hilfe.

Der heilige Veit nahm sein Kruzifix und führe die Frau wieder in den Wald. Bald fanden sie den Drachen, der sich durch sein lautes Schnarchen verriet. Sie betraten die Höhle, und Veit schwang dreimal sein Kreuz über dem Drachen. Nach dem dritten Mal sanken die Köpfe des Drachen zu Boden und er starb. Nach anderen Quellen tötete er den Drachen mit Weihrauch und Weihwasser[1].

In der Höhle fand die Mutter auch ihre Tochter unversehrt vor. Veit erlangte durch diese Heldentat Bekanntheit und die Menschen begannen, ihm Geschenke zu bringen.

Nachwirkung[]

Das Gasthaus Lindwurm in Ober Sankt Veit ist nach der Sage benannt. Diese ist dort auf einer Tafel niedergeschrieben. Dabei handelt es sich um eine Nachbildung einer älteren Tafel[1].

Ähnliche Sagen[]

Weitere Sagen, bei denen Drachen in Linden leben, sind die Otternlinde bei Wurzach, die Sage vom Farum Lindorm und die Sage von Siegfried und Fafnir. Der Hintergrund der Assoziation von Drachen und Linden ist das Wort Lindwurm, das zwar ähnlich klingt wie Linde, aber etymologische nicht damit verwandt ist[2].

Quellen[]

Einzelnachweise[]

  1. 1,0 1,1 Sankt Veit und der Lindwurm, KiwiThek
  2. J. E. (1905), Über Etymologie und ihre Bedeutung für Schule und Lehrer, Pädagogische Monatshefte, Vol. 6, No. 4, S. 107-114, https://www.jstor.org/stable/30171001
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