Drachen Wiki

Du kannst dich auch bei Facebook anmelden und deine Aktivitäten bei Wikia bei Facebook teilen

<fb:login-button>Anmelden</fb:login-button>

MEHR ERFAHREN

Drachen Wiki

Der Schatz auf dem Hohenbogen ist eine Drachensage aus dem Bayerischen Wald.

Sage[]

Der Sage nach soll unter dem "Burgstall", dem Gipfel des Hohen Bogen, ein großer Schatz verborgen liegen. Nur alle hundert Jahre wird ein Mensch geboren, der in der Lage ist, diesen Schatz zu finden. Ein solcher Auserwählter war ein Hirt aus Schwarzenberg, der eines Abends, als er seine Herde eintreiben wollte, ein Rind vermisste. Er hörte es oben im Wald und ging los, um es zu holen. Da erschien vor ihm eine Jungfrau in seltsamer Kleidung, die ihm offenbarte, dass er in der Lage wäre, den Schatz zu heben und sie zu erlösen, wenn er genau ihren Anweisungen folgte. Sie wieß ihn an, um Mitternacht mit zwei Priestern zurückzukehren, die die notwendigen Beschwörungen kennen, dann werden sie den Schatz erblicken. Er solle den Schatz dann mit beiden Händen greifen, ohne sich von den Illusionen ablenken zu lassen, die der Teufel ihnen schicken würde. Sie zeigte ihm einen Ahorn-Schössling und erzählte, dass sie warten müsse, bis dieser Baum ausgewachsen sei, daraus eine Krippe gebaut würde und das Kind, das darin liegen wird, zum Mann herangewachsen war, um eine weitere Chance auf Erlösung zu erhalten[1].

So kehrte der Hirte nachts mit zwei Mönchen vom Kloster Neukirchen beim Heiligen Blut zurück, nachdem er dem Kloster einen Anteil am Schatz versprochen hatte, um die verlorene Seele zu retten. Um elf Uhr sahen sie ein helles Licht auf dem Berggipfel aufflammen und machten sich sogleich auf den Weg dort hin. Sofort flogen Eulen und Fledermäuse auf sich zu, sie wurden mit Knochen und Schädeln beworfen und ein Unwetter ließ die Bäche ansteigen bis sie bis zum Hals im Wasser standen. Doch sie ließen sich nicht beirren und stellten später fest, dass ihre Kleidung nicht einmal nass war[1].

Auf dem Gipfel gewahrten sie einen Kessel, gefüllt mit Gold. Wie von der Jungfrau angewiesen ging der Hirte vor, um das Gold zu bergen. Doch da erhob sich ein Felsbrocken und darunter kroch ein schrecklicher Lindwurm hervor. Er wickelte seinen Körper dreimal um den Gipfel und schirmte so das Gold vom Zugriff der Menschen ab. Da brach sogar die Entschlossenheit der Mönche und sie flohen schleunigst ins Tal, gefolgt von dem Hirten. Als er sich noch einmal umsah, sah er das Gold in einer Felsspalte verschwinden und vernam das siegreiche Lachen der Hölle[1].

Ähnliche Sagen[]

Das Motiv der verwunschenen Jungfrau, deren Erlösung an einen von einem Drachen bewachten Schatz geknüpft ist, kommt auch in der Sage vom verwunschenen Schloßfräulein vom Osser vor. Diese fokussiert sich jedoch mehr auf die Hintergrundgeschichte, warum das Schlossfräulein verflucht wird, und weniger auf den Versuch, den Schatz zu bergen.

Das Motiv des vom Drachen bewachten Schatzes auf dem Berg und der geisterhaften Figur, die einem Mann offenbart, dass er den Schatz heben kann, erinnert an das serbische Märchen vom Schatzgraben.

Die Vorstellung, dass aus dem Holz eines ganz bestimmten Baumes eine Wiege gebaut werden muss, in der als Kind der künftige Erlöser von einem Fluch liegt, erinnert an die Sagen vom Drachen am Heiligen Berg in Mähren und dem Weißen Wurm im Alpenraum.

Ähnlich ist auch die Sage vom Schatz im Angertal, in der ebenfalls ein Hirte nach einem sagenhaften Schatz sucht und von einer Reihe übernatürlicher Erscheinungen, darunter ein Drache, in die Flucht geschlagen wird.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 Martin Buchner (1922), Niederbayerische Sagen und Geschichten