Der Plawenner Drache ist eine Drachenlegende aus Vinschgau, Südtirol, Italien.
Sage[]
Früher gab es im Plawenner Berg einen See. Darin wohnte ein fürchterlicher Drache, dem man jedes Jahr Menschen oder Vieh zu fressen geben musste, um zu verhindern, dass er wild wurde und die ganze Gegend verwüstete. Einmal opferte ein Bauer einen Ochsen. Er hatte eine Idee. Dazu nahm er dem geschlachteten Ochsen die Eingeweide heraus und füllte ihn mit ungelöschtem Kalk, bevor er ihn zum See brachte. Nachdem der Drache den Ochsen gefressen hatte, trank er gierig Wasser. Bald zerbarst er.
Ähnliche Sagen[]
Das Töten eines Drachen, indem man ein Rind mit ungelöschtem Kalk füllt, ist ein häufiges Motiv, das bereits bei Alexander dem Großen und Rostam im persischen Königsbuch Schāhnāme vorkommt. Viele europäische Sagen enthalten auch Varianten davon, bei denen der Drache andere unverträgliche Stoffe gefüttert bekommt.
Quelle[]
- Der Plawenner Drache in Zingerle, Ignaz Vinzenz, Sagen aus Tirol, 2. Auflage, Innsbruck 1891, Nr. 237, S. 146