Drachen Wiki

Du kannst dich auch bei Facebook anmelden und deine Aktivitäten bei Wikia bei Facebook teilen

<fb:login-button>Anmelden</fb:login-button>

MEHR ERFAHREN

Drachen Wiki
Wappen Knittelfeld

Das Wappen von Knittelfeld

Der Lindwurm von Ingering ist eine Drachensage aus der Steiermark.

Sage[]

Vor langer Zeit bildeten die Gegenden Ingering, Gail, Buchschachen und Graden bei Seckau einen See, in dem es einige kleine Inseln gab. Der See war von Bergen umgeben und konnte nur in einer kleinen Schlucht abfließen, dort wo heute der Hammergraben liegt. In dem See lebte ein Lindwurm, der nicht nur Vieh beim Trinken erbeutete, sondern trotz seiner Trägheit auch an Land auf die Jagd nach Menschen ging[1].

Da ersannen die Anwohner der Gegend eine List. Sie wussten, dass der Lindwurm sich für gewöhnlich bei einem Erdwall nahe einer sehr schmalen Stelle des Sees aufhielt, die aber sehr tief war. Dorthin wurde ihm oft Nahrung gebracht, damit er die Stelle nicht verlässt. Man beschloss, an der engen Stelle Baumstämme in den See zu treiben und so einen Damm zu erbauen, der den Lindwurm vom Großteil des Sees abschnitt. Gleichzeitig häuften sie riesige Mengen an Brennmaterial um den See herum auf[1].

Danach warfen sie dem Lindwurm einen Stier vor, den dieser gierig verschlang. In dieser Zeit zündeten die Menschen das Holz um den See herum an und ließen lautes Schlachtgeschrei und das Schlagen ihrer Schwerter an ihre Eisenschilder ertönen. Erschrocken versuchte der Lindwurm zur Mitte des Sees zu schwimmen, doch der Weg war verschlossen. Da rollten die Menschen schwere Felsen von den Bergen herab auf den Wurm, der sich panisch gegen den Erdwall warf[1].

Schließlich brach der Wall und das Wasser des Sees stürzte ins Tal, wobei sie neben dem Lindwurm auch Bäume und Felsen mit sich rissen. An der Mündung des Ingeringgrabens in das Murtal ergoss sich das Wasser über Felder und Wiesen und der Lindwurm blieb betäubt liegen. Mit stacheligen Keulen (Knüttel) fielen die Menschen über ihn her bis er starb und sein Blut die Felder tränkte[1].

Etymologie[]

Der Ort, an dem der Drache starb, heißt Lind (heute ein Straßennahme in Spielberg). Die Menschen erbauten auf der Ebene eine Stadt, die sie in Erinnerung an ihre Waffen Knittelfeld nannten. Das Wappen der Stadt zeigt noch heute drei Keulen auf einem blutroten Grund[1].

Die Etymologie des Namens wird vom Historiker Dr. Otto Schinko auf das althochdeutsche Wort Chnutil zurückgeführt, das wie in der Sage Knüppel oder Knüttel bedeutet. Dies soll allerdings daran liegen, dass die Gegend von Eichen bewaldet war, die man auf "Knüppelstärke" heranwachsen ließ, bevor man sie abholzte. Knittelfeld ist also das Feld, auf dem knütteldicke Bäume stehen[2].

Manche Linguisten leiten den Namen von Knittelfeld hingegen von dem althochdeutschen Namen Hnȗtilo ab, der "freimütig" bedeutet. Unabhängig von der Herleitung kann man davon ausgehen, dass die Lindwurmsage erst später basierend auf dem Wappen entstand, als man von der eigentlichen Herkunft nichts mehr wusste[2].

Trivia[]

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 Der Lindwurm von Ingering in Hans von der Sann (1911), Sagen aus der grünen Mark, Leykam (1952)
  2. 2,0 2,1 Stadtwappen, Knittelfeld