Der Drache von Zeneggen ist eine Drachensage aus Zeneggen im Kanton Wallis.
Sage[]
Südlich von Zeneggen am Weg zwischen Visp und Stalden hauste ein Drache unter den Felsen, der vorbeigehende Wanderer anzog und verschlang. Eines Tages erwischte er dabei einen Soldaten, der gerade aus Spanien zurückgekehrt war. Dieser hatte zuvor seine Stahlrüstung mit Messern ausgestattet, wodurch der Drache, nachdem er ihn verschlungen hatte, schreckliche Schmerzen bekam. Vor Schmerz schlug er mit den Flügeln so heftig gegen die Felsen, dass ein Felsrutsch entstand und ein Dorf unter sich begrub[1].
Dann flog der Drache nach Visperterminen, wo er sich am Boden wälzte. Die so entstandene Grube lief mit Wasser voll und bildete einen See. Schließlich flog er ins Nanztal, wo er schließlich starb. Noch heute soll man im Tal die Windungen des versteinerten Drachenleibes sehen können[1].
Hintergrund[]
Das Motiv der mit Klingen oder Stacheln ausgestatteten Rüstung kommt auch in anderen Sagen vor, z.B. beim Drachen von Wantley, Drachen von Thespeia oder dem Lambton Worm.
Dass der Drache seine Beute mit seinem Atem anziehen kann, kommt in verschiedenen Sagen vor, z.B. bei den Golddrachen vom Saastal und dem Drachen von Naters. Die älteste bekannte Version ist Aelians Beschreibung der Phrygischen Drachen.