Der Drache bei Leifers lebte der Sage nach auf einem Berg nahe Leifers in Südtirol.
Sage[]
Der Sage nach lebte im Jahr 1132 auf dem "Renner- oder Schmalberg" oberhalb Leifers ein "ungeheurer Drack". Er hatte eine Höhle im Fels und brüllte fürchterlich. Manchmal kam es runter an die Straße und griff Menschen und Vieh an. Die Menschen der Gegend berieten sich, was zu tun sei, aber kamen zu keinem Schluss.
Zu dieser Zeit lebte ein Johann Wölflhof aus Deutschnhofen, bekannt als "der starke Wölfl", da er riesig war und so stark wie zehn Männer. Außerdem war er ein religiöser Mann, und er machte einen Vertrag mit dem Eigentümer des Schmalbergs:
- Jedes Jahr zu Lichtmess soll der Besitzer des Rennerhofs zwei Yhren besten Weines unentgeltich an das Gericht Deutschnhofen schicken.
- Der Bauer Oberhofer soll jedes Jahr zwei Staar Weizen an das Gericht Deutschnhofen spenden.
Im Gegenzug versprach er, den Drachen zu töten.
Wölfl hatte öfters beobachtet, zu welcher Zeit der Drache seine Höhle verließ um sich zu sonnen. Eine Stunde vor dieser Zeit stellte er Milch vor die Höhle. Als der Drache hervorkam und sich über die Milch hermachte, bewarf er ihn mit großen Steinen. Noch nicht ganz tot stürzte das Untier über einen kirchturmhohen Felsen hinunter und starb.
Ähnliche Sagen[]
Dass der Drache mit Milch abgelenkt wird, erinnert an eine Sage aus dem nicht weit entfernten Mezzocorona. Auch beim britischen Bisterne Dragon kommt das Motiv vor.
Quelle[]
- Ignaz Zingerle (1891), Sagen aus Tirol, S. 187-188