Drachen Wiki

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Der Drache Och und die drei Mädchen ist ein makedonisches Märchen.

Handlung[]

Das Märchen handelt von drei Schwestern, die klug, schön und brav waren. Doch da die Schicksalsgöttinnen fürchteten, dass andere neidisch sein würden auf die drei Schwestern, rieten sie deren Mutter, in ein fernes Land zu ziehen, das nie von bösen Menschen betreten wird. Als die drei Mädchen herangewachsen waren, befolgte die Mutter den Rat der Göttinnen und packte ein Säcklein mit Brot, einer Axt, einer Schaufel und einem Beil darin, um am Ziel ihrer Reise eine Hütte bauen zu können. Die Mädchen fragten die Mutter, wohin sie denn reisen, und als sie ihnen erzählte, dass sie ein Land suchen wolle, das nie der Fuß eines bösen Menschen betreten hat, wussten die Mädchen im Gegensatz zur Mutter, wohin sie gehen mussten[1].

Sie kamen schließlich an eine Schlucht, und die Mädchen befragten die Vögel, doch als diese vor Angst davonflatterten, wussten sie, dass sie noch nicht am Ziel waren. Dann kamen sie an einen See, und als die Fische sich dort vor ihnen fürchteten, wussten sie, dass sie noch weiter reisen müssten. Schließlich erreichten sie einen Wald, und als sie dort einen Igel fragten, ob sie das Land erreicht hatten, hatte dieser keine Angst und auch die Vögel setzen sich auf ihre Hände und hießen sie willkommen. Eichhörnchen brachten ihnen Nüsse und Bienen Honig, und ein Apfelbaum neigte sich, um ihnen seine Früchte zu reichen. So wussten sie, dass sie nun am Ziel ihrer Reise angekommen waren[1].

Hier bauten sie ihre Hütte und es mangelte ihnen an nichts, da ihnen der Wald und die Tiere alles brachten, was man zum Leben braucht. Doch eines Tages reiste die Mutter in die Stadt zurück, um ihre Verwandten wieder zu sehen. Auf dem Rückweg kam sie an einen Felsen, der einen großen Schatten warf. Hier machte sie Rast und seufzte "Och!", als plötzlich der Fels aufbrach und eine Höhle preisgab, aus der ein schrecklicher Drache hervorkam, dessen Augen Feuer sprühten und der statt einer Zunge ein geflecht aus Schlangen im Maul trug. Sein Brüllen ließ Flüsse und Bäche erstarren, und er fragte "Warum rufst du mich?". Es stellte sich heraus, dass "Och" der Name des Drachen war, und da sie ihn gerufen hatte, verlangte er nun eine ihrer Töchter als Frau, sonst würde er sie alle vier verschlingen[1].

Da sie keine andere Wahl hatte, gab sie dem Drachen ihre älteste Tochter zur Frau. Er versprach, sie in seinem Palast zur Königin zu machen. Der Palast unter der Erde hatte eine große Halle und vierzig Zimmer, goldene Türen, die mit Edelsteinen besetzt waren, und Gärten voller lieblich singender Vögel und Goldfische. Der Palast selbst war aus einem riesigen Diamanten gehauen, der in allen Farben schimmerte und so Licht spendete[1].

Der Drache zeigte seiner Braut 39 Zimmer, doch das vierzigste dürfe sie nicht betreten. Trotz aller Wunder des Palastes war das Mädchen traurig, da sie ihre Mutter und Schwestern vermisste. Der Drache versuchte, sie mit besonderen Speisen aufzumuntern, und brachte ihr einen Menschenknochen, bevor er auf die Jagd nach Bären und Wölfen ging. Doch das Mädchen versteckte den Knochen nur unter einem Sessel und log den Drachen an, dass sie ihn gegessen hatte. Der Drache aber rief den Knochen, und dieser antwortete ihm, woraufhin der Drache aus Wut das Mädchen in Stein verwandelte. Diese Statue stellte er dann in das vierzigste Zimmer[1].

Kurz darauf kam die Mutter an die Drachenhöhle, um ihre Tochter zu besuchen. Der Drache versicherte ihr, dass es der Tochter gut ginge, ließ sie aber nicht in den Palast, da er fürchtete, sie würde seine Schätze stehlen. Doch er würde der zweiten Tochter erlauben, sie zu besuchen. So holte die Mutter sie, und es erging ihr wie der ersten. Auch sie aß den Knochen nicht und wurde versteinert. Als die Mutter sie wieder abholen wollte, log der Drache, dass sie nicht zurückommen wollte, und verlangte auch die dritte Tochter[1].

Diese aber nahm den Menschenknochen an, zerstieß ihn zu Staub, vermischte diesen mit Öl und gab den Klumpen der Katze zu fressen. Als der Drache wieder den Knochen rief, antwortete dieser, er sei "am Leibe meiner Herrin!", da das Mädchen die Katze gerade auf dem Arm trug. Erfreut über ihre vermeintliche Gehorsamkeit zeigte der Drache ihr, wie man sich in ein Maiskorn verwandeln kann. Obwohl sie es begriffen hatte, behauptete sie das Gegenteil, und der Drache zeigte ihr etwas leichteres, nämlich, wie man einen Menschen in ein Huhn verwandelt. Als sie auch bei diesem Zauber vorgab, ihn nicht zu verstehen, versprach er, ihr am nächsten Tag einen noch leichteren Trick zu zeigen. Dann ging er schlafen[1].

Das Mädchen aber ging in das vierzigste Zimmer, wo sie ihre versteinerten Schwestern und noch viele weitere Opfer des Drachen vorfand. Dabei wurde sie vom Drachen erwischt und er wollte sie packen, doch sie verwandelte sich in ein Maiskorn und rollte in einen schmalen Spalt. Der Drache verwandelte sich in ein Huhn, um das Korn aufzupicken, doch da wurde das Mädchen zu einem Habicht und fraß das Huhn. Danach fand sie in dem Zimmer einen magischen Brunnen, mit dessen Wasser sie die Statuen wieder in Menschen verwandelte. Unter den früheren Opfern waren auch drei Prinzessinnen, welche den drei Mädchen ihre drei Brüder zum Lohn als Ehemänner gaben. Frisch verheiratet zogen die Mädchen wieder in den Wald, den noch nie eines bösen Menschen Fuß betreten hatte, und lebten dort glücklich[1].

Ähnliche Märchen[]

Das Märchen hat eine ähnliche Handlung wie Blaubart, welcher auch in weiteren griechischen und ukrainischen Märchen durch Drachen ersetzt wird. Auch in diesen findet die Frau in dem Raum frühere Opfer des Drachen, die jedoch nicht versteinert sondern je nach Version tot oder schwer verletzt sind.

Quellen[]

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 2. Der Drache Och und die drei Mädchen in Paraskevas I. Miliopulos (1951), Mazedonische Märchen, De Gruyter Mouton, S. 23-33, ISBN 9783111176918, https://doi.org/10.1515/9783111545325-003
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