Der Drache (nds.: de drak) ist eine Sage aus Lechtingen in Niedersachsen.
Sage[]
Der Sage nach wurde der Bauer Bramme bei der Feldarbeit von einem fliegenden Drachen ergriffen und in die Luft gehoben. Als sie über ein großes Gewässer flogen, befahl der Drache dem Bauern drei Mal, sich zu bekreuzigen, doch dieser weigerte sich jedes Mal. Er wusste, dass der Drache ihn ins tiefe Wasser fallen lassen würde, wenn er ein Kreuzzeichen macht. Da der Drache aber sah, dass der Bauer stur blieb, trug er ihn zurück auf sein Feld und durfte ihm nichts antun[1][2][3].
Hintergrund[]
Das Motiv, dass der fliegende Drache sein Opfer fallen lässt, nachdem dieses ein bestimmtes Ritual ausführt, kommt auch in manchen Märchen vor. Beispiele sind Der Hirt und die Zwerge und Der Schäfer und der Drache.
Interessant ist, dass der Drache wohl auf das Kreuzzeichen angewiesen ist, um dem Bauern ein Leid antun zu dürfen[1]. Adalbert Kuhn merkt auch an, dass es sehr ungewöhnlich ist, dass Drachen Menschen ohne deren Einwilligung hochheben[3].
Quellen[]
- ↑ 1,0 1,1 Adolph Carl August Broennenberg, Wilhelm Havemann, Adolph Friedrich Heinrich Schaumann (1842), Vaterländisches Archiv des historischen Vereins für Niedersachsen, Hahnsche Hofbuchhandlung, S. 119
- ↑ 1059. Der Drache in Johann Georg Theodor Grässe (1871), Sagenbuch des Preußischen Staates, Band 2, Carl Flemming, S. 837
- ↑ 3,0 3,1 42. De drak in Adalbert Kuhn (1859), Sagen, Gebräuche und Märchen aus Westfalen und einigen andern, besonders den angrenzenden Gegenden Norddeutschlands, Band 1, Brockhaus