Drachen Wiki
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Zbruch Veles Triglav

Möglicherweise eine Darstellung von Veles-Triglav auf dem Idol von Sbrutsch.

Veles ist ein slawischer Gott der Erde, des Wassers und der Unterwelt. Außerdem wird er assoziiert mit Vieh, Ernte, Reichtum, Musik, Magie und Betrug.

Schreibweise[]

Der Name des Gottes wird in verschiedenen slawischen Sprachen unterschiedlich geschrieben:

Vermutlich geht der Name, wie vedisch Vala und litauisch Velionìs auf das proto-indogermanische *wel- zurück, das Grasland, Weide oder Land der Toten bedeuten kann[1].

Beschreibung[]

Veles ist einer der wenigen slawischen Götter, über die in allen slawischen Kulturen Berichte gefunden werden konnten. So erwähnt z.B. die Nestorchronik ihn mehrmals als Volos und beschreibt ihn als Gott des Viehs und der Bauern, der durch Krankheiten bestraft. Darin unterscheidet er sich vom Kriegsgott Perun, der mit dem Tod im Krieg straft[2].

Im späten 10. Jahrhundert errichtete Wladimir I. sieben Götterstatuen in Kiew, darunter eine von Veles. Anders als die anderen Statuen stand diese auf dem Marktplatz anstatt auf dem Schlosshügel. Dies zeigt, dass die Kulte von Perun und Veles stets getrennt werden mussten.

In Südslawischen Kulturen taucht der Name Veles nur in Ortsnamen auf, z.B. in der Stadt Veles in Nordmakedonien oder dem Stadtteil Velešići von Sarajevo und dem Berg Velež in Bosnien und Herzegowina.

In Westslawischen Kulturen kommt der Name vor allem in tschechischen Texten des 15. und 16. Jahrhunderts auf, wo er ein Synonym für Drache oder Teufel ist.

Veles wurde vermutlich haarig oder bärtig dargestellt. Als Gegenspieler zum Donnergott Perun stellte man sich ihn vermutlich als Schlangendrache mit Bärenkopf vor[3][4].

Im Zuge der Christianisierung wurde der tiergestaltige Gott Veles dämonisiert[5]. Seine Assoziation mit Wasser (Veles bewachte die magische Quelle Vyrej) machte ihn vermutlich zum Ursprung des kroatischen Wasserdrachen Pozoj.

Quellen[]

  1. Vitomir Belaj (1998), Hod kroz godinu. Mitska pozadina hrvatskih narodnih običaja i vjero-vanja, Golden marketing, S. 81, ISBN 9789536168439
  2. Nestor von Kiew (trad., ca. 1113-1118), Повѣсть времѧньныхъ лѣтъ (Nestorchronik)
  3. Radoslav Katičić (2008), Božanski boj: Tragovima svetih pjesama naše pretkršćanske starine, IBIS GRAFIKA, ISBN 978-953-6927-41-8
  4. Boris Uspenskij (1982). Филологические разыскания в области славянских древностей. Реликты язычества в восточнославянском культе Николая Мириликийского, Moscow State University
  5. Gilbert Durand (1991), Antropološke strukture imaginarnog, August Cesarec, S. 85, ISBN 9788639301675
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